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Schriften nur einzelne Zweige derselben umfassen und datier die
Schwierigkeit, besonders für den Anfänger, zu gross ist, um sich aus
den zerstreuten Schriften diese Uehersicht zu verscliaffen.
Der W u n sch , diesem Mangel, welclier vorzüglich hei dem Um
terriclile fühlbar w ird , so viel in seinen Kräften steht, ahzuhelfen,
und die Ueherzeugung, dass trotz den zahlreichen Bcohachtimgcn vieler
würdiger Vorgänger noch so manches Neue auf diesem Felde zu
entdecken und so vieles Alte zu berichtigen ist, hewog den Verfasser
zu dem vorliegenden Unternehmen, dessen Schwierigkeit nur d e r gehörig
zu würdigen wissen w ird , der sich seihst mit Forschungen- in
diesem Gebiete der Pilanzenkundc befasst hat. Der Verfasser gesteht
es gerne zu, dass auch ihm hier noch Vieles in Dunkel gehüllt erscheint
und dass noch Vieles zu enthüllen der Zeit und spätem Forschungen
überlassen hleihcn muss; w en n es aber durch allseitige Erfahrung
von jeher bestätigt ist, dass jedes Ganze nur allmälig durch
das Zusaramenfügen des Einzelnen sich gestaltet, so wird man seinen
W illen , nach Kräften zu dem Baue des grossen Gebäudes, w enn auch
nur Geringes, beizutragen, nicht verkennen, und er hofft um so mehr
auf Nachsicht und billige Beurtheilung hei seinem Unternehmen Anspruch
machen zu dürfen, als die so häufigen Wid e r sprüche , auf
welche w ir hei der Vergleichung früherer Forschungen stossen, nur
durch eigene, oft sehr schwierige und langwierige Beobachtungen gehoben
werden können. W o es dem Verfasser möglich war, hat er
diese Beobachtungen angeslellt, und hier darf er sich auf die eigene
Erfahrung berufen; w o ihm aber nicht vergönnt war, seihst zu beobachten,
da blieb ihm freilich nichts übrig als sich auf das, w.as Andere
vor ihm gesehen, zu verlassen. Um Alles selbst in der Natur zu
erspähen, dazu reicht kein Menschcnalter h in , und w e r mit seinen
Beobachtungen zurückhalten w o llte , bis er glaulite, d.ass alle Zweifel
gelöst wären und nichts mehr zu erforschen übrig sey, der würde
k.äum zum Nutzen der Wissenschaft gelebt haben.
Ucher die voidiegende Schrift hleiht dem Verfasser noch folgendes
zu bemerken. Da sich wegen der mikroskopischen Kleinheit der
O B B E D E.
Theile die Beschreibungen kryptogamischer Gewächse ohne Abbildungen
nur schwer oder g,ir nicht verstehen lassen, so soll mit diesen
nicht gespart w erden, indem der Verfasser seihst die meisten getreu
nach der Natur entworfen hat. Damit aber der dadurch eulslehende
Kostenaufwand so viel w ie möglich vermindert und die Anschaffung
des Buches auch dem weniger Bemittelten erleichtert werde, hat der
Verleger die Veranst.altung getroffen, dass das ganze W erk in z e h n
Lieferungen erscheine, w o v on jede gleichsam als eine generelle monographische
Bearbeitung der auf dem Titel derselben hezeichneteu kryp-
togamischcn Gewächse betrachtet werden kann. Nach dieser Einrichtung
wird der Inhalt der verschiedenen Lieferungen folgender se y n :
Ite Lieferung; Charcen und E([ii!setcen.
Bhizokarpen und Lykopodeen.
Ophioglosseen und Farne.
Lebermoose.
Moose.
Flechten.
Algen.
Pilze.
2te
3te
4te
5te
6te
7te
8te
9te
Die zehnte Lieferung wird dann eine allgemeine Uehersicht
der kryptogamischen Gewächse, die zugleich als Einleitung
in das ganze We rk dienen s o ll, nehst dem Begisler enthalten.
Bei der allgemeinen Betrachtung der einzelnen Ordnungen oder
Familien sind zwar die Formen, welche sie über die ganze Erde verbreitet
darbieten (so w e it diese bis jetzt bekannt sind), beachtet, doch
ist dabei auf die inländischen Galtungen und Arten, w o es nur immer
thunlich wa r , besondere Bücksicht genommen worden, und am
.Schlüsse dieser allgemeinen Betrachtung sind jedesmal die Gattungscharaktere
der in Deutschland und der Schweiz einheimischen Kryptogamen
angegeben und durch Abbildungen erläutert worden. Die
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