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G ü E T T A U D ’ S Ansicht gefolgt war und sogar (p. 194.) diese Gattung zur ein und zwanzigsten
Linnéiscîien Klasse rechnen zu können glaubte, behauptet später (A n l e i t , z u r
Kenntn. d. Gew. 1817. Th. 2. p. 113. und BerJ. Magaz. 8.), dass die Fructificationstheile
der Salvinie von einerlei Art und nur durch das Alter unterschieden seyen.
Bei Isoetes nahm LiNNÉ {Syst. vegetab?) die körncrhaltigen Fruchthüllen für Antheren
und glaubte, dass die Sporenfrucht zweifächerig sey. Dasselbe wurde auch von den
Herausgebern der spätem Auflagen der Linnéischcn Werke wiederholt; selbst S P R E N G E L
(in seiner neuesten Ausgabe des Syst. vegetab. Vol. IV. 1. p. 1.) nennt die feinen Körner,
obgleich zweifelhaft, »fartna pollinacea« und hält sie demnach für die befruchtende
Substanz, die Sporen aber für Eierstöcke. Der Engländer J a C. Ed. S m i t h , von derselben
Ansicht ausgehend, ist {Flor, brit cur. Rom. Vol. III. 1805. p. 1145.) geneigt, die
Gattung Isoetes zur Monoecia Monandria zu zählen, so wie er (p. 1144.) anfragt, ob
Pilularia nicht in die Monoecia Polyandria zu bringen sey.
D e C a n d o l l e {Synops. plant, in flor. gall. 1806. p. 1 1 7 -— Flore franç. 1815.
Tome II. p. 5 77.)*) und V. M a r t i u s {Flora cryptog. erlang. 1817. p. XXXIV.) nehmen
gleichfalls bei den Rhizokarpcn das Daseyn beider Geschlechter an, und der Letztere
unterscheidet eine herniaphroditische oder monoecische Befruchtung, je nachdem die Körner
und Sporen in einem und demselben, oder in verschiedenen Behältern cingeschlosscn sind.
Die Beutelchen, welche die meisten der übrigen Botaniker für Antheren ausgabcn,
wurden von H e d w i g (a. a. 0 .) mit dem Namen Spermatocystidia belegt, und die Körner
selbst Sperma genannt. Darin sind ihm W E B E R und M O H R (B o tan . T a s c h e n buch
a u f d. J. 1807.) gefolgt, welche (p. XXXVIII.) auch die Sporen als Sporae bezeichnen,
im jüngern Zustande aber Germina nennen, doch bei Salvinia (p. 62.) wieder
von männlichen und weiblichen Perigonien sprechen. W a I I L E N B E R G {Flora lappon.
1812. p. 295. — Flora Suec. II. 1826. p. 686. 687.) betrachtet die beiderlei Fructificatlonsthcile
als Saamen, die nicht in ihrer Function, sondern nur in ihrer äussern Bildung
verschieden seyen, indem er die Sporen Semina, die Körner aber Seminula nennt.
Von L i n n é , J u s s i e u und den meisten der nachfolgenden Schriftsteller wurden die
Rbizokarpen den Famen beigezählt. S C U R E B E R trennte sie von diesen und brachte sie
zu seinen Miscellaneis, ohne jedoch eine eigene Ordnung Rir dieselben zu begründen.
Dies geschah zuerst von WILL D E N O W , welcher aus ihnen seine sechste Ordnung der
Kryptogamie — die W a s s e r f a r n e (Ilydropterides) — bildete und ihm sind die mci-
* ) In der Beschreibung, welche D e C a n d o l l e später {O r g a n o g r a p h i e v é g é ta le , 1827. Tom. II. p. 141.) von den
Fnictificationstheilen des Brachsenkrautes giebt, ist er zweifelhaft, ob die Sporen, die er dreikantige Kügelchen { g lo b
u le s a t r o i s c ô te s ) nenn t, für Samen oder .fur männliche Organe zu halten seyen. Für die erstere Annahme
scheint ihm ihre Aehnlichkeit mit den grössern Sporen des L y c o p o d iu m d e n tic u la tu m zu sprechen, welche B r o t
e ro keimen sah: da er sie aber bei ihrer Reife immer leer gefunden haben w ill, so ist er mehr für die letztere
Annahme geneigt und glaubt, dass die staubfeinen Körner w ohl eher die Samen darstclien.
Steil neueren Schriftsteller gefolgt. Doch hat diese Pflanzenfamilie von ihnen mancherlei
verschiedene Namen erhalten, -wobei sie zugleich nicht selten iiire Stelle im System verändern
musste. W A I I L E N B E R G brachte sie {Nova Act. Upsal. V I I ) wieder mit den
Ophioglosseen, Lykopodeen nnd Equiseteen ln seiner zweiten Ordnung der Krytoganile —
Tetradidymae — zusammen. D e C a n d O L L E hat (a. a. 0 .) zwar auch eine besondere
Ordnung — Rhizospermae — gebildet, nahm aber nicht alle Gattungen darin auf; sondern
trennte das Brachsenkraut von den übrigen und zählte dasselbe, wegen der ähnlichen
Sporen und nackten Staubkörner, zu den Lykopodeen. O k e n (L eh rb . der N a tu r g e s
c h ic h t e 2ter Thl. 2te Abth. Iste H ä lf t e S. VIII.) stellt endlich die Rbizokarpen mit
der Gattung Lcmna zusammen in die dritte Ordnung seiner M a rk p fla n z en , als siebente
Zunft — S am e n d r o s s ic r (J äm en ) — zwischen die L a u b d r o s s le r — eine
Abtheilung der Farne — und die G r ö p s d r o s s le r oder Najaden J U S S . — * ) .
11. G a 11 u n s: s - U e 1) e r s i c h t.
R II I Z 0 K A R P E N. R H I Z O G A R P E A E .
C h a r a k te r n a ch d er F ru ch t.
S p o r e n f r ü c h t e einzeln oder zu mehreren, wurzelständig, ein- oder melirfächerlg,
vielsporig F r u c h t h ü lle einfach oder doppelt, in nuvollständigcn Klappen sich Öffnend
oder klapponio.s. F r u c t i f i c a t io n s t h e i l e von zweierlei Art, bald ln einer und derselben,
bald ln verschiedenen Fruchthüllen eingeschlosseii: theils S p o r e n mit einfacher oder doppelter
Decke, theils K ö rn e r , einzeln oder zu mehreren, mit häutigen Säckchen umgeben
oder nackt.
C h a r a k te r n a ch dem W^achsthum.
Sumpf- oder Wasscrgewächso, deren Stengel knotig, dabei bald kriechend, bald schwimmend
ist, oder ganz fehlt, und dann an dessen Stelle ein knolliger Stock. Die Blätter aus
n. 0 . S . 5 4 4 .) gegebenen allgemeinen ChnTaiUcr dieser Pflanzen scheint licrvorzngchcn, dass dieselben
aniuen Schriftsteller niclit selir gewissenhaft untersucht worden sin d , da er in F r i i cii tb la s c n u n .
*) Ans de:
von dem genannte.. ........ ........„ ................ -.............. ..........
e n t s c h i e d e n e (?) S t a u b b e u t e l annimmt und von den Samen spricht, die sich unmittelbar in Blätter verlängern.
Die Pflanzen sollen ferner nach ihm sollen über Fingcrslang werden und in den grössern (als B l ü t h e n
s c h e i d e n zu beteacliteiuleii) BIas<?n klwnere sich befinden, die man als Kapseln ansehen kön ne, da sic gewöhnlich
4 Samen enllialtcn. Was unter diesen vicrsamigen Kapseln zu verstehen s r y , ob die häutigen Sporendecken oder
etwa die Fächer in den SporenlVüchlen bei T i lu l a r i a und M a r s i l e a , muss J ed em , der diese Angaben mH der
Natur vergleichen will, ein Räthsei bleiben.