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reifen aufzusitzen, und d.iss die IKclcerchen der Oberfläche nicht von einer abldsbaren
Kruste hcrrühren, sondern der Sporenhaut selbst angchören. Diese grösseren Sporen haben
eine solche Lage ln der Fracht, dass sic mit ihren Spitzen gegen einander und gegen
den Mittelpunkt der Frucht gekehrt sind und auf diese Weise mit ihren nach aussen gerichteten
gewölbten Basen die vierknöpfige Gestalt der Frucht bedingen (Fig. 33, b. —
Fig. 37, b.).
Viele Bärlapparten, und zwar die meisten unserer einheimischen, besitzen nur die
nierenförmigcn Fruchte und folglich .auch nur einerlei Sporen. Denn dass die staubfeinen
Körnchen wirkliche Sporen sind, unterliegt keinem Zweifel, da man dieselben keimen sah.
Bei ändern Arien, wie bei Lycop. heheticum nnd L. selaginoides, kommen aber auf einer
und derselben Pflanze ausser den nierenförmigcn auch noch vierknöpfige, mit den grössern
Sporen erfüllte Früchte vor, während die B e r n h a r d ie n , wie schon erwähnt, in ihren
mchrfächcrigen Früchten nur slaubfcmc Sporen besitzen, die sich aber durch eme ovale
oder längllch-nierenfdrmige Gestalt und durch eine bleiche Farbe und grössere. Durch-
siclitigkeit von denen der Gattung Lycopodium unterscheiden *).
Die Sporen liegen immer frei in den Früchten. Bei manchen Arten, z. B. bei Lycop.
clavatum, findet man zwar im Grunde der nierenforniigen Früchte eine Art von kurzem
Mittelsäuichen, welches gewöhnlich in zwei stumpfe Zinken ausgeht (Fig. 25, b.), aber kei-
neswcges zur Befestigung der zahlreichen, die ganze Frucht errdllenden Sporen dienen
konnte und nur durch die einwärts geschlagene Substanz der an dieser Stelle verwachsenen
Klappenstücke gebildet wird. K a ULFUSS (d. W es. d. Fa r ren k r. S. 22. ) sah an
den noch zusanimengeballten unreifen Sporen des J.,ycop. clavatum von jedem Kugelabschnitte
einen Faden ausgehen, wovon er auch an ändern Arien eine Spur bemerkt haben
will, und P a l i s OT d e B e a u VA IS fand die noch unentwickelten Sporcnkügelchen von
Lycop. scandens ebenfalls durch Fäden zusammenhängend. Obgleich ich diese Fäden nicht
bemerken konnte, so wage ich doch nicht ihr Daseyn abzuläugnen, glaube aber auch nicht,
dass dieselben zur Anheftung der Sporen an die Wände oder am Boden der bruclit dienen,
weil man noch nie einen Zusammenhang der Sporen mit der lelzleru wahrgenommcn hat**).
Ausser den Sporenfrüchteii besitzen manche Arten, z. B. Lycop. Selago, L. lucidulum
und L. refle.xum, in den Blattwinkeln gegen die Spitze der Aeste hin B r u tk n ö sp c h e n
*) K a u l f ü s s {E n um e r . f d i c . p. 2 2 .) äussert, dass er bei B e r n h a r d ia d ic h o to m a die b lcic lien , durchsichtigen,
länglicb-nierenförniigen Rörpcrclicn in den Kapseln nicht für wahre S n i i i e n halte, obgleich cv keine ändern körnerförmigen
Theile finden konnte. Dass sic keine wahren S a m e n sind, ist gewiss, aber eben so g ewiss scheint zu
seyn, dass sie die Fortpflanzungsorgane jener kryptogamischen Pflanzen, d. li. die S p o r e n , darslellen.
»*) Beim Durchschneiden einer Frucht son L y c o p o d . S e ia g o hcmerkle ich zwar einmal spinncngcwehearligc Fäden, die eher
auf der Fruchtwand als an den Sporen festziisitzen schienen; aber diese können auch zarte Schimmelf'ädcn gewesen
scyn, die sich in der halbcntlccrtcn und wahrscheinlich schon abgestorbenen Fruchlhiille nach der vorhci'gegangencn
Befeuchtung derselben gebildet hatten. Die Erzeugung solcher Fäden scheint besonders hol Pflanzciillieilen, die
schon getrocknet waren und zur Untersuchung in Wasser cingcweicht w u rd en , nieh l selten zu seyn. und man muss
sich daher in dieser Hinsicht vor leicht möglicher Täuschung liütcn.
{gemmulae proUficae) (Fig. 1, a. — Fig. 60, b.), welche an ihrem Grunde mit vier bis
sechs Blättchen von verschiedener Grösse umgeben sind (Fig. 61, a. b.). Die Knöspchen
selbst bestehen aus mehreren schuppenartig sich deckenden Blättchen, wovon das äusserste
und grösste in zwei Lappen getheilt ist und eine fast umgekehrt herzförmige Gestalt besitzt
(Fig. 62, C .), während von den beiden übrigen das nach aussen befindliche (a.) kleiner
ist, als das hinter ihm stehende (b.), welches wieder ein ganz kleines schuppenförmlges,
unter dem Einschnitte des zweilappigen aufgewachsenes Blättchen bedeckt.
4. A n a t o m i s c h e r B a u .
Der innere Bau der Lykopodeen ist im allgemeinen vollkommener als bei den Rhizo-
karpen, und sie treien hierin schon den eigentlichen Farnen näher.
Alle Lykopodeen, wenigstens unsre inländischen Arten, stimmen darin überein, dass
sie in der Achse des Stengels mit einem einzigen Gefässbündel durchzogen sind. W'enn
daher ein Horizontalschnitt aus dem Stengel ii'gend einer Art unter das Mikroskop gebracht
wird, so sieht man im Mittelpunkte desselben den Durchschnitt dieses centralen Ge-
fässbündcls als eine meist kreisrunde Scheibe, welche bei den verschiedenen Arten von verschiedenem
Umfang ist und worin die Gefässe auf mannichfaltige Weise , jedoch gewöhnlich
nach einer gewissen symmetrischen Ordnung vertheilt sind (Tab. XII. Fig. 44. 48. 49.).
Den einfachsten Bau und den im Verhältniss zum Stengel geringsten Durchmesser zeigt
dieses Gefässbüudel bei J.ycop. Seiago (Fig. 39.); denn hier besteht dasselbe blos aus
dicht gestellten, mit einzelnen Bastzellen untermischten Gelassen und liegt unmittelbar in
dem sehr lockern, aus cylindrischen Zellen gebildeten Parenchym, w^elches nur gegen den
Umfang des Stengels hin dichter, durch grünen harzigen Stoff gefärbt und daher als eine
Art von Riudenlage mit der zarten Epidermis umkleidet, erscheint. Auch zunächst dem
Gefässbündel werden die Zellen des innern farblosen Parenchyms — wie überall, wo Gefässe
in einer Pflanze auftrelen — kleiner und dadurch mehr zusammengedrängt. Mit diesem
Baue kommt der Bau des Slengels von Lycop. annotinum am nächsten überein, nur
dass hier das Gefässbündel einen grösseren Durchmesser hat.
Bel ändern Arten, z. B. bei I.ycop. clavatiim (Fig. 4 4 .) und L. complanatum
(Fig. 48. 49.), sind die Gefässe nicht In ein zusammenhängendes Bündel vereinigt, sondern
in mehrere Partien vcrtheilt, welche unter sich durch ein feines, aber dabei lockeres Zellgewebe
getrennt und von diesem rund um bekleidet sind, wobei häufig bald die den Gefässen
zunächst liegenden, bald die im Umfange des lockern Zellenkrcises befindlichen Zellen
eine bräunliche Farbe haben. Um dieses aus wahren Gefässen und lockern Zellen bestehende
Bündel -^eht sich ein dichter, aus Bastzellen gebildeter Ring, der gewöhnlich sehr
breit ist. Im Stengel des Lycop. denticulatum sieht man auf dem Horizontalschnitte zwei
getrennte Gefässbündel, wie dieses schon von K A U L F U S S (das W e s . d. F a r r en k r . p. 25.)
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