72 Il II I Z O K A R P E N. R H I Z 0 K A R P E N.
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¡Nicht an allen Blättern findet man Früchte, obgleich sehr wahrscheinlich ist, dass
ursprünglich alle fruchttragend waren; denn an der Basis der äusscrslen Blätter, wo man
in der Bcgel keine Fruchte mehr antrifft, bezeugt die Gegenwart der hcrzfürmigcn Schuppe
und der halhmondförniigcn, scheidenartigen Membran, welche die Früchte stets von oben
bedeckt, dass diese früher vorhanden waren und ausgefallen sind, weil sic sich im Zustande
der höchsten Reife befanden. Es lässt sich ferner keine bestimmte Ordnung in der Ver-
thcilung der Fruchte nachweiscn, wie dieses von mehreren Schriflstcllern, unter ändern von
D e C a n d O I I E (Flor, franç. Tome II. p. 576.) angegeben worden; sondern es finden sich
sowohl im Umfange, als gegen die Mitte der Blätterknospe Fruchthüllen von beiderlei Art
zerstreut, so dass gcivöhnlich mehrere von einerlei Art beisammen stehen, welche dann mit
mehreren der ändern Art ahwechseln; eine Erscheinung, die sich leicht aus der Art und
AVeisc, wie die Blätter aus dem knolligen Stocke sich entwickeln, (worüber ein Mchreros
weiter unten), erklären lässt.
4. A n a t o m i s c h e r B a u .
In dem innern Bau stimmen die Gattungen Pilularia und Marsilea weit mehr mit
einander überein als in ihrer äussern Tracht, während Salvinia und Isoetes sowohl von
diesen als auch unter sich sehr wesentliche Unterschiede in ihrem Bau zeigen.
Bei den erstgenannten zwei Gattungen (Tab. VHI.) finden wir auf dem Ilorizontal-
schnitte (Fig. 17. Fig. 44.) den Stengel vielfächcrig; derselbe Bau kömmt auch hei Pilu-
laria in den fadenförmigen Blättern (Fig. 16.) und hei Marsilea in dem Blattstiel (Fig. 43.)
vor, nur dass in diesen Thcilcn die Zahl der Fächer jedesmal geringer ist, als in dem
Stengel und in den Aesten, hei welchen auch die Zellcnmasse über die leeren FKcher-
räume mehr vorherrscht. Diese Fächer durchziehen die erwähnten Theile nach ihrer ganzen
Länge, sind aber, wie die grossen Luflzellen in den meisten 'Wasserpflanzen, stellenweise
durch hänligc Querwände (Fig. 4 3 , a. a.) abgetheilt. Auf dem Ilorizonlalschnitte lässt
sieh feiner im Umfange die aus sehr schmalen Zellen bestehende, durchsichtige Oberhaut
erkennen; unter dieser befindet sich eine mehr oder minder bedeutende Lage von rundlichen
Zellen; dann folgen die grossen Luftzcllen, deren strahlige Scheidewände aus ähnlichen
rundlichen Zellen bestehen ; von diesen umgehen f ndct sich nach innen noch eine
conccntrische Zellcnlage und diese letztere durchzieht endlich, gleichsam als Kern, ein centrales
Gefässbündel, welches niimittelhar von einem Ringe brauner Zellen umgeben ist, aber
auch in der Achse seihst noch einen zarten Streifen der letztem, als Andeutung einer
Markröhrc, einschliesst. Im Zellgewebe lässt sich bei hinlänglicher AYrgrösseriing (Fig. 17.)
überall ein körniger Inhalt erkennen
Die Ansicht des A'ertikalsclinitles aus dem Stengel oder Aste entspricht genau der
angegebenen Ordnungsfolge der verschiedenen Lagen. So sehen wir bei Fig. 4 7 , wo der
Längsschnitt durch die Achse eines Astes von Marsilea tjuadrifolia vorgcslcllt ist, im Innern
den aus äusserst schmalen Zellchen bestehenden braunen Markslrcifcn und zu beiden
Seiten desselben farblose, langgestreckte Zellen, mit Spiralgcfässen abwechselnd, deren Spiralfaser
so ausserordentlich fein ist, dass es nur mit grösser Mühe gelingt, ein Präparat
mit aufgerollten Gefässen zu erhalten. Dann folgen zu beiden Seilen die Längcndurch-
sebnitte des braunen Zcllenringes, in welchem sich zweierlei Zellen vorfinden; weitere, kürzere,
die mehr durchscheinend, und andere, welche schmal, röhrenförmig und mit einer
körnigen Masse dicht erfüllt sind. Diese letztem verhalten sich ganz so, wie die Röhren-
zcllcn in dem Stocke der Equiscteen: sie haben einen lockern Zusammenhang, gehen in
abgerundete Enden ans (Fig. 20, h.) und sind von jenen iu nichts unterschieden, als in
ihrer braunen Farbe. Nach aussen liegt auf jeder Seite die durchsichtige Zellenschichtc
mit schwmch gebogenen Zellcnwändcn, welche den Raum zwischen dem centralen Gefäss-
hnndel und den Luftzellcn ausfüllt, und jenseits der letztem findet sich die Lage des von
der Oberhaut umgebenen Zellgewebes, welche der hier abgehildctcn äussern Zellcnschiclitc
ganz ähnlich ist. Bei Pilularia sind jedoch die Zellen der unter der Oberhaut befindlichen
Schichte etwas mehr gestreckt und laufen in spitze AA'inkel aus (Fig. 2 1 ).
Wenn von einem Blatte der Pilularia die Oberhaut abgezogen wird (Fig. 1 9 .), so
sicht man ebenfalls das centrale Gefässbündel mit dem braunen Zcllcnring in seinem Umfang.
Die Oberhaut selbst ist sowohl bei Pilularia als auch bei Marsilea mit deutlichen
Spaltöffnungen versehen. Diese finden sich auf dem kriechenden Stengel wie auf den
Blättern und hei der lelztern Galtung auch auf dem Blattstiel. Das Merkwürdige dabei
ist, dass sogar hei den untergetauchlen Theilen die Spallöffiiungcn nicht fehlen, obgleich
dieselben hier in geringerer Anzahl vorhanden sind. Die Zellen der Oberhaut von Pdu -
laria sind in die Länge gezogen und haben gcradlinlgle VAände (Fig. 18.), während bei
Aforiv'/m (Kg. 45. 46.) ihre Wände schön geschlängelt sind.
Nach Hinwegnahme der Oberhaut kommt hei Marsilea (Fig. 52.) der innere Bau der
Blätter zum A'^orschein. Das Parenchym derselben besteht aus eckigen Zellen, mit grünem
Färhestoff erfüllt, und ist mit zahlreichen Gcfässbündeln versehen, welche, als Nerven das
Blatt durchziehend, von dessen Grunde ans sich fächerartig verbreiten und gegen den
Rand hin in wledcrhohllcr Gabelspaltung sich anastomosirond verzweigen.
Wenn wir die AAAirzelzasern anatomisch untersuchen, so sehen wir diese bei beiden
Gattungen dicht mit jenen braunen, körnerhalligen, röhrigen Zellen, die wir um das Ccn-
iralhündcl im Stamme wahrnehmen, erfüllt, während auch hier ein inneres Gefässbündel bis
in die Spitzen der AVurzcIzasern sich fortsetzt (Fig. 53.). Ihre Oberhaut hat eine mehr
oder weniger bräunliche Farbe und besteht aus schmalen, länglichen Zellen.
Bei Salvima (Tab. IX.) finden wir den Innern Bau ganz verschieden von dem der
bisher genannten GalUingen. Der schwimmende Stengel derselben, welcher im frischen
Zustande halbdurchschcincnd ist, unterscheidet sich schon auf den ersten Blick durch seine
'ih: