gitabiiF.-
i ■vJ
r
.••o5
”0 r .
6() II II I Z 0 K A R P E N.
liefung mit einer stumpfen Stachelspitze versehen und in der Mitte zusammengeschnnrt, wodurch
sie einige Aehnliclikeit mit einer umscliniltenen oder bedeckelten Kapsel erhält. Sie öffnet sich
jedoch nie an dieser Stelle. Im reifen Zustande (Fig. 12.) nimmt sie eine regelmässlgere,
mehr ovale Gestalt an, die obere Hälfte färbt sich gelblich, und an dem Grunde des dunkler
gefärbten Stacbclspilzciiens ist die Sporenhaut zahnartig aufgeschlitzt (Fig. 14.). Bei dem
Durchschneiden (Fig. 15.) lasst sich ein schleiniigkörniger Inhalt der Spore erkennen.
E. M a r silie . M a r s i l e a M i c i iB L . (Tab. MI. Fig. 2 .)
Die Pflanzen dieser Gattung haljen ebenfalls einen dünnen fadenförmigen Stengel, von
gelblichgrüncr Farbe, welcher, wie der des Pillenkrauts, glatt nnd unbehaart ist, weit
über den Boden hinkriecht und viele wurzelrankige Aeste ausschickt. Er zeigt auch ähnliche
Knoten, aus \velchcn nach oben bald einzeln, bald zu mehreren die .Blätter, nach
unten die büschelförmigen Wurzelzasern hervorkommen. Die erstem stehen auf sehr langen
Blattstielen, sind vicrzähllg, mit umgekehrt eirunden, zur Keilform hinneigenden Blättchen
welche ganzrandig, von lebhaft grüner Farbe und mit zahlreichen zarten, fächerartig aus-
gelireiteten Nerven, ohne Mittclrippe, durchzogen sind. Die Blättchen stehen nicht genau
in einer Ebene, sondern zwei gegenüberstehende sind etwas tiefer als die beiden ändern
angeheflet, so dass eigentlich eine kreuzweise Stellung der Blättchen entsteht. Die Blattstiele
sind stlolrund, schlaff, ln der Jagend schneckenförmig eingerollt und, gleich den
äussersten Enden der Aeste, an ihrer verdickten Spitze fein behaart. Die Länge der ausgewachsenen
Blattstiele geht von zwei Zollen bis zu einem Fuss und darüber, indem sie
bei untergclauchten Pflanzen jedesmal durch die Wasserhöhe bestinimt wird. Weil nämlich
die Blätter auf der Oberfläche des Wassers schwimmen, so müssen sich die Blattstiele
so weit verlängern, bis ihr Ende die letztere erreicht. Ueberhaupt wird durch den mehr
oder weniger überschwemmten Standort das Ansehen der Pflanzen sehr verändert; daher
werden auf einem mehr trocknen Boden alle Theile kleiner als auf einem feuchteren oder
überschwemmten Grunde; aiieb erhalten im ersten Falle die Blätter nicht seilen einen aus-
gebuchteten Rand.
Die W urzelzasern sind gewöhnlich länger und stärker als bei dem Pillenkraute und
theilen sich ihrer ganzen Lange nach in viele feine Seitenzäserchen von welsser oder bräunlicher
Farbe.
Die Früchte stehen gewöhnlich zu zweien (seltner einzeln oder zu dreien) auf ziemlich
langen, ästigen und gekrümmten Fruchstielen, meist oberhalb des Blattgrundes, und
sind seitlich an ihrer Basis angeheftet, indem sich das Fruchtstielehen am Grunde hinzieht
und in zwei kleine Ilöckerchen verliert (Tab. VHI. Fig. 3 0.). Im jüngern Zustande sind
die Früchte grün und mit dicht anliegenden kurzen Haaren bekleidet (Flg. 31.); bei der
Reife nehmen sic aber eine braune oder schwärzliche Farbe an, die Haare verschwinden
zum Theil und lassen nur noch feine vertiefte Punkte auf der Oberfläche zurück, welche
R H 1 Z, O K A R P E N .
unter der Loupe wie zarte Nadelstiche erscheinen (Flg. 32.). Die völlig reife Frucht öfihet
sich von der Spitze aus in zwei unvollständige Klappen, so dass die dadurch entstehende
Längsspalte auf dem vorderen, nach unten gekehrten Rande der Frucht bis zu dem Anheftungspunkte
des Fruchtstiels herab geht (Fig. 3 7 , a .), während sie auf dem entgegengesetzten
Rande nicht bis zur Mitte der Frucht reicht (Fig. 3 7 , h.) *).
Wenn man einen Längsschnitt nach dem schmälern Durchmesser durch die Frucht
führt (Fig. 3 4 .), so erscheint dieselbe durch eine senkrechte häutige Scheidewand in zwei
Hälften getheilt, deren jede durch ähnliche Häute in sieben bis acht Qiierfächer abgetheilt
ist, und in diesen Fächern erblickt man die auf der Rückenwand derselben befestigten Fruc-
tificatlonstheile. Bei einem Längsschnitte, parallel mit dem breiteren Durchmesser (Fig.35.),
erhält man die Theilung der Frucht in ihre zwei Hauptfächer längs der Mlitelscheidewand,
welche gegen die Rückenwand der Fruchthöhle im feuchten Zustande wulstartig verdickt
und von gallertartiger Consistenz ist. Diese gallertartige Consistenz ist jedoch allen Scheidewänden
der Frucht dieser und der vorhergehenden Gattung eigen. Nach der Hinwegnahme
der Mittelscheldewand kommt (Fig. 3 6 , a.) die Pmckcnwand der Querfächer zum
Vorschein, und dadurch wird die wahre Anheftungsweise der Fructificationstheilc ersichtlich.
Diese sitzen nämlich auf einem etwas erhabenen Streifen fest, welcher sich der (Quere
nach über die Rückenwand eines jeden Fachs hinzieht. In jedem Fache befinden sich
zweierlei Fructlficationstheile, die aber nach einer ändern Ordnung vcrthcilt und auch in
ihrer Gestalt von denen der vorigen Gattung verschieden sind (Fig. 38.).
Die in ungestieltc, häutige, zelllge Säcke (Sporendecken) clngeschlossenen und aus-
serdem noch in eine gallertartige Masse eingehiillfen Sporen sind ellipsoidisch, glatt, ohne
Einschnürung, und nur am Grunde, wo sie etwas abgestutzt sind, zeigen sie die Spur
eines dunkler gefärbten KnÖpfchens (Fig. 4 2 , a. b.). Die kolbigen Beutelchen, welche
gleich jenen in den Früchten der Pilularia feine Körner enthalten, verengern sich nach
unten in ein Slielchen, welches bald gerade, bald gekrümmt ist (Fig. 39.). Die Zahl
dieser Beutelclien scheint so wenig, als bei Pilularia, bestimmt zu seyn, da sie ohne
Ordnung, bald zu zweien, bald zu mehreren am Grunde der einzelnen Sporen sitzen.
Man sieht jedoch nicht selten, dass einzelne Sporen verkümmert sind, wo dann die überzähligen
Kölbchen auch zu diesen fehlgeschlagenen Sporen gehören können. Die in den
Beutelchen enihultcnen Körner besitzen ebenfalls eine weissliche Farbe, unterscheiden sich
*) D ie liier gegebene Beschreibung bezieht sich auf die einzige inländische Art dieser Gattung. Die ausländischen Arten
kommen fast alle in ihrer Tracht und in der mehr oder weniger keilförmigen Gestalt der vierzähltgcn Blätter mit
ihr überein; nur in dem zottigen oder steifhaarigen ü c b c fzu g findet sich be i einigen derselben ein bedeutender U n terschied.
Eine Art (^M a rs ile a a itg n s lifoU a R . B n . ) zeichnet sich jedoch auffallend durch ihre lanzetllichcn
Blätter vor den übrigen aus. — Eine grössere Verschiedenheit scheint dagegen in der äussern Gestalt und im Stande
der Früchte zu herrschen, indem i e s c bei einigen Arten eine mehr kugelige und selbst eine fast zwciknÖpfige
Gestalt haben und von den einzelnstehenden, be i M , c o r om a n d e lin a B u n > i . , bis zu mehreren gehäuft, bei
M . e r o s a und M . a e g y p t i a c a ) V i l l D ., vorkomnicn.
V?*-.