benicrJct worden, welche zu beiden Seiten der mit Zellgewebe eiTiillten Achse sich hinziehen.
Da, wo eine Theilung in Gabcläste vor sich geht, tritt iu jeden Ast eines dieser Bündel
ein, und wenn man daher einen Ast bei seinem Ursprünge durchschneidet, so trifit man
daselbst nur ein Centralbündol an. Dieses tritt aber sehr bald wieder in zwei Bündel auseinander,
welche sich dann wie die früheren verlaufen. Es ist demnach hier anzunehraen,
dass ursprünglich — wie bei Lycop. Seiago — nur ein centrales Bündel vorhanden ist,
welches aber schon weit unter der eigentlichen Gabelspaltung des Stengels in die für die
Aeste bestimmten Gefässbündel zerfallt, während diese Trennung des Centralbündcls bei
der letztgenannten Art erst unmittelbar unter dem Ursprung der Gabeläste vor sich geht *).
Wenn wir den Verlauf des centralen Gefässbündels bis in die Aesle und W urzelzasern
verfolgen, so finden wir in der Lage und Vertheilung der dasselbe bildenden Elementarorgane
ein ziemlich gleiches Verhalten. Während aber in den Aesten das äussere
Parenchym im Verhältniss zu dem Bündel zunimmt, tritt in der Wurzelzaser der umgekehrte
Fall ein, indem nämlich hier das Parenchym in gleichem Verhältnisse abnimmt. Jn
beiden Fällen wird jedoch natürlicher Weise der Durchmesser des Gefässbündels selbst
geringer, und indem dieses im Aste oder in der Wurzelzaser nach der Spitze zu immer dünner
wird, treten die centralen Gefässpartien ln seinem Mittelpunkte näher zusammen und
steilen dann auf dem Horizontalschnitte mehr oder weniger regelmässige, meist vieleckige
Figuren dar (Flg. 48. 49.). W o eine Theilung in Gabcläste vorgeht, scy cs nun im
Stengel oder ln der Wurzelzaser, da theilt sich auf gleiche Weise unnnllelhar unter dem
Astwinkel das centrale Gefässbündel in zwei kleinere (Fig. 42, b."), wovon jedes sich nach
einem Aste hin verläuft. Da ferner der Stengel und die Aeste bei unsern Lykopodicn
sehr beblättert sind, und jedes Blatt mit einem Gefässbündel als einem Mitlelncrven versehen
wird, so erblickt man jedesmal auf dem Horizontalschnitte die Sclmillflächen dieser
von dem centralen Bündel ausgehenden kleinern Gefässbündel als undurchsichtige, im durchscheinenden
Parenchym zerstreute Punkte (Flg. 44. 48. 49.), welche. Je nachdem sie zu
höher oder tiefer stehenden Blättern gehörten, hald dem Mittelpunkte, bald dem Umfange
des Stengeldurchschnittes näher liegen und die bei den mit Bastringen versehenen Arten
jedesmal eine solche Basllage als Begleiterin bis in das Blatt mit sich nehmen.
Bei Lycop. Seiago, wo die spiralig gestellten Blätter ln acht Picihcn sehr gedrängt
um den Stengel herum stehen, gelingt es nicht selten, den Horizonlalschnilt so zn treffen,
dass die sich ablösenden kleinern Gefässbündel von dem Mittelpunkte ans so gestellt erscheinen,
dass ihre Schniltflächen mit der des Ilauplbündcls in schöner Abwechselung jc-
• ) K a v l f u s s ( d a s W e s . d e r F a r r e n k r . S . 2 5 .) spricht von einer festen, harten H a u t, welclie das Gctassbiindcl
ün Steng e l des L y c o p . d e n lic u la la m umgiebt, worunter er oline Zweifel den aus Baslzellen bestehenden R ing
versteht, der jed o ch , w ie wir gesehen hab en , im Steng e l der meisten Bärlappartcn um das centrale Gefässbündel
ange&offen und vielleicht nie b e i den mit Gefässen versehenen Pflanzen ganz vermisst wird.
dcsmal eine regelmässige Qulncunx bilden (Fig. 39.). Die Durchschnitte der vier äussersten
Bündelchen fallen hier in die dichtere Rindenlage und gehen unmittelbar als Nerven
in die Blätter über. Diese von dem Centralbündel abgehenden kleinern Gefässbündel sind
ganz vorzüglich deutlich auf dem Verticalschnitte eines Lykopodlenslengcls, z. B. der letztgenannten
Art (Fig. 40.), zu erkennen, wo sie sich immer eine ziemliche Strecke unterhalb
der Anheftungsstelle des Blattes von dem Mittelbündel trennen, in schiefer Pachtung _
einen spitzen Winkel mit ihm bildend — durch das lockere Parenchym nach dem Blatte
aufsteigen und dieses als Nerve durchziehen. Auf der verticalen Schnittfläche tritt auch
der unvollkommene Zellenbau des Parenchyms recht klar vor Augen, indem die noch ganz
sddauchformigen Zellen nur mit ihren schmalen Endflächen fest Zusammenhängen, mit den
Seitenflächen aber unter sich so locker verbunden sind, dass sie sich häufig in einzelne
fadenförmige Streifen ablösen und überall lückenarlige Räume zwischen sich lassen, die jedoch
nur durch die leichte Verschiebbarkeit dieser Zellenstreifcn beim Durchschneiden
entstehen.
Das Parenchym zwischen dem centralen Gefässbündel und der Oberhaut ist auch bei
den übrigen Bärlapparten sehr locker und bildet nur gegen den Umfang eine dichtere,
mehr oder weniger grün gefärbte, rindcnälmliche Lage, obgleich bei manchen die Zellen
schon eine mehr eckige, denen des vollkommenen Zellgewebes sich nähernde Gestalt haben
(Fig. 44. 48.). Nur Lycop. denticulatum und seine Verwandten machen hiervon eine
Ausnahme, indem hei ihnen die Hauptmasse des Parenchyms zwischen dem Centralhündel
und dem B.astringe sich befindet (Fig. 50.). Auch sind bei der genannten Art im Mittelbündel
die Gefässe in zwei kreisrunde Partien zusammengestellt, die aber beide doch nur
ein Ilauptbündcl ausmachen.
Das lockere, zwischen dem centralen Gefässbündel und dem umgehenden Bastringe befindliche
Zellgewebe wird in den altern Thcilcn des Stengels und der Wurzelzasern leicht
zerstört. Es lässt dann an seiner Stelle eine Lücke zurück und dadurch scheint das Ge-
fässbündcl dieser Theile ln einer hohlen PiÖhrc zu liegen ( t ig. 42, a.), in welcher sich jedoch
immer noch die Reste des vertrockneten und zerrissenen Zellgewebes mehr oder weniger
deutlich erkennen lassen. Diese Ueberreste können dann leicht für Querfädcn
gehalten werden, vermittelst deren das Gefässbündel an die innere M and des Bastrin-
ges befestigt zu scyn scheint, wie dieses von K .a ü l f u s S (a. a. 0 . S. 25.) geschehen
ist. Wenn man jedoch diese vermeintlichen Röhren bis ln die jüngern Theile der
Pflanze verfolgt, so wird man sich bald überzeugen, dass sic ursprünglich bei allen
Arten mit ZcllgcAvebe erfüllt waren, nnd erst im Aller durch das Vertrocknen desselben
entstanden sind.
Durch das Gefässbündel mit seinem Bastringe ln der Achse des Stengels unterscheiden
sich nun die Lykopodeen auf eine anfTallcnde Weise von allen höher« Gcfässpflanzen,
indem weder bei den Monokotyledonen noch hei den Dikotyledonen ein wahres centrales
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