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G a t t u n g :
CHARA V a il i .. A R M L E U C H T E R.
Die Gattung lässt sich nach der Beschaffenheit der Röhren, aus -welchen Stengel und
Aeste bestehen, und nach dem Mangel oder dem Daseyn der bracteenarllgen Blätter, zur
bessern Uebersicbt der Arten, in drei Abtheilungen zerfallen.
a. Mit g la ttem S t e n g e l und D e c k b la t t lo s e n F r ü c h te n *).
Caule laevi, sporocarpiis ebracteatis.
Beispiele: Chara ß ex ilis L in . (Fig. 1.) Ch. hyalina D ec. (Fig. 4.).
b. Mit g la ttem S t e n g e l und d e c k b la t t r ig c n F r ü c h te n .
Caule laevi, sporocarpiis bracteatis.
Beispiele: Ch. Braunii G m e l. f l . b a d . (Fig. 5 .) Ch. coronata Z i z . (Fig. 7.).
C. Mit g e s t r e if t em S t e n g e l u n d d e c k b lä t t r ig e n F r ü c h te n .
Caule. striato, sporocarpiis bracteatis.
Beispiele: Ch. hispida L in . (Fig. 9 — 11.) Ch. pulchella W a l l r . (Fig. 12.).
12. Etymologie des Gattungsnamens.
Ueber die Ableitung des Namens Chara ist man noch nicht im Reinen. LiNNÉ leitet
denselben (Philosoph, botan.— ed. 2da, p. 163.) von dem griecbiscben Worte (laetltia)
her und erklärt den Namen durch gaudium aquac. Wenn wir aber vergleichen, was VAILLANT,
der die Gattung zuerst aufstelltc, in den Mém. de l’acad. roy. des sciences, vom Jahr 1719^
S. 20. darüber sagt, so müssen wir die Richtigkeit der Linnéischcn Erklärung sehr in Zweifel
ziehen. YÂAILLANT sagt nämlich: r>C ha ra , selon I’autcur de l’ilistolre des plantes de
Lyon (Tome I. p. 1070.) est le nom epe les Lyonnols donnent à la première espèce de
ce genre.« —“ Er nahm also liier, unbekümmert um eine Erklärung des Wortes, einen
Namen auf, der, als unter dem Volke gebräuchlich, scbon früher von einem Schriftsteller
angeführt -worden war. Mit dem Namen Chara oder Cara (ilalicnlscb Caro') scheinen in
den früheren Zeiten, besonders wenn man Caesar (de bello civil. IH. 48.) vergleicbl, mehrere
Doldengewächse mit essbarer Wurzel belegt worden /.n seyn. Hauptsäcblicb scheint
aber der w il de Kümm e 1 (Carw/n Cizru/Z.), welcher auch bei DiosCORIDES III. 66. und
heisst, diesen Namen geführt zu haben. Das Volk konnte m den cpirlförmig gestellten,
mit Früchten besetzten Aesten der Chareen leicht eine Acbnlicbkcit mit den zusammengesetzten
Dolden des Kümmels, vornämlich bei ihrer Fruclitrcife, finden — und so dessen
Namen auf die Chare,en übertragen; so- dass hiernach das YY'ort Chara oder Cara eher
von XÄfiV, und dieses nach Pl.INIUS (Natur, bist. XIX. 8 .) von der Landschaft Carla ab-
zulclten scyn niÖgte.
*) Diese Abtlieilütig mird e von A gardh (a. a. 0 . ) als eigene G a ttu n g , unter dem Namen N i l e l l a getrennt; da sic
ober durcli die Arten der folgenden Abtheiliing mit der dritten verbunden w ir d , so kann man diese Trennung nicht
gelten lassen, wenn man nicht drei verschiedene Gattungen bilden w ill, was jedoch onnöthig und nicht wohl zu billigen
seyn m ö g te , da die Arten aller Abthciiungen in den wesentlichen Mcrknwlcn der F rucht genau ühereinstimmcn.
II.
EQUISETEEN. EQUISETEAE.
1. Allgemeiner Charakter.
O i e Equiscteen haben einen meist aufrechten, gegliederten und bohlen Stengel, welcher
ohne alle Blätter und statt derselben an den Gelenken mit häutigen, gezähnten oder zerschlitzten
Scheiden umgeben ist. Er findet sieb nur selten ganz einfach (Fig. 5.), sondern
am Grunde der Scheiden entspringen häufig wlrtelförmig gestellte Aeste (Fig. 1. 3.),
welche gleich dem Stengel gegliedert, mit Scheiden besetzt und zu-wellen selbst wieder ln
kleinere, mehr oder weniger in Wirtel gestellte Aestchen zerlhellt sind (Fig. 4.). Doch
giebt es auch Arten, bei welchen die Aeste mehr einzeln stehen oder, gleichsam durch Verkümmerung,
nur unvollständige Wirtel bilden. .Der Stengel ist in den allermeisten Fallen
mit erhabenen Längsstreifen versehen, und bei den Aesten fehlen dieselben nie, selbst da
nicht, wo der Stengel selbst ungcstreift ist. Der aus gestielten, schildförmigen Fruchtböden
bestehende, zapfenäbnliche Fruchtstand befindet sich gewöhnlich auf der Spitze des
Stengels oder der Aeste (Fig. 1. 5 .); zuweilen steht er aber auch auf einem besonderen
Schafte, welcher im ersten Frülilinge aus der Erde hervorkommt, und bald astlps (Fig. 2.),
bald mit den ersten Spuren der Aeste besetzt ist (Fig. 3.). Auf der untern Seite jener
schildförmigen Böden sind die sackförmigen Früchte aufgewachsen (Fig. 13. 1 4.), welche
sich nach innen in einer Spalte öffnen und eine Menge von äusserst kleinen, kugeligen,
Sporen, mit spalellgen Fäden umgeben, enthalten.
2. Vergleichende Zusammenstellung mit ändern Pllanzenformen.
Ohngcacbtet des ganz eigentbümlicben Ansehens, welches diese Gewächse besitzen, finden
wir dennoch manche Formen in dem Gewächsreichc, mit denen sie im allgemeinen
Habitus einige Analogie zeigen. So haben sie eine auffallende Aehnlichkeit im äussern Baue
mit den gegliederten jungen Zweigen der verschiedenen Arten von Casuarina Epliedra,
zweier zur Familie der Zapfenbäume gehöriger Gattungen, und der Fruchtstand ist den