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Aufinerlis.imkeit gewidmet wi rd, um g u t erhal tene u n d mögl ichs t voll ständig e Exemplare 7U
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Durcb die Art der Verzweigung der Lykopodiollten - Stämme, durch die Gestalt und
Stellung der ßlälter scheinen sich diese vorweltlichen Pflanzen sehr den Lykopodeen genähert
zu haben. Die meisten der letztem sind, wie erwähnt, sehr regelmässig, wiederholt
gabelspaltig und die herrschende Blaltform derselben stimmt gleichfalls mit der bei unserer
fossilen Gattung vorkommenden überein. Die Blatter der jetzt lebenden Lykopodeen sind
ebenfalls häufig lanzett-, lineal- oder borstcnförmig und am Grunde gewöhnlich dreikantig.
Wenn man daher von dem Stengel einer dicht beblätterten Art, z. B. Lycopodium Seiago
oderXyrop. verlkillaium, die Blätter an ihi'cm Grunde rein ablöst, so erhält derselbe durch
die entstehenden Narben so ziemlich das Ansehen eines Lykopodiollten-Stammes im Kleinen,
indem jedesmal der über die -Auheftungsstelle des Blattes herahlaufcnde Grund des
letztem mit dem Theile des Stengels, welcher zwischen zweien oberhalb dem erstem befindlichen
Blätterhasen Hegt, einen rautenförmigen oder vwlehrt eirunden Wulst, mit einer
mehr oder weniger dreikantigen Narbe bildet, welcher den auf den Stämmen der meisten
Lykopodiollten vorkommenden Narben mit ihren Schildchen sehr ähnlich ist. Nun sehen
wir freilich hei unsern Lykopodeen die Blätter nicht abfallen, da diese an ihrem Grunde
nicht eingegliedert sind. Bei den Lykopodiollten war aber eben so wenig eine Einlenkung
der Blätter in den Stamm vorhanden, und die Piegelmässigkelt der Nai'ben lässt sich bei
denselben nur dadurch erklären, dass ihr Stamm weit ausdauernder nnd baumartig war,
wodurch eine gänzliche Zerstörung der Blätter bis auf iliren Grund möglich wurde. Wenn
wir jedoch den untersten Theil des unvollkommen verholzten Stammes von unseren grösseren
Lykopodeen, z. B. von Ijycop. Seiago, L. complanatum, L. clavatum u. s. w., vergleichen,
so finden wir auch stellenweise die Blätter schon ganz verschwunden und die zurückgebliebenen
Narben denen dui'ch das künstliche Abnchnien der Blätter erhaltenen ähnlich.
Ausserdem wird von B R O N G N I . iR T (a. a. 0 . p. 27.) bemerkt, dass mehrere von
P a r k in s o n {Organic. remains Tom. III. Tab. IX. Fig. 1.) und von andei’n Schriftstellern
abgebildete fossile Ueberreste eine grosse Aehnlichkeit mit den ziegeldacharllgcn Fruclit-
So findet sicli in der sehr bedeutenden Sammlung fossiler Pflanzen des Herrn Gcli. Rathcs Ritters v o n L e o n h
a r d ein sehr schöner Abdruck eines noch unbeschriebenen Lyk opod iolilcn , vvclclicr im Sandstein (weisscm lie genden)
der Kupferschiefer-Formation bei Huckclheim, unweit Kahl im Spessart gefunden worden. Ausser dein
verschiedenen Vorkommen, da alle übrigen Arten dieser Gattung im Kohlenschiefer und Kohlensandslein angctroffen
werden, urterscheidct sich derselbe hauptsächlich noch durch die zur Scchsccksform sich neigenden Narben und
durch die 3 — 4 Zoll langen, am Grunde 3 und in der Mitte 2 Linien breiten Bliiitcr von dem ihm am nächsten
verwandten L y c o p o d io l . d ic h o tom u s S t e r n b . Wegen dct ausgezeichneten Gestalt der Narben liabc ic li für
diese Art den Namen L y c o p o d io l i l e s h e x a g o n u s vorgesclilugen. Das Nähere darüber findet sich in L e o n h
a r d ’s Z e i t s c h r i f t f ü r M in e r a l o g i e . M ä r z h e f t 1828. — Exemplare dieser fossilen Art mit beblätterten
Asttheilen sind in der ersten Lieferung der geognostisch-pctrcfäctologischen Sammlun g, welche das Heidelberger
Mineralien-Comptoir herausgicbt, unter Nr. 2ö- enthalten, als W e i s s e s L i e g e n d e s , wo jedoch der Pflanzenah-
dmck als L e p i d o d e n d r o n d ic h o tom um S t e r n b , bestiiiiuil wurde.
kätzchen lebender Bärlapparten haben und nur durch ihre weit bedeutendere Grösse abweichen.
Doch bleibt diese Angabe vor der Hand noch grossem Zweifel unterworfen.
Der Hauptunterschied, welcher zwischen diesen fossilen Pflanzen und den Lykopodeen
statt findet, liegt demnach in der Grösse. Wiewohl bis jetzt keine lebenden baumartigen
Lykopodeen auf der Erde gefunden wurden, so ist doch immer noch die Möglichkeit dazu
vorhanden, so lange noch so viele bedeutende Länderstrecken in botanischer Hinsicht zu
untersuchen bleiben. Sollten sich aber auch keine baumartigen Formen derselben mehr
vorfinden, so kann dennoch die Vorwelt solche besessen haben, die allem Anscheine nach
zu verschiedenen Galtungen gehörten und nur als Familienverwandte unserer Lykopodeen
zu betrachten sind, wie sich dann bei sehr vielen in der Kohlenformation enthaltenen vegetabilischen
Uebeirestcn keine Vcrwandlschaft mit jetzt lebenden Gattungen, sondern höchstens
mit einer oder der ändern Pflanzenfamilie der Jetztwelt annehmen lässt.
B r O N G N I A R T hat zwar noch eine krautarlige Pflanze, deren Stengel mit dachziegel-
artigen, stumpfen, rautenförmigen Schuppen bedeckt ist, als Lycopodites squamatus (a. a. 0.
p. 46. Tab. XL Fig. 1, a. H.) zu dieser fossilen Gattung gezählt; sie möchte jedoch eben
so wenig hierher gehören, als S c i I L O T H E I M ’ S Lycopodioliles piniformis {Pclref.
Tab. XXIIJ. F. 1, a.b.), wovon B r O N G N I A R T xtocki stmtn Lycopodites ta.xiformis {a. z.O.
p. 31. Tab. II. Fig. 1.) trennt, der durch seine fiederarlig gestellten Aeste von den wahren
Lykopodiollten zu auffallend abwclcht, als dass er mit Gewissheit denselben beigezählt werden
könnte.
10. Literaturgeschichte.
Schon hei P l i n i u S ( f 79.) findet sich {Natural ÄA-^or. Lib. XXIV.), wie es scheint,
Lycopodium Seiago unter dem Namen Seiago Lruidarurn angeführt. Auch I.ycop. complanatum
scheint ihm bekannt gewesen zu scyn. Er sagt nämlich (a. a. 0 . Lib. XXV.
Cap. 11.) davon: »Siniilis berbae Sabinac est Seiago appeliata." Bei O t t O B r ü N F E L S
{Tierbar. vivae eicones 1532.) kommt Lycop. clavaium unter dem Namen VV einkraut
»cpii vimim pcndiiium restitnil« vor. I I l E R O N . T r a G U S (Neu K r eu te rb u ch 1539.)
beschreibt und liiidet diese Art nebst J.ycop. complanatum unter den Namen Muscus ter-
restris (B e e r la p p , G ü r le lk r a u t ) und Savina sylvestris ( \X a l d - S ev en b a um ) ab.
Obgleich diese damals hckannicii Arten von einigen der folgenden Botaniker noch verschiedene
Namen crhicllen, so wurden sie doch von den meisten botanischen Schriftstellern der
damaligen Zeit unter dem gemeinschafilichen Namen Muscus ierresiris begriffen und mit
den Laubmoosen vermengt aiifgcEiihrt. Erst in der französischen Ausgabe von U O D O -
N A E U S Kre II t c rl) u c h (1567.) mul dann in T . \ I ! E KN A EM 0 N T N U S Neuem Krcu-
tc rb n ch (1588) kommt der Lycopodium vor. Der ieizfere führt unter diesem Namen
nur T.ycop. clavatum (Ka 1 zen 1 cy t er le i n) auf, von welchem auch eine Abbildung
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