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hülle hrraiisfallcLi. So lange dieselben noch feucht sind, erscheinen sic als eine grüne,
feiiitörnigc Jlassc, und hei starker Vcrgrüsseriing henicrkt mau, dass diese Masse ans Kügelchen
hcstcht, die mit sehr zarten Fäden spiralig umwickelt sind (Fig. 15, a.); sobald
die Kügelchen aber trocken werden, wickeln sich die Fäden auf, schlagen sich elastisch zu-
rück (Fig. 16.) und schnellen auf diese Weise die Kügelchen auf eine kleine- Strecke weit
mit sich fort. Da diese Fäden ausserordentlich hygroskopisch sind, so ziehen sie sich hei
dem gelindesten Hauche zusammen und schlagen sich dann allmälig wieder zurück; wenn
man daher diesen Vorgang tmtcr dem Mikroskope bei mehreren Kügelchen zugleich heoh-
aehtct, so hietct sich dem Auge ein überraschendes Schauspiel dar, indem sich durch das
abwechselnde Ziisammcnzichen und Znrückschnclleii der elastischen Fäden in der ganzen
auf dem Ohjectcuträgcr hefmdlichen Masse eine beständige zappelnde Bewegung zeigt und
dieselbe daher wie belebt erscheint. Schon das gewöhnliche Athmen des Beobachters reicht
hin, um diese Bewegungen der Sporenschleuderu hervorzurufen.
Bel manchen Arten werden die Sporen sogleich nach dem Hcrvortrelen aus der Frucht-
hüllc fortgeschncllt; hei ändern biclhcn sic aber auch theilweise noch einige Zeit an den
Früchten und zwischen den schildförmigen Fruchthödcn hängen, wo daun die Faden in
einander gewirrt sind und die ganze Masse das Ansehen eines dichten, grünlich-grauen
Filzes crhiilt.
Nachdem sich im trocknen Zustande die Schleudern zurückgebogen haben, kommen
die Sporen erst deutlich zum Vorscheine (Flg. 1 6 .): sie besitzen eine kugelige Gestalt und
sind an ihrem oberen Ende mit einem kaum hemeikbarcn stumpfen Knöplchen versehen.
Sic haben im frischen Zustande eine lebhaft grüne Farbe, die aber heim Ahtrocknen dunkler
wird. Urner dem Mikroskope betrachtet, zeigen sic sich in der Mitte mehr durchscheinend,
und im Innern erkennt man, wiewohl undeutlich, eine körnige Masse; auch sieht
man alsdann, dass die elastischen Fäden am Grunde der Spore befestigt sind, nnd dadurch,
dass sie sich häufig von ihrem Anheftungspunkte ablösen, lässt es sich deutlich erkennen,
dass nicht, wie es anfangs sehcint, vier solcher S c h le u d e r n oder S p r in g f ä d e n (£ ’/a-
teres) an jeder einzelnen Spore vorhanden sind, sondern nur zwei, die sich in ihrem Bc-
fesliguiigspnnkte durchkreuzen und so mit ihren vier Enden über die Spore hinansragen.
Sie sind flach, farblos, durchsichtig, an ihren beiden Enden nicht kolblg, sondern vielmehr
spatclförmig erweitert; sie sind mit undurchsichtigen, ausnehmend feinen Körnerchcn
gleichsam bestreut, die sich besonders leicht auf den erweiterten Enden erkennen lassen
(Fig. 17.). Wegen der Feinheit der Fäden lässt sich nicht mit Gewissheit angehen, oh
diese Körnerchcn wirklich aufgestreut oder in deren Innern ciithaltcii sind.
4. A n a t om i s c h e r Bau.
Obgleich die Equiscteen in ihrem innern Bane sehr viel Eigcnthüniliches zeigen, so
nähern sie sich darin doch schon weit mehr, als die Charcen, den höhcrri rflaiizcii. Wenn
wir mit dor Zcrgllcdernng des Stockes anfangon, so finden wir, dass sich derselbe in seinem
anatomischen Bane aiitrallend von dem Stengel unterscheidet, so grosse Aehnlichkeit
er auch im Aeusscrn mit dem letztem zeigen mag. Bei dem Qiicrdurchschnittc (Fig. 32,)
des Stockes von E. arvense fällt uns sogleich der Mangel der vorspringenden Kanten, so
wie der Ccntralröhre auf, welche wir beide an den Gliedern des Stengels wahrnehmen; die
Stockglicder haben nämlich jedesmal weniger nnd flachere Seiten und sind ganz mit einem
wcisscn, fast gleichförmigen Gewebe crfiillt, welches nur gegen den Fiiifaiig eine braune
Färbung annimmt und durch zAvci conccnlrische llelhen von röhrenförmigen Lücken durchzogen
ist, von denen die äussern den Seiten, die innern aber den Kanten des Slockglie-
des entsprechen. Das ganze Gewebe erscheint auf dem Querschnitte aus sechseckigen oder
rundlichen Maschen gebildet, welche nur an ihren Händcrn durchscheinend, im Innern
aber ganz mit einer undurchsichtigen körnigen Masse erfüllt sind; nur vor den innern
kreisrunden Lücken finden sich halbrunde (fast moiidformige) Stellen mit völlig durchscheinendem
Gewebe. Diese helleren Stellen sind sanimt den inneren Lücken mit einem
Kranze von Gefässen umgeben und an ihrer äusseren Grenze zieht sich ein anderer Ge-
fässkranz hin, welcher ein mit der Umfangslinie des Querschnittes paralleles Vieleck bildet
und den ganzen Durchschnitt in zwei Schichten trennt, von welchen die innere gleichsam
den Kern des Stockglicdcs dai'Stellt. So erscheint der Durchschnitt des Stockes, wenn er
in einer beträchtlichen Tiefe unter der Erde genommen worden ist. YVird er weiter nach
oben gerührt, so sieht man, wie derselbe allmälig mit dem des Stengels übereinstimmender
wird, je weiter er gegen die Oberfläche der Erde genommen worden ist; dieser Uchergang
des Stockes in den Stengel zeigt sich dadurch, dass nach und nach eine Ccntralröhre entsteht
und das dicht ci'fülltc Gewebe mit lockerem durchscheinenden abwcchselt, bis endlich
das crslcre ganz verschwindet. So finden wir es in den oberen StockgliedeiTi bei Eq.
hyemale noch nach aussen, bei Eq. sylvaticum nach innen liegen, bis es endlich ganz
durch das markige Gewebe verdrängt wird.
Bei allen Arten befindet sich im Umfange des Stockes eine gelbbraune Lage von den
Zellen der lockern und zarten Oberhaut gebildet und unter dieser ein compactes schwarzbraunes
Zellgewebe, welches sich nach innen iu das farblose oder weisse Gewebe verliert.
Die in dem letztem enthaltene körnige Masse tritt unter einem Wassertropfcn leicht heraus,
besonders wenn der Querschnitt leicht gedrückt wird, und alsdann k o m m e n (Fig. 3 2 ,a.)
die ziemlich dicken Scheidewände der entleerten Zellen noch deuliicher zum Vorscheine.
Wenn wir einen Vertikalschnitt (Fig. 3 0 .) mit dem Querschnitte des Stockes vergleichen,
so finden wir die verschiedenen Lagen desselben, denen des lelzfcrn genau entsprechend.
Im Umfange erscheint die Oberhaut ( a ) , deren längliche Zellen sich unmittelbar
¡11 kurze ungegliederte, verschicdcntiich gebogene Röhrchen verlängern, welche den braunen
Zaserfdz bilden, womit gewöhnlich die Oberfläche der Stockglicder überzogen ist. Die abgezogene
Oberhaut (Fig. 2 9 .) ist sehr zart, gelbbraun, durchscheinend und aus längllch-
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