
 
		76 R  II  I  Z  O  K  A  R  P  E  N. 
 „cn  nämlich  die  grossen  Luftzellcn  als  vier  Fächer,  welche  in  gewissen  Entfernungen  durch  
 zarte  zellige  Querwände  abgetheilt  sind.  In  der  ganzen  übrigen  Substanz  erblickt  man  
 ein  gleichförmiges  Parenchym,  im  Umfange  mit  den  schmäleren  Zellen  der  Oberhaut  umgehen  
 nnd  im  Mittelpunkte,  wo  die  Zellen  des  Parenchyms  kleiner  und  gedrängter  sind,  
 befindet  sich  eine  dunkler  gelärhte  Stelle.  Wenn  ein  Vertikalschnitt  so  durch  das  Blatt  
 geführt  wird,  dass  derselbe  nicht  genau  durch  die  Achse  geht,  so  kommen  (Fig.  47.)  die  
 Luftzellcn  mit  ihren  meist  abwechselnd  stehenden  Querwänden  zum  Vorschein,  und  auch  
 hier  erscheinen  die  Zellen  des  Parenchyms  regelmässig  sechsseitig.  Wird  dagegen  der  
 Vertikalschnilt  gerade  durch  die  Achse  des  Blattes  geführt  (Fig.  48.),  so  sieht  man  in  der  
 Nähe  der  Achse  lang  gestreckte  und  schmälere  Zellen.  In  der  Achse  selbst  hegt  cm  fast  
 ganz  aus  Bastzcilcn  bestehendes  Bündel,  ohne  eigentliche  Spiralgefässe,  sondern  in  seiner  
 Mitte  nur  mit  einzelnen  weiteren  Röhren  durchzogen,  auf  deren  Wänden  ringförmig  gestellte  
 Punkte  zu  sehen  sind,  wodurch  sie  das  Ansehen  von  porösen  Gefässen  erhalten  
 (Fig  49.).  Es  ist  jedoch  sehr  schwer,  die  wahre  Natur  dieser  Röhren  nachzuweisen,  da  
 sie  nur  mit  der  grössten  Mühe  und  Sorgfalt  aus  den  sie  umgebenden  Bartzellen  hlos  zu  
 legen  und  nie  isolirt  zu  erhalten  sind,  weil  das  ganze  Bündel  äusserst  spröde  ist  und  ha   
 der  Berührung  mit  einem  scharfen  Instrnmenle  leicht  in  Stücke  bricht,  die  sich  nicht  weiter  
 zur  Untersuchung  eignen.  So  viel  scheint  Indessen  nach  oft  wiederholten  Beobachtungen  
 des  Durchschnittes  gewiss,  dass  den  Blättern  die  eigentlichen  Spiralgefässe  fehlen,  und  
 wenn  wir  nach  dem  Baue  der  Salvinie  schlicssen  dürfen,  so  wird  dieser  muthmassllche  
 Mangel  der  Spiralgefässe  durch  die  Beschaffenheit'der  Oberhaut  des  Blattes  (Fig.  50.)  bestätigt. 
   Diese  ist  nämlich  auch  bei  IsoSles  ohne  alle Spaltöffnungen  und  besteht  aus gleich,  
 förmigen,  länglich-vierseitigen  Zellen  mit  geradllnigten  Wänden  *). 
 Um  so  auffallender  muss  uns  daher  das  Vorkommen  der  deutlichen  Gefässe  in  den  
 Wurzelzasern  seyn.  Die  letztem  sind  nämlich  hohl  und  zeigen  auf  dem  Honzontalsehnitte  
 (Fig.  44.)  unter  der  dunkelbraunen  Oberhaut  nur  eine  dünne  Lage  eines  lockeren  Zellgewebes, 
   welche  sich  an  einer  Stelle  zu  einem  erhabenen  Streifen  verdickt  und  ein  durch  die  
 ganze  Länge  der  Wurzcizascr  hinziehendes  Bündel  von  Gefässen  umhullt.  Dieses  exccn-  
 trische  Gefässbündel  ist  schon  mit  blossem  Auge  als  ein  wcisscr Faden  zn  erkennen,  nachdem  
 durch  einen  Längsschnitt  die  eine  Hälfte  der  hohlen  Wurzelzaser  hinweg  genommen  
 worden,  nnd  bei  hinlänglicher  Vergrössernng  stellen  sich  die  Spiralwindungcn  der  Gefässe,  
 wenn  diese  zuvor  von  der  sie  umhüllenden  Zelienlagc  entblösst  worden,  ganz  deutlicli  dem 
 • ) - D .   C a u u o c l e   hat  zwar  tO r g e n o s r a p h i e   v d g e t .   T a h .  67 .  F i g .   2 7 .)   eia  StOek  Obarhaot  « n   der  »nlam  
 (äm itrn )  Se ite   e in e .  B la tte ,  mit  dentliehen  S p a l t ö f f n u n g e n   abgehildet,  die  ich  jedoch  bei  o ft  w .ed etho ltc t  Un.  
 ten uchu ng   mit  der  g eös.ten  Aufmctl.amke it  nicht  erblicken  konnte.  D a   .ie   nach  jener  Abb .lilon g  bemahc  dr.  
 ß r b ..e   einer  Oberbaut.elle  einnehmen  und  dabei  nn du reh.ieh lig   .e y n   mräiten,  «o  könnten  .ic ,  wen n  die.clhen  wuk-  
 lieb   vorhanden  wären,  doch  nicht  leich t  ilbcr.eheo  werden.  So llte   hier  nicht  eine  T ä o .eh n n g   durch  L u ftb te eh en   
 .um   Grunde  liegen, welchen  die  PhanK.ie  de .  Z e ich n et,  eine  porenähnliche  Ge .ta lt  geliehen  hat? 
 R  H  l  Z  O  K  A  R  P  E  iN. 
 ßlicke  dar  (Fig.  45.).  Doch  habe  ich  diese  Windungen  nie  im  aufgerollten  Zustande  erhalten  
 können,  und  sie  daher  vielleicht  blos  als  netzförmige  Gefässe  zu  betrachten.  Die  
 dunkelbraune  Oberhaut  der  Wurzelzasern  besieht  aus  schmalen  länglichen  Zellen. 
 Bei  Pilularia  und  Marsilea  bestehen  die  Früchte,  wie  schon  erwähnt,  aus  einer  doppelten  
 Hülle.  Die  äussere  derbe Fruchthülle  lässt  auf dem Durchschnitte (Tab. VIH.  Fig.  48.)  
 nach  aussen  eine  zarte  Oberhaut-Schichte,  unter  dieser  eine  dunkel  gefärbte  Lage  eines  
 dichten  Zellgewebes  und  zuletzt  eine  dickere  Lage  von  läseriger  Textur  erkennen;  unter  der  
 letztem  befindet  sich  ein  lockeres  Zellgewebe,  welches  der  innern  Fruchthülle  angehört  und  
 zugleich  in  die  Scheidewände  und  in  die  erhabenen  Streifen,  welchen  die  Fruclifi.catioiis-  
 theile  angeheftet  sind,  cingeht.  Es  ist  schon  früher  erwähnt  worden,  dass  \><i\Marsilea  die  
 Längsscheidewand  auf  der  Piückeiiscite  der  Fruchthöhlc  (Fig.  35.  36.)  wulstartig  verdickt  
 ist  und  bei  dem Befeucblcn  sehr  stark  aufquillt,  indem  sie,  wie überhaupt  die innern Wände  
 der  Früchte  beider  Gattungen,  im  feuchten  Zustande  eine  gallertartige  Consistenz  annimmt.  
 Alle  diese  gallertartigen  Häute  bestehen  aus  einem  Gewebe  von  Zellen  mit  so  ausnehmend  
 feinen  Wänden  (Fig.  23.  Fig.  50.),  dass  sie  unter  dem  Mikroskope  mir  bei  gedämpftem  
 Lichte  zu  erkennen  sind.  Die  Fruchtobcrhaul  besteht  aus  sehr  kleinen,  maschenförmigen  
 Zellchen  (Fig.  22.  Fig.  51.)  ohne  Spaltöffnungen,  aber  mit  braunen  Fleckchen  übersäet,  
 welche  die  Auhcftungspunkte  der  abgeiiommcncn  Filzhaare  sind.  Diese  Haare  haben  eine  
 bräunliche  Farbe,  sind  an  ihren  beiden  Enden  verdünnt  (Fig.  24.  Fig.  4 9 ) ,  doch  so,  dass  
 sie  an  der  gekrümmten  Spitze  mehr  pfriemlich  zulaufen.  Sie  bestehen  aus  mehreren  Zellen,  
 die  aber  nicht  genau  gliederartig  auf einander  gestellt  sind.  Aus  der  zusammengcsclinürten  
 Basis  wird  das  leichte  Abfallen  derselben  namentlich  bei  Marsilea  erklärlich.  Auf  der  
 Oberhaut  befindet  sich,  den  Grund  der  Haare  umgebend,  ein  Kranz  von  dunkler  gefärbten  
 Zellchen  (Fig.  51,  b ),  in  welchem  sie  gleichsam  cingclenkt  waren;  nach  dem  Ablösen  der  
 Oberhaut  bleibt  zuweilen  daselbst  eine  kleine  Oeffnung  zurück,  wodurch  jene  das  Ansehen  
 erhält,  als  wäre  sie  mit  Spaltöffnungen  versehen. 
 Bei  Sahinia  bestehen  die  beiden  durchscheinenden  Häute  der  Fruclithülle  aus  weilen  
 sechsseitigen  Zellen,  und  die  äussere  (Tab.  IX.  Fig.  22.)  unterscheidet  sich  nur  dadurch  
 von  der  innern,  dass  sie,  wie  die  äussere Zellcnlage  des  Stengels,  gegliederte,  staclielspitzige  
 Haare  trägt.  Auch  das  kolbige  Mittelsäuichen  (Fig.  6.  7.)  besitzt  einen  zelligen  Bau. 
 Die  einfache  Frucht haut  bei  Isoetes  ist  sehr  zart  und  besteht  aus  unregelmässigen,  
 schmalen  Zellen  mit  schwach  geschlängelten  Wänden.  In  den  Querfäden  kommen  ebenfalls  
 schmale,  etwas  gestreckte  Zellen  vor  (Fig.  40.). 
 Des  zelligen  Bancs  der  Sporcndcckcn  und  der  körncrhaltigen  Beutelchcn  der  drei  
 ersten  Gattungen  ist  schon  früher  Erwähnung  geschehen.  Die  gallertartige  Masse,  welche  
 die  Sporen  und  Körner  bei  Pilularia  und Marsilea  cinhüllt,  hat  keinen  zelligen  Bau,  sondern  
 zeigt  unter  dem  Mikroskope  blos  strahlige,  faltenaitige  Qucrstreifeii  (Tab.  \U I .  Fig.  12 ).  
 Die  cigciilllche  Sporenhaut  ist  bei  allen  Bhizokarpen  ziemlich  derb  und  besonders  bei  Sal- 
 11