L Y K O P O D E E N .
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Parenchyni, isl .ibcr zunächst von einer bräuniichen Zeiicnmasse umgeben, weiche auf der
Schniltiläcbe eine eiiiplische Figur biidel. Bei den Arten dagegen, deren Biätlcr zwcizeiiig
gcsteiit und mehr flach sind, erscheinen dieseiben mit weniger Parenchym ausgcfiiiit; daher
iiegl auch ihr Gcfässbiindci naher an der Oberfläche und sic sind gewiihuilch an ihrem
Grunde nicht hohi. Doch findet sich hei Lycop. heheticum schon die Andeutung einer
Höhlung an der Basis der Blätter. Aber auch bei jenen Arten, hei welchen die Blätter
zicgcldacharlig stehen, wie hei I.ycop. alpinum und L. complanatum, sind die dem Stengel
fest angcdrüclilcn und mit ihrem halhriindcn Grunde aufgewaehsenen Blätter daselbst
nicht hohl, sondern durchaus mit Parenchyni angefiillt und erscheinen daher auf dem Querschnitte
des Stengels und der Acslc als vorspringeude, stark gewölbte Kanten (Flg. 48. 49.).
Die Oberhaut der Blätter ist aus länglichen, mehr oder weniger vierseitigen Zellen
gebildet und hei allen Bärlapparlen auf beiden Seiten mit deutlichen Spaltöffnungen versehen,
in deren Nähe die Zellen gewöhnlicli uiiregclmässiger und mit geschlängelten Wänden
eingefasst sind *). Bei Lycop. Seiago (Fig. 51, a. h.) hiihen die ziemlich grossen
Spaltöffnungen eine rundlich - ovale Gestalt und sind zu beiden Seiten der Mittelspalte mit
einem drüsenähnlichen, grünen, haihniondförniigen Wulste versehen. Die Oberhaut des
Stengels zeigt einen ähnlichen Bau wie die der Blätter und ist gleichfalls mit zahlreichen
Spaltöffnungen versehen. Bei den Arten, deren Früchte in Kätzchenform auf dem Gipfel
eigener gemeinschaftlicher Fruchtstiele stehen, wie hei L. complanatum und L. clacatmn,
zeigen die allmälig iu die Schuppenform übergehenden Blätter noch deutliche Spaltöffnungen,
die jedoch in den weiter nach oben stehenden Blättern immer weniger bemerkbar
werden und endlich in den Scinippcn des Fruchtslandcs seihst niclit mehr zu erkennen
sind. In demsclhcn Verhältnisse verschwindet auch das Parenchym zwischen der Oberhaut
der beiden Blattflächcn, so dass die schuppeiiförmigen Blättclien die grüne Farbe verlieren
und eine gelbliche oder hräimiichc Färhung aiineiiincn, indem sie zugleich mehr durchscheinend
werden. Da, wo die Blätter in eine Ilaarspilzc ausgelicn, wie hei L.ycop. claca-
lum (Fig. 14. 15. 16.), zeigt uns eine hinlängliche Vergrösserung, dass diese verlängerte
Spitze nicht durch den über die Blaltfläche hinaustretenden Nerven gebildet wird, sondern
eine F’ortselznng der zelligen Oberhaut des Blattes ist.
’ ) K i e s e r ist C G r iin d z . ä . A n a t . d. P f l a n z . S . 150-) der M eim in g , dass die Obcrbnnt der Pflanzen ans einer
einfachen zarten Membran bestehe und erhebt g egen ihre Bildu ng aus neben ein.andtr liegenden Zellen grosse Zw e ifel.
Wenn wir indessen den Ütierdurchschnitt eines Lykopodienblattcs (F ig . 5 2 , a. h. - Fig . 5 4 .) betrachten, so
erscheint die Oberhaut ganz deutlich aus neben einander gereihelen farblosen Zellen zusammengesetzt, welche da»
Parenchym als eine deutlich unterscheidbare Lage von aussen umgrenzen. Eben so lässt sic sich noch a u f dem
Durchschnitte vieler ändern Blätter, so wie der krautarligcn Stengel dieser (Fig . 43-) und anderer mit wahrer Oberhaut
versehener Pflanzen erkennen. Hieraus g eht ferner noch herv o r, dass die von K i e s b r angenommenen lymphatischen
Gefässe der Oberhaut keine mit einer besondern Membran umschlossene K an ä le, sondern blosse Intcrcel-
lulargänge sind, welche übrigens mit den Interccllulargängcn des Parenchyms in Verbindung zu stehen und überhaupt
die Function atiszuübcn scheinen, welche jener genaue Beobachter seinen lymphatischen Gefässen {M tm o i r e
t u r C o r g u n is a t. d e s p la n t e s p. 234. §• 1 2 3 ) bcizulcgcn geneigt ist.
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Die Blättchen der früher erwähnten Brufknospen bei Lycop. Seiago, X. lucidulum
und X. reßexum haben immer eine etwas fleischige Consistenz. Ihre Oberhaut besteht aus
meist sechsseitigen Zellen und ist wie bei den übrigen Blättern mit Spaltöffnungen versehen
(Flg. 63, a.). Sie scheinen mit grünem, körnigem Stoffe erfüllt, der sich besonders
an den Wänden abgelagert hat. Das Parenchym dieser Blättchen ist gleichfalls sehr locker,
aus schlauchförmigen Zellen gebildet, welche theihveise durch einen grünlichen, körnigen
Inhalt stark getrübt sind (Fig. 63, b.). Auch sic werden von einem feinen, den Nerven
bildenden Gefassbündelchen durchzogen, und ln dem grösseren zwcilappigen Blatte des
KnÖspchens erhält jedes Läppchen sein eigenes Bündelchen.
Der Bau der Fruchthülle ist rein zellig und selbst in das kurze Fruchtstielehen gehen
keine Gefässe ein, wie man leicht aus einem Vertikalschnitle des Stengels von Xyco/J. Seiago
(Fig. 40, b.) entnehmen kann, wo das nahe unter dem Anheftungspunkte der Frucht
vorbeiziehende und in das Blatt übertretende Gefässbündel kein Seilcnbündel für jene ab-
giebt, daher das Fruchtstielehen nur mit dem Parenchym der Riudenlage des Stengels zusammenhängt
und blos aus Zellen besteht.
Bei den nierenforniigen Früchten ist die Fnichthülle meist lederardg, und es lassen
sich in derselben deutlich zwei Zellenlagen unterscheiden, wovon die äussere aus länglichen,
vom Anheftungspunkte des Fnichtstielchens in strahligen Pieihen ausgehenden Zellen besteht,
die nach dem Rande immer weiter, aber auch kürzer wei'den und endlich in dem
Rande selbst am kleinsten und gedrängtesten erscheinen (Flg. 57.), während die innere
Fruchtwand aus verhältuissmässig breitem Zellen mit schön geschlängelten Wänden bestellt
(Fig. 55.); doch y^erdcn gewöhnlich auch in der äussern Lage gegen den Rand hin
die Wände der Zellen mehr oder weniger geschlängelt. Bei Lycop. inundaium, wo die
Fruclithülle mehr häutig ist, haben die grossen Zellen der äussern Fruchtwand eme langgestreckte,
dem Sechsecke sich nähernde Gestalt, und dadurch, dass sie die fast parallelen
Querwände der innern Zellcnlage durchschcincn lassen, sehen sie wie durch Scheidewände
unterbrochen ans (Fig. 56.) und erhalten einige Aehnlichkeit mit den sonderbar gebauten
Zellen in den Blättern der Sphagnum-Arten.
Wie die vierknöpfigcn Früchte von Lycop. helveticum (Fig. 58.), X. selaginoides
(Fig. 59.) und den ihnen verwandten Arten von den nierenförmigen schon in der Gestalt
der Klappen abweichen, so unterscheiden sie sich auch von diesen durch ihren eigcnthüni-
llchen Zcllenbau. Die Fruchthaut ist zwar auch ans zwei Zellenlagcn zusammengesetzt,
aber die Zellen beider Lagen scheinen nicht verschieden. Sie sind mehr oder weniger
sechsseitig und durch breite Inlercellulargange geschieden. Nach den Rändern lim werden
diese Zellen kleiner und bei L. selaginoides bilden sie eine gleichsam strahlige Einfassung.
Hier sieht man auch, dass die Einschnitte auf beiden Seiten der einzelnen Klappen ursprünglich
nicht in dem Zellgewebe angedeiitet waren, sondern durch gewaltsames Zerreissen
vom Rande aus beim Aufspringen der Frucht entstanden sind. Uebrigens ist es schwer,
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