
bildenden Elemente herum oder bilden ein festes knäuelartiges
Geflecht, in welches die schlauchhildenden Fäden später hineinwachsen.
— Nicht selten dauert die Ausbildung der Fruchtkörperanlagen
sehr lange, und es kann der völligen Eeife ein
mehr oder länger anhaltender Dauer- (Sclerotium-) Zustand
vorausgehen.
Conidienfruchtformen sind bei den Pyrenomyceten so häufig
und iu so mannigfaltiger Weise ausgebildet wie bei keiner
anderen Pilzabtheilung. Sehr häufig bildet dieselbe Speeies vor
der Ausbildung schlauchführender Fruchtkörper mehrere sehr verschiedene
Formen von Conidien, die den verschiedenen schon
früher (S. 7) kurz ctiarakterisirten Typen folgen. Dieselbe
Speeies bildet manchmal Conidienfrüchte nach mehreren Typen,
und man hat für dieselben auch verschiedene Bezeichnungen gewählt,
z. B. S ty lo sp o re n für die nach dem Hyphomyceten-
und Tubercularineen-Ty])\is, Py eni den für die nach dem Sphae-
ropsideen-Tjtpns gebildeten Formen. Formen mit sehr kleinen
Conidien, welche in reinem Wasser nicht zur Keimung gebracht
werden konnten, sind früher als Spermogonien, die betreffenden
Conidien als Spermatien angesehen worden. Für viele derselben
ist jetzt nachgewiesen, dass sie in Nährlösungen keimen, und es
liegt gegenwärtig kein Grund vor, sie von den ändern Conidienformen
zu trennen.
Pilze mit Pyrenomycetenfructification, welche mit bestimmten
Algen in Symbiose leben, und mit diesen ein stark entwickeltes
Stroma bilden (Thallus), sind bisher als besondere Flechtenfamilien
beschrieben worden; von schlesischen Formen sind dies
die Familien der Endocarpaceae, Dacampiaceae, Verrucariaeeae,
Pyrenuloceae, Phylliscaceae.
U e b e r s ic h t d e r U n te r a b th e i lu n g e n .
»•= Peridium ohne Andeutung einer Mündung, d auernd geschlossen oder am
Scheitel unregelmässig ze rfa llen d .................................................................................. Perisporiinei.
* Peridium (meist) m it d eutlich ausgebildeter Mündung.
** Pe ridium in der oberen Hälfte häutig, schildförmig, in der unteren
Hälfte feh le n d ................................................................................................................... Asterininei.
** Peridium allseitig gleichartig.
*** Fru ch tk ö rp e r frei oder eingesenkt. Peridium kuglig, ei- oder
flaschenförmig, auch bei den eingesenkten Formen vom Stroma
deutlich abgegrenzt.
i Peridium weich, farblos oder lebhaft gefärbt, seltener b räunlich
d u r c h s c h e in e n d ................................................................ Nectriinci. .
+ Peridium zähhäutig, lederartig oder kohlig, braun o der schwarz Sphaeriinei.
*+* F ruchtkörper immer in ein Stroma eingesenkt. jPeridium ohne
bestimmte Grenze in das Stroma ü b e rg eh en d ..............Dothideinei.
1. Unterabtheilung. Perisporiinei.
Fruchtkörper frei, unmittelbar der Nährsubstanz oder auf
einer schwachen, sehimmelartigen Unterlage oder einem dünnen
Stroma aufsitzend, mehr oder weniger regelmässig kuglig.
Peridium häutig, lederartig oder kohlig, ohne Mündung, dauernd
geschlossen oder am Scheitel unregelmässig zerfallend.
U e b e r s ic h t d e r Familien.
* F ru ch tk ö rp e r einer schimmelartigen Unterlage oder einem dünnen Stroma
............................................................................................................. ^ y s ib a c e i. ^
^ F ru ch tk ö rp e r frei ohne schimmelartige Unterlage oder S t r o m a .................... Pensporiacet.
74. Fam. Erysihacei.
Fruchtkörper mehr oder weniger regelmässig kuglig, einer
schimmelartigen Unterlage oder einem dünnen Stroma aufsitzend.
Peridium dünnhäutig, dauernd geschlossen, ohne Mündung.
Schläuche einzeln oder büschelig in geringer Zahl in einem
Perithecium, 2—Ssporig. Paraphysen fehlend.
ConiaienfrücMe meist reichlich. Als „Mehlthau“ u n d „Bussthau“ allgemein bekannt.
U e b e r s ic h t d e r Ga t tu n g en .
* Fru ch tk ö rp e r au f einem m eh r oder weniger weit verbreiteten,
weissen, schimmelartigen Luftmycel aufsitzend. Conidienfrucht
weissen, schimmelartigen Rasen bildend. Perithecium m it fadenförmigen
Anhängseln.
* Perithecium n u r 1 Schlauch enthaltend. , o « i
Anhängsel einfach, fadenförmig, an den En d en u ngetheilt . . 4 1 1 . Cr. Sphaerotheca.
Anhängsel a n den Enden wiederholt diehotom getheilt . . . . 4 1 2 . G . Podosphaera.
* Perithecium mit mehreren Schläuchen.
** Anhängsel am Grunde meist aufgeschwollen oder erweitert.
*** Anhängsel an den Enden meist eingerollt.
t Anhängsel mycelartig, an den E n d en u ngetheilt oder
unregelmässig un d schwach v e r zw e ig t ............................. 4 1 3 . G . Erysibe.
t Anhängsel an den En d en wiederholt diehotom getheilt 4 1 4 . G . Microsphaera»
*** Anhängsel an den En d en mehr oder weniger stark eingerollt
................................................................................................... 4 1 5 . G . Uncinula.
EÄ** Anhängsel am Grunde in eine kreisförmige Platte e in g e r e ih t.. 4 1 6 . G . Phyllactinia,
* Perithecium au f einem schwarzen, schimmelartigen Mycel oder
einem dünnen Stroma aufsitzend.
** Perith ecium auf einem schwarzen, schimmelartigen, aus k e tten förmig
verhundenenZellen gebildeten, conidientragenden Mycel
sitz e n d .............................................................................................................. 4 1 7 . G . Aprosporia,
Perithecium gehäuft au f einem dünnen, von strahligen Hyphen
umgebenen Stroma .................................................................................. 4 1 8 . G . Lasiobotrys.