
Peridium fest mit der Imienmasse zusammen und lässt sich von
ihr nicht ahziehen. Bei den mit Eindrücken, Einstülpungen, nach
innen führenden Höhlungen versehenen Formen setzt sich das
Peridium in der gleichen Weise auch auf diese fort.
Die Inuenmasse (Gleha) ist meist fleischig, zuweilen hart,
knorpelig, im Alter verhärtend oder faulend, seltener zerfliessend,
von dem unfruclitharen (Trama) und dem fructificirenden Gewehe
(Hymenium) gehildet. Auf dem Durchschnitt erscheint die
Masse von zahlreichen Kammern, Gängen, Adern durchsetzt.
Diese sind verschiedener Art: 1) Lufthaltige Höhlungen, welche
aussen vom Peridium bekleidet werden und Gängen entsprechen,
die mit den Gruben oder Wandungen an der Aussenfläche Zusammenhängen
(Oenea, Hydnobolites, Hydnotria). 2) Dünne, dunkel
gefärbte, von durchfeuchtetem Gewebe gebildete (sogenannte
lymphatische) Adern. Sie erscheinen dunkler als das umgehende
Gewebe und werden von dem Grundgewehe derKammerwandungeu
gehildet. 3) Weisse Adern, welche auf dem senkrechten Durchschnitt
vom Grunde in bäumclientörmiger Verzweigung aufzusteigen
scheinen; sie bestehen aus lufthaltigem Gewebe, welches in
das Innere der Kammern hineinwäehst und die Lücken zwischen
der Fruchtschicht vollständig ausfüllt.
Die Fruchtschicht besteht aus Paraphysen und Schläuchen.
Erstere sind nur selten deutlich ausgehlldet. Die Schläuche sind
entweder cylindrisch oder weit-sackförmig, ellipsoidisch oder fast
kuglig. Nur hei einzelnen Gattungen sind sie in regelmässigen
Lagen pallisadenförmig nebeneinander gestellt, wie hei den
Discomyceten (z. B. hei Oenea), meist nehmen sie eine unregelmässige
Lagerung ein, wobei sie in verschiedener Höhe durcheinander
zu stehen scheinen. Bei vielen Arten beträgt die Zahl
der Sporen in einem Schläuehegang regelmässig 8, sehr häufig
ist sie aber auch geringer und in den einzelnen Schläuchen sehr
ungleichmässig, zwischen 1 und 6 schwankend, jedenfalls durch
Verkümmerung einzelner Sporenanlagen veranlasst. Dementsprechend
sind auch die Sporen, die in geringer Zahl in einem
Schlauche gebildet werden, grösser als die, die in grösserer Zahl
zur Reife gelangen, ein Umstand, welcher die Bestimmung der
Grösse für eine bestimmte Speeies und damit auch die Art-
hegrenzung sehr erschwert. — Die Sporen werden nur durch
Verwesen der Fruchtkörper, oder dadurch, dass diese von Thieren
verzehrt werden, frei.
Die Trüffeln sind meist unterirdisch wachsende Pilze, einige
Arten kommen aber ganz an der Oberfläche vor, andere lagern
in den obersten Bodenschichten und ragen zuweilen mit einem
Theile ihrer Oberfläche aus dem Boden hervor. Wahrsoheinlicli
leben ihre Mycelien symbiotisch oder saprophytisch auf den
Wurzeln bestimmter Bäume oder Sträucher.
67. Fam. Tubevacei V i t ta d in i 1831 (Tubereae).
Charaktere dieselben wie die der Unterordnung.
U e b e r s ie h t d e r Ga t tu n g e n .
^ Fru ch tk ö rp e r am Scheitel mit deullicher, einer Mündung ähnlichen
Vertiefung.
** Schläuche cylindrisch, etwa so b re it wie die Sporen. Sporen
einreihig, w a rz ig .......................................................................................... 391. G. Oenea.
** Schläuche sackförmig, viel b reiter als die Sporen. Sporen
gehäuft im oberen Theile der Schläuche m it Netzzeichnung
oder s ta c h lig ................................................................................................... 392. G. Pachyphloeus.
* Fru ch tk ö rp e r ohne Scheitel-Vertiefung.
** F ru ch tk ö rp e r von Luftgängen durchsetzt, welche an den Seiten
des F ru ch tk ö rp e rs mit dessen Oberlläche Zusammenhängen.
* * * Epispor mit spitzen Stacheln o d er netzförmigen Leisten
b e s e t z t ................................................................................................... 393. O. TJydnoholi/es.
*** Epispor mit groben Warzen b e s e t z t 394. G. J ly d n o lo 'ia .
** F ru ch tk ö rp e r fest ohne seitlich ausmündende Luftgänge.
*** Epispor mit spitzen Stacheln oder netzförmigen Leisten
b e s e t z t 395* G. Tuher.
*** Epispor mit groben alleinstehenden Warzen b e se tz t. • . 396. G, Choeromyces-
391. Gatt. Genea V i t ta d in i 1831.
F r u c h tk ö r p e r rundlich oder unregelmässig höckrig, am
Sche ite l t ie f e iu g e s t t i lp t , f a s t b l a s e n a r t ig , mit e in e r
ru n d l ic h e n o de r e l l ip s o id i s c h e n Mündung, am Grunde
mit e inem lia a r ig en w n r z e l a r t ig e n Myeelscliopfe. P e r i dium
wa rz ig - l iö c k r ig . Gieba me i s t von lu f th a l t ig e n
Gä n g e n d urchzogen, w e lc h e in die in n e r e n Höhlungen
mü n d e n , im Uebrigen weiss oder grau, von dem Fruchtiager
durchzogen. Hymenium aus pailissadenartig neben einander
gestellten Schläuchen und Paraphysen gebildet. Sch läu c h e
cylindriscli, kurz gestielt, Ssporig. Spo ren e in r e ih ig , kurz
e l l ip s o id i s c h od e r fa s t k u g l ig ; Membran fa rb lo s , mit
d ic k e n , h a lb k u g l ig e n W a r z e n b e s e tz t . Paraphysen
fadenförmig.
2181. G. v e r r a c o s a V i t t a d i n i 1831. F r u c h t k ö r p e r i i n r e g e l -
m ä s s i g k n o l l i g , h ö c k e r i g , 1—2 cm breit, am Scheitel mit rundlicher oder