
2. Unterovdiiung. Tuberinei.
Fruchtkörper fleischig, rundlich oder unregelmässig knollenförmig,
stiellos, dauernd geschlossen, aussen von einer testen
Haut (Per idi um) überzogen, innen von markiger fester Masse
(Gieba) erfüllt. Peridium mit der Gieba in festem Zusammenhänge
stehend, nicht abziehbar. Gieba von labyrinthförmigen
Adern durchzogen uud manchmal von luitführenden, mit der
Aussenfläche in Verbindung stehenden Gängen durchsetzt, aus
sterilem Gewebe (Trama) und dem Fruchtlager (Hymenium)
bestehend. Hymenium die Adern der Gieba auf beiden Seiten
überziehend, immer eingesclilossen, meist frei auf die Oberfläche
tretend, aus Schläuchen und Paraphysen gebildet. Schläuche sackförmig
oder cylindrisch, typisch Ssporig. Sporen gross, Izellig ').
') C. V i t t a d i n i , Monographia Tnberacearuin. Mediolani MDCCCXXXI .
L. R. et Ch. T u l a s n e , Champignons hypogés de la famille, des Lyco-
pci'dacées, observés dans les environs de Paris et les départeincns
de la Vienne et d ’In d r e - e t -Lo i r e . (Annales d. Sciences nat. II. Ser.
Bot. T. XIX. Pa r is 1843.)
D e r s . , Fungi hypogaei. Parisiis 1851. Editio altera MDCCCLXII.
W. H o f fm e i s t e r , Ueber die Entwickelung der Sporen des Tuber
aestivinn Vittad. (Jahrbuch f. wissensch. Botanik. Bd. II. Berlin I860.)
Ad. Ch a t i n , La truffe. Pa r is 1869.
D e r s . , Contribution à l’histoire natu relle de la truffe. (Compt. rend,
hebd. de l’Acadéni. des Sciences. T. CXI, CXH, CXHI . Paris 1890,
1891. — Bullet, de la Société botan. de France. T. XXIV, X X XVI I I .
Pa r is 1884, 1891.)
A. d e B o s r e d o n , Manuel de la Trufilculture. Periguenx 1887.
C. de F e r r y d e l a B e l l o n e , La truffe, étude sur les truffés et les
truffières. Paris 1888.
T h . B a i l , Unte rirdische Pilze !n Wes tpreus sen. (Bericht d. M'^estprenss.
botan.-zoologischen Vereins zu Danzig 1878.)
D e r s . , Ueber Tu b e r aestivum und inesentericnin, wie über ffilsche Trüffeln.
(Botan. Centralblatt Bd. VI. Cassel 1881.)
P. A s c h e r s o n , Ueber das Vorkommen von Speisetrttffeln im nordöst-
liohen Deutschland. (Sitzung.sber. d. Botan. Vereins der Provinz
Brandenburg. Berlin 1880.)
L. B e c k e r , Schlesiens nntcrirdiseho Pilze. (Die Natur. 35. Jahrg.
Halle 1886.)
R. H e s s e , Zur Entwickelungsgeschichte der Tuhcracem und Elapho-
mycetaceen. (Botan. Ceiitralblatt Bd. X X X V I l i . Cassel 1889-
D e r s . , Zur Entwickchiiig.sgeschiclite der llypogecn. (Das. Bd. XLl .
Bd. XLIAL Cassel 1890.)
Morphologie und Biologie. Die Sporen der Tuherineen
sind immer 1 zellig, verhältnissmässig gross (meist über 20 p. hreit,
und his 40 p lang), kuglig oder ellipsoidisch. Die Membran ist
dick, aus einem festen Epispor, welches oft mit Warzen, Staoheln
oder zu netzförmigen Maschen verbundenen Leisten besetzt und
häufig mehr oder weniger dunkelbraun gefärbt ist, und einem
dünnen, farblosen Endospor bestehend. Der Inhalt ist tarblos,
anfangs von zahlreichen grossen Oeltropfen erfüllt, später
gleichmässig.
Keimung der Sporen ist bisher noch nie beobachtet worden.
Das Mycel ist wenig entwickelt, es hüllt anfangs die Fruchtkörper
ein, verschwindet aber bei deren Reife. Bei einigen Arten
(Genea, Hydnobolites) findet sich am Grunde der Fruchtkörper
ein aus dicken, braunen Fäden gebildeter Mycelschopf.
Die Entstehung der Fruchtkörper ist noch nicht genau verfolgt
worden. Die etwas fortgeschrittenen, hezugsweise die reifen
Fruchtkörper sind rundliche, glatte oder mehr oder weniger
höckrige, feste Massen. Selten findet sich am Grunde in der
Mitte eine sterile Basalscheibe, häufiger eine Grube am Grunde,
die sich mehr oder weniger tief in die Innenmasse hineiuzieht,
bei den meisten Arten ist der Grund aber nicht merklich unterschieden.
Bei Pachyphloeus findet sich am Scheitel ein tiefer
rundlicher Eindruck, welcher einer Mündung ähnlich siebt, hei
Genea ist der ganze Pilz weit ausgehöhlt, aber sowohl aus- als
inwendig von derselben Membran überzogen, so dass er gleichsam
einer eingestülpten Blase geicht. Einige Gattungen (von
schlesischen Formen Hydnobolites und Hydnotria) zeigen aut
ihrer Oberfläche tiefe Falten oder Gruben, welche sich in das
Innere hineinzielien.
Die Oberfläche ist von einer festen Haut (Peridium) überzogen,
welche aus einem dichteren Geflecht von Hyphen gebildet
wird, die hei einzelnen Arten geschwärzte dicke Wände
bilden, ähnlich wie bei vielen Sclerotien, hei ändern in feine
flaumige Härchen auslaufen. Die feste Rinde zeigt zuweilen
bestimmte Warzen- oder Schuppenhildung. Immer hängt das
R. H e s s e , Die Hypogeen Deutschlands. Bd. I. Halle 1891.
J . S c h r o e t e r , Ueber die badischen Trüffeln. (Jahresber. d. Schlesischen
Gesellsch. f. vaterl. Cultur. Jahrg. 1873.)
D e r s . , Ueber die trüffelartigen Pilze Schlesiens. (Daselb st Jahrg. 1891.)
J . P a o l e t t l , Tuberoideae (In: P. A. S a c c a r d o , Sylloge Fungorum.
Vol. VI l l . Patavü MDCCCLXXXIX) .