Einige fübafrifanifcße «Stämme fotten bie Sonnenfhirme aus
Straußenfebern auf bei- gagb gegen mitbe SEßiere anwenben,
gang gu bemfelben Smecfe, mie bie ■ fpanifhen Stierfecßter bas
rotße Such gebrauten. SBenit baS oermuubete £ßier auf beu
3äger loSßürgt, unb biefer es ßcß naße auf bem Selbe ßeßt,
ßößt et fcßnell beu Stocf, auf welkem bie ßatternben gebern
feßßjjen, »or ßh in bie ©rbe, worauf baS tafenbe Sßier feine
ttlahe an biefem eingebilbeten Opfer ausübt, wäßreub bet Säger
uitbemerft auf bie Seite fpringt unb feinen ©egner burhboßrt.
Oie j^aut beS Straußes ifi in mannen Sänbern ebenfalls
ein nicht uubebeutenber #anbel8artifel. „Oie gange Süßung ber
in Sibßen wofmenbert Stafamonen beließt in ber biefen #aut beS
Straußes, aus melier einige Slraberßämme noch ,heutigen OageS
eine 2trt $arnifh oerfertigen."
Obgleich ber Strauß ßh gewöhnlich fern oon ben SDfenfc^eit
aufhält, fließt er ßh boh auch manchmal näher an ße an, unb
tßut in biefem gatte ben ^oliärtbifc^ten ©oionißen großen Scßa=
ben, inbem er baS fproffenbe ©rün niebertritt unb wegfrißt.
Staturforfdjer unb Säger ßimmen nicht gang überein in
ihren Slngaben oon ber SnteHigeng beS Straußes; einige be=
hausten, baß biefer Sogel außerorbentlicß bumtn fei, wäßrenb
anbere ihm Sebenbigfeit unb Klugheit gufeßreiben. Ohne mir ein
ttrtßeil batübet gu erlauben, will ich nur ermähnen, baß ich biefe
beiben entgegengefeßten ©igenfhaften bei Straußen in heßem
©rabe gefunben hübe.
©egäßmt fcheint ber Strauß allerbittgS ein träger, bummer
unb wenig lebhafter Sogel gu fein; aber wenn man ihn in
feiner eigentlichen <£>eimatß jleht, iß er lebhaft, oorßeßtig unb
läßt nicht leicht einen Slenfcßen an ß<h ßeranfommen. Sein
rießger SBu^S unb bie ßeröorßeßenben 2lugen ermöglichen eS
ihm ß<h weit umgufehen unb, bie ©efaßr aus weiter gerne gu
entbeefen. hierin fowohl, als in bem Umßaube, baß ber
Strauß ßh tneiß an offenen Stetten aufhält, ßrtbet man bie
©rffärung ber ©tfeßeinung, baß felbß bie gewaltigßen ber Sirn*
robs oon Sübafrifa nicht bamft prahlen fönnew, fiele Sögel
biefer ©attung erlegt gu haben. '
grgie her Strauß in bet SBUbheit lebt, iß natürlich fh»er
gu fagen; aber bei feinem Sogei ober anberen Oßiere ßnbet man
in ber ©efangenfhaft fo wenig ßSeiniicbfeit in ber SBaßl ber
ttlaßrung, benn eingefangene Strauße oerfeßiuefett mit Seßagen
Steine, &olg, ©ifen, Söffet, ttJieffer unb eine ttJlenge anberer un=
«erbaulicher ©egenßänbe. 9Iu8 biefem merfwürbigen ©mtnbe,
ber bie Stumpfheit beS ©efhmacfSßnneS bei biefen Oßteren gu
beweifen fcheint, hat ber Strauß feit ben älteßen Seiten ben
Seinamen: „ber ©ifenfreffer" gehabt.
SJian fagt ßh fiele launige Stnefboten oon biefem Sogei.
21l8,ein Strauß, ergählt man, in' ©uropa nur ßöhß feiten gu
fehen war unb eine grau hörte, baß ein ßkat folcße Sögel in
bte Stabt gefommen feien, unb neugierig war ße gu feßen, ging
ße eifigß bahin, wo ße gegeigt wurb.en, unb hatte babei ben Schlüffe!
gu ihrer Spüre in ber §anb. Sie war faum an ben bewußten
Ort gefommen, als einer ber Strauße mit feierlichem S tr it t auf
ße gufam, ben Scßlüffel ißt aus ber £anb riß unb ißn gn
ihrem Schrei oerfeßtuefte, — unb fo war bie arme grau buh'
ßäblicß aus ihrer eigenen Seßaufung auSgefhloffen.
3n ttRetßuen’S „Life in the-Wilderness“ wirb golgenbeS
oon einem Straußenweibhen berihtet: „ttiicßts ßörte feine Set-
bauuug, Unoerbaulihfeit war etwas, woopn feine 3ßhiiofopßie
nie geträumt hatte, ©ine ©nte hatte eine ßoffnungSootte Shaar
Sunge gur SBelt gebraht unb füßrte ße mit mütterlichem ©tolge
im ^üßnerßofe ßin unb ßer. 3lber bä trafen ße auf ben Strauß,
ber mit feierlichen unb abgemeffenen Schritten auf= unb abntar=
fhirte, unb biefer «erfhtuefte mit bem freuublihftcn Slicfe oon ber
Seit alle jene jungen ©nten, eiue_nah ber anbern, als wären eS