und Calamiteil, wenn sie wirklich eine ablösliche Haut oder Rinde besässen, was bei keinem
Equisetum der Fall ist, schon aus diesem Grunde aus der Ordnung der Equisetaceen
auszuschliessen seyn. Doch dieses ist keinesweges der Fall. Man vergleiche die Abbildungen
bei R hod e selbst, so wird man sich überzeugen, dass diese Kohlenhaut, wenn
sie dünn ist, zwar manchmal die unter derselben verborgene äussere Form der Pflanze in
etwas veränderter Gestalt durchscheinen lässt, in den meisten Fällen hingegen sie entweder
gänzlich unsichtbar macht oder verunstaltet.
R hod e stellt auf Taf. 1Y. fig.,3-—6 vier verschiedene Abdrücke von Lepidodendron
vor, alle zum Theil mit einer Kohlendecke überkleidet, welche die Insertionspunkte der Blätter
ganz überdeckt. Die Kohlenhaut selbst ist an der Oberfläche ganz verworren gestreift,
wie man sich kaum die Epidermis einer Pflanze denken kann. Hat wohl je ein Botaniker ein
baumartiges Farrenkraut oder ein Lycopodium gesehen, bei welchem im lebenden Zustand die
Insertionen der Blattstiele mit einer eigenen den ganzen Stamm umfassenden Epidermis'überzogen
gewesen wären? Die vergleichenden Abbildungen lebender baumartiger Farnkräuter
bei Brongniart Tab. 38, 39, 40, 41, so wie in unserer Flora der Yorwelt Tab. A, B, C und E
zeigen nichts Aehnliches. Selbst kleine Farrn wie z. B. Sphenopteris und Neuropteris bei
R h o d e Tab. VIII werden in einzelnen Theilen von einer solchen Kohlenrinde überdeckt, welche
sich auch über leere Stellen verbreitet, folglich von den darunter befindlichen Pflanzen ganz
unabhängig ist. Der Kohlenüberzug an den fossilen Pflanzen war eine Kohlenbildung in einzelnen
geschlossenen Räumen, wie es die Kohlenlager in grossen Räumen sind. Der Kohlenstoff,
der bei Auflösung der Pflanzensubstanz während der Pseudomorphose, durch welche
ohne Veränderung der Formen erdige Substanzen an die Stelle der pflanzlichen getreten sind,
Irei geworden war, hat sich unter den damals , vorherrschenden Bedingungen der Atmosphäre,
der Temperatur und der Erdkruste als mineralische Kohle niedergeschlagen, es sind örtliche
kleinere oder grössere Kohlenconcretionen entstanden, die Kohlendecke der einzelnen Pflanzen
stimmt im Bruch, Glanz etc. mit der örtlichen Kohlenbildung im Grossen überein; wo aber
keine Kohlenbildung statt fand, wie im Keüper oder bunten Sandstein, werden auch die Pflanzenabdrücke
meistens ohne Kohlenhaut gefunden.
Die Kohlenbedeckungen der fossilen Pflanzen lassen sich in yier Abtheilungen bringen.
a. In der sogenannten fetten pechartigen Kohle haftet die Kohle so fest an den fossilen
Abdrücken, dass sie selten ohne Zerstöruüg der Pflanze ganz weggeschafft werden kann; bei
solchen Abdrücken bleibt die feinere Organisation der Pflanzen unsichtbar, wie bei Lycopodiolites
cordatus, oder bei Lepidodendron tetragonum.
b. In schiefriger Glanzkohle, trockener Kohle, sind die Hohlabdrücke der Kohlenhaut
selbst durchscheinend, doch in einer etwas veränderten Gestalt. So zeigen sich Lepidodendron
anglicum, Lycopodiolites elegans, Syringodendron alterna:ns, S. pes capreoli und viele Calamiten.
c. In stark mit Anthracit gemischter Kohle, und auf schwachen Pflanzen ist die Kohlenhaut
nur ein dünner Anflug, gleichsam eine Aussinterung aus der Pflanze selbst auf die Rachis
niedergeschlagen, wie bei Pecopteris angustissima.
d. Im anthracitischen Kohlenstaub, der sich, wenn er trocken ist, mit einem steifen
Pinsel wegschaffen lässt. V ir fanden Aeste von Lycopodiolites dichotomus, deren Rindenform
vollkommen erhalten, das Innere aber in diesen Kohlenstaub meistens übergegangen war.
In Formationen, wo keine Kohlenbildung statt fand, wie im bunten Sandstein, in dem
Keüper etc. sind die Pflanzenre$te meistens unbedeckt, und eben darum, weil ihnen diese
schützende Isolirung fehlt, schwer aus dem Nebengestein zu lösen, sie zeigen sich grössten-
theils nur als Steinkerne.
Alle diese Verschiedenheiten werden durch das Vorhandenseyn von mehr oder weniger
Bitumen und die Art der Kohlenbildung bedingt. Ob auch die verschiedenen Pflanzenarten
hierauf einigen Einfluss nehmen, lässt sich kaum bestimmen; so viel geht jedoch aus dem
Gesagten hervor, dass die Kohlenrinde keinen organischen Tlieil der Pflanzen darstelle, folglich
auch zu keiner botanischen Bestimmung der Pflanzenarten benützt werden könne.
A LGA C I T E S
Conferva et Algacites. Schlotheim. — Conferyites et Fucoides. Brongniart.
Plantae aquaticae, cellulosae. Frons filamentosa Tel gelatinosa vel
msmbranacea Tel coriacea, subinde foliosa, articulata Tel Continua. Sporangia
aut inclusa aut superliciei inspersa, sporidia nidulantia foventia.
Subordo primus. CONFERV01D1TES.
Frons filamentosa, libéra, simplex vel ramosa, articulata, vel continua,
entosperma. — Plantae marinae et palustres.
CON F ER V IT E S . bhoncn.art.
Character idem ac subordinis.
1. CO N FER VIT E S FA SCIC ULA TA .
C. filamcntis simplicibus rigidis' fasciculatis, rectis yel yix incuryis, laeyibus, internödiis
longitudine aequilatis.
C. fasciculata. Brong. hist. veg. foss. 1. p. 35. t. 1. ƒ . 1 — 3.
Inyenitur in creta turfacea insulae Bornfiolm ad Arnager.
Accedit ad Conferram Linum, maxime tarnen ad C. aeream.
2. C O N FE R V IT E S TH O REA E FO RM IS .
C. filament!» simplicibus fiexuosis continuis, pilis breyibus pubescentibus,
C. thoreaeformis. Brongn. hist. veg. foss. 1. p. 86. t. 9. b is ./. 3. 4.
In sedimentis superioribus montis Bolca prope Vèronam.
Inter Thoream ramosissimam et yiolaceam militans.
3. C O N FE R V IT E S AE GAGRO P ILOID ES.
C, filamentis simplicibus ? rectis rigidis in globum intertextis, articulationibus in-
yisibilibus.
C. aegagropiloides. Brongn. hist. veg. foss. 1. p. 36. t. 1. f . 4, 5.
In creta turfacea insulae Bornholm ad Arnager.
In hac et in antecedente specie articulationes filamentorum non deprehenduntur;
faac de causa ectypa solummodo ob similitudinem external^ bic exposita eodem jure pro-
pria genera efficere possunt.
S p e c ie s d u b ia e .
4. C O N FER V IT E S SCHLOTHEIMII.
Conferyae rutilanti proxima. Schloth. nacht.' Betref, p. 48. t. 4 . / . 1.
Conferya Schlotheimii. Agardh syst. alg. 122.