liehen Baumfarren aus kurzen, schiefgestuzten Cylindern übereinander gesezt, oft dicht
verflochten, und werden gleichfalls in den Winkeln (p.), wo der Hauptholzbündel (x.")
einen Ast (X . ) abgibt, sehr verkürzt, und den wurmforinigen Körpern (verkrüppelten
Gefässen) gleich, auch durchflechten und umschlingen sie die Markstrahlen (y.) vielfach.
Die so zusammen gehäuften Gefässe bilden die innerste Schichte lebender und
fossiler Baumfarren, welche einige Anatomen „Holz“ nannten, wir aber nur als einen
Bestandtheil des Holzkörpers dieser Pflanzengruppe gelten lassen können, und die „Gefässschichte“
(Taf. LXH. fig. 1. g. g. Taf. LXIV. fig. 1. g. Taf. LXVI. fig. 8. g. *
Taf. LXVII. fig. 2. 3. g. g.) desselben nennen.
Bei den Stämmen der Baumfarren richtet sich die Gefässschichte in Hinsicht ihrer
Gestalt, fast stets nach der Bast- und Markscheide, uud bildet mehr oder minder flache
Bänder (Taf. LXIV. fig. t . g.} oder Kreise und Maschen (Taf. LXVII. fig. 2. g. Taf.
LXVk fig. 8. g.), oder nach aussen (Taf. LXVI. fig. 2. 60. und bei Psaronius cyatheae-
formis (Taf. LXII. fig. 1. g. g. i. i.) nach innen gebogene Schlingen, die wahrscheinlich
von Markscheidenparthien (k. k.) umschlossen wurden, welche leztere aber im Ver-
steinerungsprocesse mit dem grössten Theile der Gefässschichte (1.1.) zerstört worden sind.
Nachdem wir, in so weit es unsere Zwecke erheischen, die Gefässschichte der
Stämme der Baumfarren betrachtet haben, wird es nöthig seyn:, zur Untersuchung der
Gefässbündel der Wurzeln derselben,, uud zu den diesen entsprechenden I Staarsteinen
überzugehen.
Schon oben haben wir bewiesen, und durch vergleichende Abbildungen an Cya-
thea Delgadii (Taf. LXIV. fig. 1. o. p. m. u. ) und au Psaronius cyatheaeformis (Taf.
LXH. fig. 1. b. b. p. q. r.) erläutert, dass die Staarsteiue nur Wurzeln der Baumfarren
der Vorwelt gewesen, und'dass sie im wesentlichen denselben. Bau, wie die den Stamm
mit dichten Decken überstrickenden Luftwurzeln unserer lebenden Farren, zeigen. Pro-
topteris hat jenen der jeztweltlichen *Farren sehr ähulich gebaute Wurzeln; ein gleiches
gilt von den Wurzeln des Psaronius cyatheaeformis. ) Anders aber verhalten sich die
Wurzeln des Psaronius intertextus (Taf. LX. fig, 1. Taf. LXI, fig. 1—4 .), Ps. dubius
(Taf. LX. fig. 2. Taf. LXI. fig. 5 — 10 .), des Ps. asterolithus und Ps. parkeriaeformis
(Taf. LX. fig. 4. Taf. LXI. fig. 11 —11.). Ihre Differenzen in. Hinsicht der Wurzelscheide,
des Wurzelpareuchymes, des lückenbildenden Zellgewebes und der Bastscheide des Holzbündels
haben wir oben theils erschöpfend, theils berührend gewürdigt. Hier ist es nöthig,
einige Bemerkungen über die Sternform (Taf. LXI. fig. 6-— IO. b. b. fig. 11—13. f.)
und über den Unterschied dieser sternförmigen Gefässbündel von jenen der Lycopodiaceen
folgen zu lassen.
- Der bei einigen Arten der Gattung Lycopodium im Stengel verkommende sternförmige
Gefässbündel (s. Bischoffs crypt. Gewächse Taf. XH. fig. 44. 16. IS. und 49.)
besizt bei etwas oberflächlicher Betrachtung allerdings Aehnlichkeit mit dem Gefässbündel
der Staarsteine, vorzüglich mit den des Psaronius dubius (Taf. LXI. fig. 5—10),
Ps. cyatheaeformis (Taf. LXIH. fig. 5. r.) und Ps. asterolithus (Taf. LXI. fig. 11. 12.
13. d. d.), wenn derselbe noch ganz, und nicht verweset (Taf. LXII. fig. L o. o.) oder
verdrückt (Taf. LXI. fig. 11. e.) ist.
Untersucht mau jedoch die Gefässbündel der Lycopodiaceen genauer, so findet
man, dass dieselben stets mit einer ans dickwandigen Zellen gebildeten Bastscheide
(s. fig. 44. 46. 48. 49. bei Bischoff 1.. c.) umgeben sind, innerhalb welcher erstgdie
aus gestreckten Zellen bestehende, und die hier die Markscheide des Holzes bei den
Farren vertretende Parenchymlage, die einzelnen bandförmigen, oft dreikantigen. Holzbündel
oder Gefässstreifeu (s. Bisch, fig. 44.) durch breite. Markstrahlen trennt. £Jach diesem
allgemeinen Typus fanden - wir. I fast alle uns zur ; Untersuchung gebotenen zahlreichen
exotischen und europäischen Lycopodiaceen-Stengel im Holzcylinder gebaut, nur ist in
lebenden Stengeln, z. B. bei Lycopodium clavatum .und annotinum der Gefässbündel
rundlich, und. nur in lange* getrockneten mehr sternförmig.
Untersucht man aber die Gefässbündel der Staarsteiue überhaupt, vorzüglich im
Querschnitte und bei gut conservirten Exemplaren genauer, so wird man zwei wesentliche
Formen unterscheiden können, nämlich eine, wo die Gefässe des Bündels in kleine
Parthien vereinigt sind (s. Taf. LXI. fig. 10. b. e. Taf. LXIII. fig. 5. r. s,), und die
andere, wo die Gefässe keine Zellgewebemassen zwischen sich bergen und unmittelbar
an einander liegen, wie bei Ps. intertextus (Taf. LXI. fig. 1—4 .) , Ps. parkeriaeformis
(1. c. fig. 11—13.),iPs. asterolithus >(.Gotta 1. c. Taf. VI. fig. 2. 4.) und bei Ps. liel-
jnintholithus (Cotta 1. c, Taf. V. fig. 2. 6.). ;
Bei Psaronius dubius (Taf. LXI. fig. 5^ -1 0 .) ist der Gefässbündel (fig. 9. b.)
mit einer aus sehr zarten Zellen gebildeten Markscheide (fig. 10, b.) umgeben, welche
zwischen die vereinzelten Bündel (fig. 1 0 . e.) der Gefässe . eindringt, und dieselben
ganz, so trennt, wie es wirklich bei den Lycopodiaceen (s. Bischoff Taf. XII. fig. 44.)
die zartzellige Markscheide thut, indem sie Markstrahlen zwischen die Gefässe sendet.
Diese Markscheiden haben ihren Bau gleich, indem sie bei Lycopodium und bei Psaronius
aus zarten gestreckten Zellen bestehen, aber bei Psaronius fehlt der Markscheide
die sie umgebende und bei Lycopodium stets vorhandene dichtzellige, oft gefärbte Bastscheide
(s. Bischoff Taf. 44. fig. 4 4—49.).
Bei Psaronius asterolithus Cotta beobachteten wir um die Markschichte, und bereits
im Parenchyme der, Wurzel liegend, einzelne dunkel gefärbte, isolirt stehende Baströhren,
gleichsam Uibergänge. zwischen beiden Formen und zwischen dem Holzkörper
der Wurzeln der Baumfarren und jenes des Lycopodienstengels ermittelnd. Dass diese
einzelnen kreisförmig liegenden Böhren wirklich Analoga der Baströhren und ein verbindendes
Mittelglied der Bastzellen der Binden- und der Holz-Bastscheide sind, ersieht
man an einem uns vom Herrn Dr. Bernhard Cotta mitgetheilteu, bisher noch unbeschriebenen
und nichtabgebildeten Staarsteiue, bei welchem diese vereinzelten Bastzellen nicht
an den Umkreis des Holzkörpers, sondern an der inneren Fläche der Bastscheide der
Binde und ihr fast angelagert stehen, dabei aber grösser und den Zellen des Bindenbastes
gleich gefärbt und sehr zahlreich sind. Wir werden an einem anderen Orte auf
diese Organe bei der ausführlichen speciellen Arbeit über die Staarsteine zurückkomraen.
Die zweite Form des Gefässbündels bieten die Wurzeln des Psaronius parkeriaeformis
und des Ps. helmintholithus (s. uns. Taf. LXI, fig. 11. 12. d. d. 13. Cotta
1. c. Taf. V. fig. 2.), und mehrerer anderer Arten.
Im Allgemeinen sind die .Gefässe. (Taf. LXI. fig. 4. b, fig- 12. d. f.) sehr gross,
unmittelbar an einander liegend, und durch keine Markstrahleu getrennt.
Bei Psaronius parkeriaeformis (Taf. LXI. fig., 11. 12. 13.), und wahrscheinlich
auch an Ps: intertextus (Taf. LXI. fig. 1 - 4 . b. b.) hat die Mark- und Bastscheide
ebenfalls gefehlt, daher bei erstereu die Zellwände und, Zellen (fig. 12. g.) des die
Lücken (h.) bildenden Gewebes unmittelbar mit dem Gefässbüudel (d.) und den Gefässen
(f.) zusa,mmenstosseii.
Bei Psaronius helmintholithus ist der Gefässbündel aus den des Ps. intertextus
ähnlichen und gleich gelagerten Gefässen gebildet, die enge an einander schliessen, ohne
Markstrahlen zu besitzen, aber, von einer zarten Markscheide umgeben sind. Diese
Markscheide besizt die Eigentümlichkeit, an jeder ihrer fünf Seiten zwei bis drei völlig
vei einzelte, duukler gefärbte Baströhren, ähnlich denen, des Psaronius asterolithus zu
umschliessen.
Allerdings finden sich wohl auch bei den Lycopodiaceen ausserhalb, innerhalb
und .seitlich, der Bastscheide (s. Bischoff 1. c. Taf. XH,'fig. 39. 44:), an der inneren
Fläche des .Bindenbastes, und zwischen den Zellen des* Iezteren)*selbst (s. Bischoff I .‘c.
fig. 44. 48. 49.) .vereinzelte Bastbündel, welche* jedoch'stets mit einzelnen sehr kleinem
und sehr schwer sichtbaren Gefässen versehen sind, und schief vom Gentrum (dein Ge*
fässbündel) nach der Periphärie und von unten nach oben zu den Blättern laufen, und
sie entsprechen den Holzbündeln des. äusseren unvollständigen Holzcylinders der Also-
phila-Arten und der Baumfarreu überhaupt, denen sie in Hinsicht Verlauf und unvollkommenen
Bau gleichen. Leztere sind aber immer Gefässbündel mit überwiegeridem Bähte,
wahrend die bei deu Staarsteinen vorkommenden. nur vereinzelte! BäsKellen , ’ohne sie
begleitende Gefässe, sind. ,