hat, in dem wir dann auch die innere Structur mit jener des Holzcylinders der Crassu-
laceén* vorzüglich des Sempervivum urbicum (Taf. A. fig, 5-.. 7 .) histologisch vergleichen
könnten, wo wir jezt nur auf Vergleichung anatomischer Formen verwiesen sind.
Bei den Crassulaceén (Sempervivum urbicum Taf. A. fig. 5. 7 .), bei Ruhus, One-'
pordon 1 Verbaseuni, und allen anderen dicotylen Kräutern sehen wir diese Holzbildung
vollkommen entwickelt, und man vergleiche die von Witham abgebildeten Querschnitte
von dicotylen fossilen Hölzern (1. c. Taf. XVI. fig. 11. 12. 13.}, und den Querschnitt
des Holzcylinders. auf unserer Taf. LXVI. fig. 1 1 1 3 . mit. den trefflichen Abbildungen
bei Kieser (Mémoire sur 1’ organisation des plantes (Taf. IX. fig., 4 0 ; Taf.;
XHL fig. 59. fig. 63. Taf. XIV. fig. 67.), um sich von der Aehnlichkeit und Verwandtschaft
des inneren Holzbaues dieser Pflanzen, vorzüglich in Hinsicht der gegenseitigen
Verhältnisse und der Vertheilung der Bast- oder Holzzellen und der Gefässe zu überzeugen.
Bei allen diesen Formen ist die Bastzelle vorherrschend, und bei fossilen und
jeztlebenden Pflanzenformen histologisch gleich.
Da s E p id e r in id a l-G ew e b e
ist bisher nur in einigen wenigen fossilen Pflanzen gekannt, und da nur die Epidermis
monokotyler Pflarizenstämme und Rudimente der Epidermis des Bluffes (1er Flabelläria
borassifolia (s. Verhandlungen des böhm. National-Museum 1836. Taf. 1. fig. 4. a. a.).
Prof. Göppert hat auch das mit Stomatien versehene Blatthäutchen eines'fossilen Farren
entdeckt.
In der Epidermis der mandelförmigen Früchte aus den mit Pflanzentrümmern erfüllten
grossen Cycaditenstämmen im Steinbruche Ghomle (siehe dessen Abbildung) auf
der Herrschaft Radnitz, haben wir ebenfalls Oberhautzellen beobachtet,' und glauben dieselben
an einem anderen Orte zu beschreiben.
Wir werden hier nur die Epidermis der ljaouokotylen Stämme in Umrissen vergleichen,
und da wir selbe nur an Arlisia transversa entdeckten und (Ta f LIII. fig.8. 9 .)
abbildeten, so wollen wir sie auch nur mit der ähnlicher Stämme als des Arum ramosma
(Taf. ß. fig. 1 — 4 .), der Yucca aloëfolia (fig. 5 — 6.), des Pandanus odoratissimus (fig.
7 . 8 .) und der Dracaena, mauritiana (fig. 9. 10.) vergleichen.
Bei allen diesen Stämmen muss man sorgfältig die wahre Epidermis der Rinde
(fig. I § g 4 . b. b. ; fig. 5. 6. b.b.; fig. 7. 8. a. a. fig. 9. a. a.) von den Narben der Blätter
(fig. 1 —4. a. a, fig. 5. 6. a. a. 7. 8. b. b. 9. 1 0. b. b.) unterscheiden.
W ir sehen die wahre Epidermis bei allen diesen Formen aus grossem derben
Zellgewebe gebildet, und finden bei Artisia transversa (Taf. LUI. fig. 9. b. b.) fast
dieselbe Zellbildung der Oberhaut, die wir an Arum ramosum (Taf. B. fig. 2. b.)
oder an Dracaena mauritiana (fig. 10. a.) abbildeten, während die Narbe, des Blattes
auch bei der fossilen Pflanze (Taf. LI1L fig. 9. a. a.) aus kleineren gedrängteren Zellen
besteht, und ebenso aus gedrängtem Zellen bei den Narben des Arum ramosum (Taf. B.
fig. 2. a.}, der Yncoa aloëfolia (fig. 6. a.) oder der Dracaena (fig. 1 0 . b.> gebildet
erscheint
Eine Uibergangsform des Epidermidalgewebes zu dem Bastgewebe findet vorzüglich
in den Wurzeln der Palmen, in dem Stamme der baumartigen Farren und in
deren Wurzeln statt, und wir müssen bei den letztem Pflanzen hier dasselbe umständlicher
würdigen, da wir sie auch hei fossilen Formen erscheinen sehen.
Die Binde der Baumfarren besteht aus einer äusseren hinfälligen Zellgewebelage
(Taf. LAI Y. fig. 1. b. b.j und aus einer inneren, sehr harten, dunkel gefärbten Lage
Zellen (fig. 1. a. a.), welche mit der Bast- und Holzzelle dicke geschichtete Wände,
Form und Zusammenhang gemein haben. Die Farren und viele Monokotyledonen hahen
ihre Wurzeln- mit einer, aus solchen bastähnlichen Zellen gebildeten Haut umkleidet
(Taf. LXIY. fig. 2. s., und an den Staarsteinen (Taf. I,XI. fig. 1 bis 14. a. a. Taf.
LXIH. fig. 6. q. q .. . -J sehen wir diese derbe innere Rindenschichte gleich der Wurzel-
Rinde der Cyathea Delgadii (Taf. LXIV. fig. 2. s.) erscheinen, jedoch ist sie bei einigen
Staarsteinen auch von der lockerer und zarter gebauten äusseren Rindenparenchymschichte
(s. Taf. LXI. fig, 1 — 9. c. c. c . . Taf. LXIH. fig. 1. c. c. fig. 6. t, t ) umgeben. !
Die Staarsteine sind unserer Ansicht zufolge Wurzeln von Pflanzen, welche sich
von denen unserer jezt lebenden Familie.der Baumfarren in -sehr wenig unterscheiden, und
daher ihr füglich beigezählt oder als Zwischenfamilie angereihet werden können, und
indem sie immer in grösseren Massen einen .Baumstamm (s. Taf. LX. fig. 3. Taf. LXII.
fig. 1.) nmschliessen, so wagten wir es, den von uns abgebildeten Psaronius cyatheae-
formis (Taf. LXII.) mit Cyathea Delgadii (Taf. LXIV. fig. 1.} zu vergleichen, und
sehen auch bei dem Mutterstamme des Psaronis cyatheaeformis dieselbe bastähnliche
Rindenschichte und in derselben Verzweigung erscheinen, wie an der noch lebenden
Cyathea Delgadii (Taf. LXIV. fig. 2j.
Bei dén Baumfarren vertritt diese braune und harte Zellschichte wirklich die
Stelle des Bastes, oder Bast und Rinde gehören in dieser Gruppe einem zusammenhängenden
Systeme gleicher Gewebe an. Die Rindensubstanz (Taf. LXIV. fig. L a.)
sendet breite, das Holz (g. g.) umschliessende Lagen seines Gewèbe (c. fci) nach innen,
welche Lagen die Stelle des das Holz umschliessenden Bastes vertreten, und'So wie
wir es in unserem hier angeführten Beispiele lebender Baumfarren bei Cyathea Delgadii
nachgewiesen, eben so sehen wir es auch in fossilen, von uns Psaronius Cyatheae-
formis genannten Farren erscheinen. Die Rindenschichte (Taf. LXII. fig. 1. a. a. a.)
sendet ebenfalls einzelne, das Holz (g. g.j umschliessende Lagen oder Blätter (c. c.)
nach innen, welche hier, gleich in den jeztlebenden Farren, auch die Stelle des Bastes
vertreten.
Alle diese Schichten eines bastähnlichen und nach Innen die Stelle des Bastes
vertretenden Gewebes bestehen aus mehr oder minder gestreckten, meist spindelförmigen,
dickwandigen Zellen wie sie Hr. Prof. Mohl aus Chnoophora excelsa (Mart. Crypt,
Tab. XXXITI. fig. 5. w. w.j und Tab. XXXV. fig. 9.) darstellte, und wir sehen sie
in gleicher oder ähnlicher Gestalt gebildet auch in dem Baste der Rinde und des Holzes
des fossilen Psaronius cyatheaeformis (Taf. LXHI. fig. 4 .) , mit dicken dunkelgefärbten
Wänden (n), die einzelne Fortsätze oder Falten (p.) in die Zellhöhle (0) senden;
G e f ä s s e .
„Gefäss“ nennen die Pflanzenphysiologen eine lange, mehr oder minder walzige,
prismatische oder eckigte continuirliche Röhre, welche sich in vielfacher Form als Spiral-,
poröses-, punktirtes-, Treppen- und Saftgefäss darstellt. In fossilen Pflanzen sind noch
nicht alle bisher in lebenden Arien aufgefundenen Gefässformen entdèckt worden, auch
lassen sich mehrere Formen im fossilen Zustande nicht kritisch genug trennen, z. B. die
Spiral - und Treppengefässe. Da aber erstere durch Verwachsung ihrer abrollbaren
Faser in Treppengefässe, und nichtabrollbare Gefässformen überhaupt, übergehen,' ei)1 ist
dieser Uibelstand bei Vergleichung je z t- und vorweltlicher Pflanzenstruktur von keinem
Belange.
Die Hauptgruppen der bisher gekannten Pflanzengefässformen sind: die
1. Spiral - 1
2. ' Riug- j Gefässform
3. Treppen - )
4. die porösen Gefässe und
5. die Saftgefässe (Vasa laticis.j.
Da die Unterschiede der Spiral-, Ring- und Treppengefässe auf Textilität der
sie constituirenden Fasern bestehen, und diese nothwendiger Weise mit dem Verlorengehen
der Faser als solche im Versteinerungsprozesse aufgehoben werden musste, so
können wir diese drei Gefässformen, Behufs der Vergleichung je z t- und vorweltlicher
Typen nur als eine betrachten, und wollen sie nach einem äusseren Merkmale „ihrer
Querstreifung“, welches in vorweltlichen Formen auch noch ersichtlich ist: g e s t r e i f t e
G e f ä s s e nennen.