bilden ein vertieftes Näpfchen (fig. 13. 1 4.) mit der Spur eines zentralen Gefässbiindels.
Der Holzcylinder der Portulaccaria ist glätter, weil er weniger Maschen besizt, da ihre
Blätter sparsamer und entfernter stehen, als die der Stigmaria, deren Holzcylinder daher
auch an der Aussenfläche mehr der bei Lycopodiolithes (Taf. A. fig. 17.) und Semper-
vivum (fig. 1. 4.) abgebildeten Form ähnelt. Dass der von Lindley und Hutton (Fossil
Flora Nr. XVII. Taf. .166. fig. 1.) abgebildete Querschnitt zu Stigmaria ficoides gehöre,
bezweifeln wir aus triftigen Gründen, da wir keine Aussenfläche desselben kennen, und
die innere Struktur jener der vorweltlichen Cyadeen gleich kömmt.
Um unsere Ansicht zu rektifiziren, haben wir die Holzbildung der Euphorbia an-
tiquorum untersucht, und gefunden, dass sie im Wesentlichen mit der Holzstruktur der
Semperviven übereinstimmt, aber dass selbe noch weit spärlichere Gefässe, kleinere, kaum
sichtbare, entferntstehende Markstrahlen, und gedrängte, kleinere, stark getüpfelte Holzzellen
besizt. Nach unten ist er beträchtlich stark im Holze, nach oben aber, verdünnet
er sich weit schneller, als andere mir bekannte Formen des Holzcylinders, und
geht in die schon oft erwähnte Maschenform über, und diese Maschenform haben wir
ebenfalls au dem Holzcylinder der Aeste der Stigmaria aus dem Nachoder Kohlenreviere
gesehen. Leider hatten jene Holzcylinder keine Textur.
ln Hinsicht äusserer Form dürfen wir Stigmaria nur mit Euphorbia Caput Me-
dusae vergleichen, und dieser Vergleich stüzt sich auf die Aehnliclikeiten des Stockes
dieser Pflanze mit dem von Lindley entdeckten Dome (s. Lindley F. Fl. IV. Taf 31.),
der ebenso seine Aeste aussendet, wie es die oben erwähnte Pflanze thüt. Sollte sich
unsere Meinung unrichtig erweisen, und die in der Fossil Flora Taf. 166. abgebildeten
Strukturverhältnisse doch der Stigmaria angehören, was uns sehr unwahrscheinlich ist,
so würde Stigmaria als neue Pflanzengruppe und verbindendes Glied der Euphorbiaceen
und Cyeadeen zu betrachten seyn.
Unter den lebenden Pflanzen der Familie der Crassulaceen finden wir bisher
keine bekannte Pflanze, deren Stamm mit Schuppen (nicht Insertiousnarben) bedeckt ist, die
den Schuppen der Cyeadeen ähneln, und gleich ihnen durch Abfallen der Blätter gebildet
werden. In der Vorwelt wurde zu Chomle ein solches neues intermediäres Glied
(Lomalofloyos crassicaule) entdeckt, dessen uns bekannt gewordene Stammreste mit cy-r
cadeenartigen Schuppen (Taf. 68. fig. 2 0 .) bedeökt sind, und dessen entrindeter Stamm
und Holzcylinder auf Taf. LXVI. fig. 11—14. k. anatomisch dargestellt wurde, und in
seiner inneren Struktur ganz jenem der Crassulaceen ähnlich gebaut ist, nur wiegen die
treppenartigen Gefässformen, wie bei allen vorweltlichen bisher bekannt gewordenen
Pflanzenstämmen vor, mit Ausnahme der Coniferen, welche in Hinsicht ihrer Struktur
denen der Jeztwelt am nächsten stehen.
Zur Familie der Euphorbiaceen gehört überdies der von den Herren Lindley und
Hutton als Halonia regularis (Foss. Flor. Tab. 228.) abgebildete Strunk, welcher als
solcher die grösste generische Aehnlichkeit, ja man möchte sagen Gleichheit mit den
unteren Theilen der Stämme und Aeste der Euphorbia nereifolia hat, welche im Alter
dieselben warzenähnlichen Blattpolster besitzen, wie jenes oben citirte Fragment. Auch
verlieren die alten Stämme und Stammtheile der Euphorbia nereifolia ihre Dornen, wodurch
sie ebenfalls waffenlos erscheinen.
Das von Lindley abgebildete Fragment ist der noch mit Rinde bedeckte Stamm,
und gleiche, aber ausserordentlich grosse Stücke derselben Gattung sind auch in den
Kohlenwerken der Herrschaft Radnitz entdeckt worden.
Artisia approximata Brogn. (s. Lindley foss. flor. tab. 2 2 4—225.) ist jedoch nach
meinen neuesten Untersuchungen nur der Markcylinder jenes als Halonia regularis abgebildeten
Stammtheils, und wir haben dieselbe auf Taf. LIII. fig. 1—6, abgebildet,
und den Märkbau (fig. .4—6.) untersucht. Unterwirft man Stämme der Euphorbia nereifolia
der Maceration, oder vertrocknen dieselben, dann trennt sich ihr Markkörper in
quere scheidewandähnliche Blätter, welche ganz die Form, Richtung und Struktur des
a ls. Artisia. approximata dargestellten Petrefakts besitzen.- Nun ist aber Artisia approximata
stets mit einem geschlossenen Holzcylinder umgeben, desseu Struktur jener des
Holzcylinders der Euphorbiaceen gleich ist. Es wird daher räthlich sein, Artisia approximata
und Halonia regularis unter ein Genus und in eine Species zu bringen, für
welche mein ehrenwerther Herr College, Dr. Prof. Presl, den Namen Tithymalites
gebildet.
Die Gattung Bergeria Presl. reiht sich in Hinsicht der äusseren Rindenstruktur
ganz an die Euphorbiaceen, und besizt in den Aesten der Euphorbia Caput Medusae
einen fast gleich gebauten Repräsentanten der Jeztwelt. Der grösste Theil der so unnatürlich
gebildeten Gattungen Sigillaria und. Favülaria wird wohl zur Familie und
Gruppe der columuaren Euphorbiaceen gehören* wie die Narben, die Polsterbildüng und
dié Gefässbündel-Anordnung beweisen, weiche leztere bei den Pflanzenformen ungefähr
nach folgendem Schema: . ~ . stehen. Noch klarer wird diese Ansicht erscheinen, wenn
man Sigillaria Dournaisii (Brongn. taf. 153. lig; 5.), hexagona (Taf. 155.), minima (Taf.
158. fig. 2.), ornata und Serlii (1. c. fig. 8—9.) mit Euphorbia mammillaris oder anderen
lebenden warzigen Euphorbien vergleicht.
Wir sind nun zu einer, in der Vorwelt eine bedeutende Rolle spielenden Familie,
.zu -den Cyeadeen, gelangt,- und wollen diese schöne Pflanzengruppe in ihren
lebenden und ihren fossilen, uns bekannt gewordenen Gliedern zu schildern versuchen.
In den lebenden und fossilen Arten dieser Reihe finden wir die Stämme nach
zwei Grundtypen gebildet, welche oft in einander übergehen.
Die primäre Stammform ist,die;knollenartige, wie sie Cycas revoluta, circinalis,
Zamia farinosa u. v. a. in ihrer Jugend und oft durch ihr ganzes Leben zeigen, und
diese sehen wir, an dem von Buckland (Bridgt. Treat. Mineral, and Geolog.) abgebildeten
Cycadites megalophyllus Tab. 6 0 . und C. microphyllus Tab, 61. von der Ports-
lauds-Insel, jedoch Zamia ähnlich erscheinen. Bleibt diese Form bei einigen lebenden
Arten durch die Dauer ihres Lebens vorhanden, so haben uns oft unbekannte Ursachen
die Weiterbildung zur säulenartigen Stammform, wie sie gut gewachsene Exemplare
der Cycas circinalis, Zamia Guilelmi, Altensteinii, caffra und horrida zeigen, gehemmt.
Die säulenartige Stammform ist als normale Bildung bei vielen der lebenden Arten zu
betrachten, und wir sehen sie ebenfalls bei fossilen Arten an Cycadites columuaris Taf.
XL VIL. fig. .1,, au Cycadites involutus Taf. LI. uud an Calamoxylum cycadeoideum Taf.
LIV. fig. 8. 9. auftreten. Die äussere Stammfläche war bei den fossilen Arten mit gleichen
Schuppen, wie bei den lebenden bedeckt, wie mau ersieht an Cyeadeoidea megalophylla
und microphylla Buckland (Geol. Transactions Second Series V. II. P. III. Tab. 4 7—49.),
wenn inan sie mit Cycas circinalis und Zamia Altensteinii Taf. LV. Bis. fig. 19—2Q.
vergleicht. Einige yorweltliche Arten, z. B. Cycadites Cordai Taf; 55. fig. 3. c. be-
sasseii .von den lebenden Arten etwas abweichende Schuppen mit kleinen Insertionsnarben
in Gestalt eines liuieugrossen. rhombischen Schildchens. Bei den vorweltlichen
(s. Buckland 1. c. Taf. 6 0 . 61. Geologie. Trans, l. c. Taf. 47. fig. 1. 3. 4. und unseren
Taf, LV. fig. 4. Taf. XLVII. fig. 3.), und den jeztweltlichen Arten (Buckl. Bridg.
Treat. Tab. 5 8—59. Geol. Ti •aus. I. c. Taf. 46. fig, 4.) standen diese rindenbildendeu
Stamraschuppen immer in mehreren. Spirallinien um den Stamm. Dass auch die Knospen-
bildung am Stamme bei j.ezt- und vorweltlichen Arten analog, oder besser gesagt, gleich
war, haben schon Robert Brown und Dr. Buckland gezeigt.
In Hinsicht des inneren Stammbaues sind die vorweltlichen, von uns als Cycadites
Sternberg. erkannten Arten (Cycadites involutus Taf. LI. Cycadites Cordai Taf. LV.)
und die ebenfalls dahin gehörenden,; als Cyeadeoidea (Buckland Géol. Transact. 1. c.
Taf. 4 7—49. Cycadites später im Bridg. Treat. Taf. 6 0—62.) aufgeführten • Pflanzen
den lebenden Cyeadeen höchst ähnlich. Wir werden ihren inneren Bau vergleichungs-
weise mit dem von Cycas revoluta (Taf. LV. Bis. fig. 1—6.), Cycas circinalis (Taf. cit;
fig. 7—11.) und von Zamia Altensteinii (fig. 12. fig. 2 0 .) beschreiben.
Der Holzcylinder (Taf. IV. Bis. fig. 1. 7. 12.) der lebenden Arten ist von
Aussen mit einem mehlreichen, saftigen, markähnlichen Rindenparenchymè umgeben (fig.
1. 7. 12. e. e. e.), welches durch die grossen Markstrahlen (fig. 2. 8. 13. 14. 16.
c. c.), welche die einzelnen Hojzbündel durchdringen und trennen, mit dem inneren
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