zeigende« Stamm. Alle hatten die bereits ob,eh (Seite' XIV.)': beschriebene solide
Holzaxe, welche stets die von Bischoff ' (1. c. Taf, XII. fig. 39. 44. fig. 4;8.,'49.)-sö
gut abgebildeteu Formen darstellt. Einige tropische selir eigenthünilicheu Habitijs zei»
gende Arten schienen bei oberflächlicher Untersuchung von dieser! Norm abzu weichem;
aber bei genauerer Würdigung zeigte es sich alsbald, dass auch sie, wohl Verdoppelungen
der Holzaxe, nie aber eine Cylinderbildung derselben zeigen. Solche ’scheinbare • Aus-
nahmen geben Beispielweise Lycopodium articulatum (Poppig und Kunze), , geniculatum
und tretrangulare (Presl), da sie mehrere Holzbündel zeigen. Lycopodium' geniculatum
C. B. Presl zeigt zwei getrennte flache Holzbündel: wv— — Lycopodium tetrangulare
aber ebenfalls zwei runde Hauptbündel, welche wahre Gefässe enthalten,: ,und oft seitlich
drei bis fünf der obenerwähnten gefässlosen Bastbündel in dieser Stellung;.o..o besitzen;
Noch denkwürdiger aber ist der Holzkörper f des Lycopodium articulatum aus Maynas
stammend,, gebaut, indem er drei so gestellte: (U)- Holzbündel zeigt, welche von Knoten
zu Knoten des gegliederten-Stengels laufen, daselbst sich verschmelzen, und eine eigene
Bestimmung haben, indem der an der Unterseite des Stengels liegende Bündel für die
Haftwurzeln dieses kriechenden Stammes bestimmt ist, währende die beiden ■ seitlichen
Bündel zu den Blättern und Afterblättchen laufen. Durch die Verschmelzung der Ho,Izt*
bündet an den Knoten des Lycopodium articulatum Kunz., wird gleichsam eine Art
Holzcylinder gebildet, welcher dreiseitig ist, und gewissermassen den Uibergang der
soliden einbüudligen Holzaxe zur Cylinderform des Holzskeletes der • Equisetaceen
und Calamiten vermittelt. Die einzelnen Bündel dieses zur Cylinderform hinneigenden
Holzkörpers tragen aber noch ganz das Gepräge des Farrenholzbündels an sich; ihre
Bastscheide ist dick, und dunkel gefärbt, ihre Gefässe sind jenen der Lycopodiaceen
völlig gleich, und die Stellung der einzelnen Bündel selbst erinnert sehr an die des
Caulom’s , indem das Biudenparenchym dieselben von aussen: umgibt und ohne Veränderung
seines Charakters den innerhalb'liegenden Raum des Stammes: völlig erfüllt;
Die Gefässbündel vieler tropischer-Stachygynändra sind ebenfalls flach, wie. bei Lycopodium
microstachyum, L. anceps, L. elasticüm u.. a. m., Und diese ähneln dann in Hinsicht
ihrer Form: :(w ) den Querschnitten der Rhachis mancher Farrenkräuter mit centralem
vereinzeltem Gefässbündel. Einige ändere Arten, z. B. Lycopodium geniculatum zeigen
zwei in einem Kreissegmente stehende flache bandförmige Gefässbündel:; ( \ / :) gleichfalls
dem Baue der Rhachis vieler Farren. analog.
Lycopodium crassum Humboldt, von dem Lycöpodium Saururus (s. Bröngniart
Hist des veg. foss. II. Taf. 1. fig. 1.) wöhliiur Synonym ist,1 zeigt in Hinsicht inneren
Baues keine grossen Verschiedenheiten von jenem des Lycopodium Selago L. und bietet
ebenfalls nur eine zentrale Holzaxe ohne Markbildung dar. Entblösst man die Basischeide
der Rinde bei Lycopodium Selago und Lyc. crassum, so sieht man allerdings
eine der decortlcaten Rindenbastscheide des Lepidodendron Harcourtii analoge Maschenbildung
und Cylinderform, aber diese Aehnlichkeit der Bastscheiden bedingt' durchaus
noch keine Verwandtschaft der Form für* Sich allein. Entfernt man aber bei den lebenden
Lycopodiaceen auch die Bastscheide der Rinde und das von ihr umschlossene und den
Gefässbündel umschliessende Parenchym derselben, so wird man dann den Holzbündel
an der Aussenfläche seiner Bastscheide erblicken, und man wird eine der Bastscheide
der Rinde abermals ähnliche, aber mit den vorspringenden Resten der Gefässbündel
bedeckte, dünne Säule erhalten, welche bei den meisten Lycopodienstämmen rund, bei
anderen aber im Querschnitte sternförmig und der Länge nach gbriffit ist.
Bei den lebenden Lycopodiaceen besteht diese Axe aus drei wesentlichen Elementarorganen,
welche in Hinsicht ihres Verhaltens zu einander und zu ihrem Rindenkörper,
so wie im Totalausdrucke den eigentlichen anatomischen Charakter des Lycopodien-
stammes begründen, und von den verwandten Familien strenge unterscheiden. Die
treueste Darstellung der inneren Struktur des Holzkörpers des Lycopodienstengels hat
unstreitig Herr Bischoff am oft a. Orte Taf. XII. fig. 44. aus Lycopodium clavatum
geliefert; schade dass jene Darstellungen so schwach vergrössert sind, und Mangel an
Raum uns nicht gestattete, eine neue gründliche stärker vergrösserte Abbildung desselben
zu geben,;.
Man- ersieht in Bischoffs Abbildung (1. c. fig. 44.) deutlich die vier den Holzbündel
constituireuden Theile, nämlich die ringförmige Bastscheide des. Holzes, die von
ihr umschlossene Markscheide der Gefässe, sammt den aus! -lezterer entspringenden
Markstrahlen als zartes • Zellgewebe, .und die in der Zellmasse der lezteren schwimmenden
und stern- oder mondförmig getheilten, fast centrisch aü einander gelagerten,
durch: schmale: Markstrahlen getrennten Gefässbündel. Wir würden hier ^gerne. die von
Herrn Bröngniart abgebildeten Querschnitte zweier Lycopodienstengel (Hist. II. Taf. 7.
fig. 14. und 15.) citiren, wenn wir die Pflanzen, denen sie angehören, kennen würden.
Auch dürfte es schwer..seyn, fig, 15. der Taf. 7. richtig zu deuten, doch Wir wollen
hier , unsere Ansichten zur öffentlichen Revision niederlegen, und glauben folgende Organen-
Erklärung geben zu dürfen. Figur 15. jener Tafel stellt den Querschnitt des Holzbündels
einer Lyoopodiäcee dar, welcher noch von dem Rindenparenchyme a. a. umgeben
ist, in welchen auch , einer jener um die Bastscheide kreisartig gestellten gefässlosen
Bastbündel e ., wahrscheinlich nur aus einer ;einzigen Bastzelle bestehend, was häufig
diCri Fäll;»ist, vorkommt. Die von dem Parenchyme umgebene Bastscheide ist nicht deutlich;
dargestellt, indem wir keinen Kreis . von dickwandigen Zellen.: erblicken, wenn
dieselben nicht durch die dunkler gefärbte Zone b. b. dargestellt: werden sollen. Man
sjeht ferner innerhalb dieser dunkeln Zone ein zarteres kleines,-aus sehr ungleichen (?)
kleinen Zellen gebildetes Gewebe, welches die Gefässbündel ci e. theilweise an ihrer
Aussenfläche umgibt, und als breite unregelmässige Streifen oder Markstrahlen diese
unter .einander trennt In der Abbildung finden sich im Gewebe dieser Markstrahlen
noch einzelne zerstreute kleinere,- von dem Zeichner besonders markirte Zellen ohne
Buchstaben-Bezeichnung, welche ich weder bei den von mir untersuchten Lycopodiaceen,
noch auch bei Bernhardia dichotoma u. a, m. gefunden habe, die jedoch den Väsis propriis
der deutschen Phytotomen im Marke anderer Stämme entsprechen dürften, welche Ver-
muthung vielleicht die Bestätigung einer so interessanten Thatsache nach sich ziehen
dürfte, um so mehr, da sowohl ich als andere Mikroskopiker dieselben bei -Lycopodium
leicht übersehen konnten. Die, keine centrale Stellung zeigenden Gefässe (Brong, 1. c.
fig.. 15. c. c. c.<) sind in oft sehr unregelmässige Bündel gelagert, die -im Querschnitte
Reihen, gekrümmte Linien; öder einzelne aus zwei bis vier Gefässen bestehende. kleine
Gruppen bilden, und meistens aus grossen dickwandigen, hellgefärbten, horizontalgestreiften,
fünf- oder sechseckigen Treppengefässen bestehen.
Im Querschnitte der Holzaxe des Lycopodiaceenstengels sieht man daher1 weder
die Gefässe noch die einzelnen Holzbündel in eine wahre Kreisform gestellt, wie man
es in den Stämmen der Crassulaceen, Euphorbiaceen und fast aller anderen Pflanzen
findet. ‘Lepidodendron Harcourtii ähnelt aber im Baue seiues Holzes ganz den einen
Wahren Cylinder zeigenden Pflanzenstämmen. Bevor wir jedoch zur Betrachtung und
Vergleichung dieser Stammformen übergehen, müssen wir noch den Stamm des Psilotum
triqüetnim (Berhardia dichotoma), den wir lebend zu untersuchen Gelegenheit hatten,
einer genaueren Darstellung würdigen, da wir fürchten, derselbe dürfte ebenfalls ob
Mangel wahrer Blattbildung zur Vergleichung mit einigen yorweltlichen Pflauzenresten
Veranlassung geben. Der meist stumpfkantige Stamm des Psilotum triquetrum zeigt
an seiner Aussenfläche kurze unvollständig entwickelte, spiralig, aber sehr entfernt
gestellte, lanzettförmige anliegende Stipulae, welche einem kleinen undeutlichen Polster
aufsitzen, jedoch nicht eingelenkl sind, nicht abgeWorfen werden, und nach ihrer zufälligen
Entfernung eine punktähnliche Narbe zurücklasseh. Die Epidermis desselben
ist übrigens vollkommen glatt, matt-glänzend, fest und grün. Der Stamm selbst zeigt
Im Querschnitte betrachtet von Aussen-nach innen folgende Schichten:
a. die Epidermis, welche aus blassgrünen,edichtwandigen,* etwas gestreckten
Zellen, mit den texturlosen hornähnlichen Oberhäutcheu bedeckt, besteht, zu
welcher