nüt zweyen abfälligen AfterbUillchen am Grunde verfehenen Blattftielen, an den jungen braunhaa-
rigen Zweigen wechfelsweile; ihr Rand ift zurückgerollt; fte enthalten ein wefeutliches ö h l , und
geben zerrieben, vorzüglich in der Jugend, einen balfamifchen Geruch von fich, den lie auch, ge-
trocknet und auf glühende Kohlen gelegt, ausliauchen. Im entlaubten Zuftande bleiben die einjährigen
Zweige haarig, werden aber glatt, fo bald die aus ihnen entfprungenen Äfte vollkommen
ausgebildet find.
Diefer Strauch wird durch den Saamen, der, gleich nach der Zeitigung, in flache, mit fan-
digter Holz-oder Lauberde angefüllte Topfe gefäet werden mufs, durch Ableger, und durch bewurzelte
Ausläufer vermehrt. Die jungen Pflanzen müifen gegen den Froft forgfältig gefchützt werden,
fo wie es auch nöthig ift, die erwachfenen Sträuche bey eintretendem harten Frofte zur Erde
niederzubinden, und mit Moos oder dürrem Laube mäfsig zu bedecken. Häufig angeworfener
Scimee über diefe lockere Winterhülle würde wefentliche Dienfte leiften.
Diefer kaum zwey Fufs hohe Bewohner der WaldungeninNeu-York, Neu-Gerfey, undNord-
Carolina, wo er wie bey uns die Haide, die Vaccinieo, und das Farrenkraut, die abgetriebenen
Waldplälze dicht überzieht, und die Befaamung des Holzes hindert, könnte, ungeachtet diefer
Schädlichkeit an feinem Geburtsorte, doch in unfern Luftgebüfchen, nahe an freyen, fchlangeln-
den Spaziergängen, in kleinen Gruppen gepflanzet zur Vermehrung der Mannigfaltigkeit dienen,
und, Wegendes fremden Anfehens feiner feltfam gebildeten Blätter, den Luftwandler in diefer Lage
angenehm überrafchen. Er gehört in die Gefcllfehaft der A zaleen, Andromeden, und Vaccinien, der
Rhododendrumarten, der Myrica, und des Culicnnthus, in fchattigte vor den rauhen Winden ge.
fchüfzte Gegenden, welche die Winterfonne niernahls trifft, und erfordert folglich mit jenen Sträuchen
gleiche Erdart, Kultur, und die fchon zuvor erwähnte winterliche Bedeckung.
In den Garten Öfterreiths ift er, fo wie jene feine Gefellfchafler, leider! noch eine Seltenheit:
denn nur ein einziger Privatgarten war bisher in dem Befilze diefer Pflanze, wo fie zeitigen Saamen
trug, und, ohne die mindefle Befchädigung an ihrenÄHen zu erleiden, unter obigen angeführ-
ten Umftänden durcbgewittert ward.
Nachzulefende Schriften.
Liquiiiambar peregrinum fol. oblongis alternatim siniiatis. Linn. Sp. pl.
Linn. gen. pl, ciir. Schreb Comptonia.
Gärtner de i'rucl. et sem. Compionia asplenifolia.
Wagenheim. Beyi. zum Forliw. Liquidainbar peregrinum.
Gronnv. virg. 153. Myrica foliis oblongis aliernatim sinuatis,
Pluknet. Alm. Myrii ßrabaniicae affinis americana.
Alton Horlus Kewensis. Compionia asplenifolia.
Die Korneelkirfche und der Hartriegel.
Cornus Linn. gen. pl.
D e r Cornus ift ein Bewohner der gemärsigten , und der kältern Himmelsgegenden. Die am füd-
lichfien wohnenden Cornus mas. und Cornus florida erwachlen zu Bäumen, die in mehr nördlichen
Breiten einheimifchen Abliuä'ungen werden Itraucharlig, und die riem Eispole näheren, Cornus
Suocica. und Canadcnsis find krautartige Zwerge. Die in früherer Vorzeit durcli die Klalfiker be-
k.muten Arten diefer Gattung, in welcher fchon Plinius die Korneelkirfche, und den Hartriegel ver-
einigte, wachfen in Europa, und in dem angränzenden Theiie Afiens wild; dagegen find die fpä-
ter entdeckten urfprüngliche Bewohner von Nordamerika, delfen füdliclier Theil fo wenig als Afrika
einige derfelben hervorbringt. Herr L'Heritier bemerkt in feinem vortrefflichen Werke über diele
Manzengattung, dafs keine Art derfelben weder in der alten noch neuen Welt zwilchen den Wen-
dezirkeln angetrolien wird. Limusus ordnete die Cornus in die vierte Klaffe feines Manzcnlyllems,
und folgende Kennzeichen unterfcheiden lic von den übrigen Gattungen derfelben. Die Blüthen bilden
entweder nackte Afterdolden, oder vielblumige, von einer vierblätterigen, ausgebreiteteri, gefärb-
ten, abfallenden Hülle umgebene Dolden. Jede Blume ruht auf einem eigenen kurzen Blumenftiele,
hat’ vierlanzetförmige, fpitzige, fitzende, ausgebreitet, einander gegenüber Heilende Kronblätter,
und vier pfriemenförmige, dem Fruclitboden eingefiigte Staubfäden, die mit eyrunden Ichildförini-
ven , zweyfächrigen Staubbeuteln verfehen find. Die kleine vierzahnige Blumendecke ruht auf dem
eyrunden, abgelliimpften, mit einem flachen fi-iiclilbodenäliiilicheu Honiggef-Üfse gekrönten Frucht,
knoten, der einen fadenförmigen, mit den Staubfäden gleich langen, und mit einer abgelliimpften
Narbe fich endigenden Griffel trägt. Die Frucht ift eine fieifchige oder faflige Steinfrucht, und umhüllet
eine zweytäclirige der Länge nach gellreifte Nufs, die in jedem Fache nur einen, nielirmder
weniger runden Kern enthält. Die Blätter haben einen ganzen Rand, kreisförmige , gegen die
Spitze fich einander nähernde, an der ünteriläche erhobene Rippen, und liehen auf kurzen S tic
len einander gegenüber, nur bey Cornus altornifclia find fie lang geftielt, und weclifelsweife be-
fefligt.
Alle bisher bekannten in diefer Gattung vereinigten Arten bilden zwey natürliche Abüieilira-
geu. Die Blüthen der einen wachfen in vielbliimigen , von einer vierblätterigen Hulle umgebenen
Dolde, und hinterlalfen ovale, fieifchige Früchte, mit eyruiidlänglichlem Saamen; diefe machen
die Abtheihing der Korneelkirfche aus, wozu Cornus mascula, florida. Canadensis und herbácea gehören,
dagegen die Blüthen der ändern in nackten Aflerdoldeii, oder Kifpen erfcheinen , a r f welche
tuiidlichte faflige Früchte folgen, die fafl runde Saamen entlialten. Diefes ift die Abtheilung des
Hartriegels, zu der Cornus serieea . alba. sanguínea, stricta, panieulata, eireinata, und alternifolia
ZU reclineo find.
Sie werden alle entweder durch den Saamen, der bey den meiften zwey Jahre, oline zu keimen,
in der Erde lieg t, wenn er nicht gleich nacli der Zeitigung ausgefäet worden, oder durch Ab leger
, und bewurzelte Spröfsünge, wie auch durch Steckreifser, die felteiiereu aber durcli das Ein-
äugeln auf den gemeinem Arten fortgepflaozet.
Als Verzierungs - Gewächfe, die im erwachfenen Alter durchgehends unbedeckt ausdauern,
verdienen fie in jede Pllanzung aufgenommen zu werden, fo wie einige derfelben aticli in Abficht
der verfchiedetien Benutzung der Früchte und des Holzes, einige der fremden aber in ihrem Va-
terlaiidc, als Arzncy - Gewächfe dem Landwirthe, und dem Forftmnnne gleich nützlich find.