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A ra li a gen. pl. Lin.
F u ru p a öringt keine zu diefer Gattung gehörige Pflanze hervor, fie find in CItina und Japan, aut
einigen der Antillen, und iu den gemäfsigteren Provinzen des feilen Landes von Nordamerika ein-
Jheimifch, und haben einige Änhnlichkeit mit den Doldenpllanzen, von denen fie aber darin ab-
weichen, dafs ihre Samen nicht nackt, fondern in einer faftigen Frucht eingefchloffen find. Die Blu-
men bilden kleine halbkugelförmige, an der Bafis derBliithenllielchenmit einer fehr kleinen Hülle um-'
gebene Dolden. Sie haben eine kleine fünfzähnige, au f dem Fruchtknoten ruhende Blumendecke, fünf
zurück gebogene fitzende Kronenblätter, und fünf mit diefen gleich lange pfriemenförmige Saubfäden,
die rundliche Staubbeutel unterftützen. Fünf fehr kurze bleibende Griffel, mit einfachen Narben ruhen
auf den faß kreifelförmigen Fruchtknoten, der in eine gellreifte, mit den Griffeln und der Blumendecke
gekrönte fiinflächerige Beere übergeht, die in jedem Fache einen harten Samen verbirgt
T a b u l a 102. 103.
Stachelige Aralie, oder Angelikenbaum.
Aralia fpinofa- Lin.fp. pl.
Thorny Aralia, or Angelica - Tree.
Aralie, ou Angélique èpineufe.
frem d e s Anfehen des Staitimes und der Blätter zeichnen diefe Aralie unter den baum-und firauchartigen
Gewachfen in unferen Pflanzungen auffallend aus, wo fle, wie die Cornus alternifolia, Ailan-
thus glandulola, Gingko biloba, Fraxinus pendula, Koelreuteria panieulata, Plnus pendula, und
Gymnocladus canadenfis, die alle in der Geilalt der bey uns ausdauernden Bäume merklich abwei-
chen, auf kleinen mit Rafen bedeckten Anhöhen einzeln gepflanzet zu werden verdient.
Sie wird am haufigfien in Virginien, feltener in Penfylvanien und auf den Bahamifchen Infein
wildwachfend angetroffen. Unter einer nur mäfsigen Bedeckung erträgt fie unfer Clima recht gut.
Sie bildet auf einer fchwammigen,-unordentlich ausgebreiten Wurzel einen 8— 12 Fufs hohen Baum,
deffen Stamm mit kurzen Dornen befetzt, und mitkreisförmigen , von den BlatlBielen zurückgelaffenen
Narben bezeichnet ift. Er wird 3—5 Zoll dick, hat eine grolse Markröhre, und theilet fich nur
in wenige, ohne Ordnung flehende Ä B c , an deren oberem Ende fich die Blätter entfalten, die aus.
gebreitet, oft drey Fuls lang, doppelt auch drey Mahl gefiedert, und an ihren Haup fund Heben-
liielen mit einzelnen Dornen bewaffnet find. Wenn fich aber an diefen Äflen Blumen entwickeln,
dann werden die Blätter kleiner, find aus wenigeren Blättchen zufammengefetzt, und haben weder
an ihren Blatlftielen noch an den Einfügungen derfelben Dornen. Die gefiederten Blätter flehen an dem
Hauptiliele wie ihre Blättchen einander gegen über, und find aus3— 15 kurzgeftielten, eyförmigen,
fpitzigen, Ilumpfgezähnten, an beyden Flächen glatten Blättchen gebildet, davondas letzte einzeln
flehende auf einem merklich längerem Blatlftielchen ruhet. Bey den Einfügungen diefer geflederten
Blätter find am Hauptftiele einfache Blätter befeftigt, die den übrigen Blättchen gleichen , und bey
üppigerem Wuchfe auch gefledert erfcheinen. Die Blumen kommen im September am Ende der Schöffe
deffelben Jahres in einer grofsen, lehr äftigen Rifpe hervor, ihre Haupläftc, deren einer hier abge.
bildet ilt, lind 9— jy Zoll lang, lie tjieilen fich an der Spitze, und an den Seiten in kleinere 2—5
Zoll lange Zweige, an denen die Doldenfliele erfcheinen , und eine halbkugelförmige einfache Dolde
tragen, dte mit einer, aus vielen kleinen lanzetlenförmigen fchmalen Blättern gebildeten Hülle, an
der Bafis der behaarten Blüthenftielclien umgeben ift. Alle Theilungen diefer BliithenSße find , w ie lie
felbft mit einzclnenDeckblättchen verfehen. Die Blumenkrone ift gelblichweifs, und fällt milden Staub,
fäden, die ovale Staubbeutel unlerflützen, bald nach dem Verblühen ab. Die Grift'ellind während der
Blüthe dicht mit einander verbunden, und breiten fich aus , wenn der Fruchlknoten fich vergröfsert,
der oben mit der fünfzälinigen Blumendecke verwachfen ill. Ec übergeht in eine eyrunde fünffeitige,
mit den Griffeln und der Blumendecke gekrönte tünffäclierige faftige purpurbraune Beere, die bey anhaltendem
wannen Wetter bey uns zu Ende October zeitiget, und in jedem Fache einen eyrunden,
flachen harten Samen enthält. Stamm und Äfte lind oben dicker als unten; lie weiclien dadurch von
der gewöhnlichen Bildung der Bäume ab , und find mit einer grünlich braunen Rinde bedeckt, die
mit eyrunden Wärzchen befäet, und mit Helfen pfriemenförmigen Dornen, vorzüglich am untern Ran-
de der von den Elattllielen zurückgelaffenen -Narben bewaffnet ill. Die jüngften Zweige endigen fleh
mit einer groisen kegeiförmigen Knofpe, die in eyrundfpitzige braune ungleich gröfse Schuppen gc-
hüllet ift, deren Spitzen wie die an den kleineren Hachen, angedruckten Seitenknofpen, eingefchnit-
ten find.
Diefe Aralie wird leicht durch die Wurzeln vermehrt, deren einige ohne Schaden in der letzten
Hälfte de.s April vom Stamme abgenommen werden können. Man zerfcliaeidet iie in ipannenlange
Stücke, und pflanzet diefelben an einer fonnichten Lage in gute Gartenerde ganz ein , und befireuet
das Ganze einen halben Zoll hoch mit feinem Sande. Solange fich keine Spur der künftigen Schöffe
bemerken läfst, müifen diefe eingepflanzten Wurzeln nur im Nothfalle angefeuciitet, und vor anhaltenden
Regen forgfältig verwahret werden. Sieht man dafs die fich entwickelnden Schöffe durch den
Sand zu brechen anfangen, dann fchadet die öftere Anfeuchtung nicht mehr; die Stämmchen werden
bis zum Winter 5— 10 Zoll lang, und im folgenden Frühling zum Überfetzen tauglich feyn. Die
langweilige Vermehrung durch Samen wird dadurch auch noch unficiier, dafs der Same bey uns nur
feiten zeitiget, und aus feinem Vaterlande geholt, gewöhnlich fchon die Keimungskraft verlohren
hat. Tab. 102 fig. «.¿-.find die Blüthen, Tab. 103 fig. b. dieFrucht vergröffert abgebiidet.
N a c h z u l e f e n d e S c h r i f t e n .
Tab. 1 0 2 , 10 3 . Aralia fpinofa arborefcens , eaule foliisque aculeatis. Lin. f y ß . veget.
Lamatck En cyc . 1 . pag. 2 2 1 Aralie epineuse.
Caßiglioni Viaggio negli fiati uniii dell America fettentcionale 2 . p. 1 9 5 .
Marshall Catal. alph. des Arb. et Arbrif, pag. 1 7 .
Du Roi Harb. Baumz,. 2 le Auflage i . S . 1 0 3 .
Wilidenow Be tl. Baumz. S. 2 3 .
L o n i c e r e.
L o n i c e r a. L i n n.
L in n é gab diefer Gattung den Nahmen des berühmten Arztes in Frankfurt Lonicer, und vereinig,
te in derfelben das Periclymenum des Mathiol und Clufius, den Chamaecerasus des Bauhin , das
Xylofteum und Caprifolium des Dodonäus, die Symphoricarpos des Dillen, und die Diervilla des
Tournefort. Er ordnete diefe hier zufammen geftellten Gewächfe in drey befondere Abtheilungen ,
und hat für fie folgende Kennzeichen angegeben. Der Kelch ruhet aut dem Fruchtknoten , ill klein
und fünfzähnig. Die Blumenkrone ill einblällerig, röhrenförmig, und am Rande iu fünf mehr oder
weniger gleiche Einfchnitte geheilt. Fünf der Röhre der Blumenkrone eingefügte, und mit länglichea
Staubbeuteln verfehene Staubfäden. Eiu über die Blumenkrone vorragender, und mit einer ftumpfen
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