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Im ivimerlichen Zuliande lind die Knofpen felir klein, und kaum bemerkbar. Die Zweige
lind dünn, ihre äufsere Rinde ilt dunkelgrau, die innere goldgelb . und nur jene löfet fich vom
Holze.
T a b u l a 58.
D ie Spierlingbaiimblättrige Spierflaude.
Spiraea forhiJoUn. Linn.
Service - Tree ‘ Leatvd Spiraea,
Spiraea à feuilles de Sorbier.
D i e feuchten und fiitiipfigen Wälder des öniichen Sibiriens find die Wohnplätze diefes fchÖneü
Strauches, der unter den Spierfiauden am fpätefien, gewöhnlich im Auguft blühet, faft Manneshoch
Wird, und einen Armsdicken Stamm erlangt, der im Schatten, und feuchten nicht zu flar-
ken Grunde viele Zweige treibt , die in Anfehung der übrigen Arten, dick find, und eine gröfse
mit braunem Marke angefüllte Markröhre haben; an ihrem fail krautartigen Ende kommen die
Blumen in fpannenlangen , zufammen gefetzten Riefpen hervor; jeder Blumenftiel, der nahe am
Grunde ein kleines Deckblatt h a t , trägt nur eine Blume mit beynahe dreyfsig , die Blumenblät-
ter an der Länge übertreffende Staubfäden. Vier bis fünf Fruchtknoten mit fadenähnlichen Griffeln
und faft kopfförmigen Narben, cnlfalien fich zu 4— 5 Kapfeln, die wegen der fpäten Blüthe
bey uns nicht vollkommen zeitigen. Die Blätter ftehen wechfelsweife, find ungleich gefiedert,
und aus 9— 13 lanzetförmigen, faft ftiellofen Blättchen zufammen gefetzt, die an beyden Flächen
glatt find, und nm Blattftiele, der am Grunde zwey lanzelförmige ungezähnte Nebenblätter hat, einander
gegenüber flehen. Die Spitzen der blumeniragenden Zweige leiden gewöhnlich vom Frofte.
Die Rinde der älteren Äfte ift roth und weifs geftreift , und löfet fich nur an diefen hie und da
vom Holze. Die Knofpen lind grofs, und fchwellen fchon zeitig im Nachwinter an.
An rafigten länit abhängenden Ufern der Teiche und Bliche, io ausgebreiteten Anlagen, würden
von diefem, fich durch die gefiederten Blätter befonders auszeichuenden Strauche, gepllanzte
Gruppen eine willkommene Abwechfelung verftatten ; nur müfien in der Nähe derfelben feltene
Gewächfe nicht gepilanzet werden, weil fie durch die vielen Ausläufer, mit denen fich diefe
Spierftaude weit umher verbreitet, vertilget werden würden.
D ie , eine Stunde von W ien , wegen der Mannigfaltigkeit und des Reichthums feltener Bäume
und Sträuche, jedem Kenner fo fchätzbaren neuangelegten Pflanzungen des Herrn Fürfien von
Ga l l i z in , der einen Öden und unfruchtbaren Be rg, aus einer unwegfamen Wüfte, in einen an-
mulliigen Lctndfitz umichüf, enthalten alle hier befchriebenen Spierfiauden , deren Vermehrung ^
fo wie die, der übrigen fremden Holzarten diefer reichhaltigen Sammlung, der feltenen Gefchick-
lichkeit des dortigen Gärtners zugefchrieben werden mufs, der in Abficht der Erziehung und
Vervielfältigung der Pflanzen vorzügliche und ausgezeichnete Kenntniffe befitzt.
Kitchzulefende Schriften.
(Tab, 49.) Palliis Flor. rofs. I. png. 37.
Gärtner de fruct. el sem.
(Tab. 50.) JIcckiiiaiiii Grundf. der dciitf. Landw. §. 138, a-7,
Amniniiii stirp. rulli. I. pa;r. 36.
Clus. hi.st. I. |iag. 30. Spiraea forte Tlioplirasti.
(Tah. 51.) Miller diel. i^ro. 3.
l'lukeiic l ahn. 393. Ulmarla pentacarpos.
(Tab. Beckmann Grundf. der d eu lf Landw. 5 .2 77.
Du Roi wildo naumzuclit.
(irunov. Virg. 33.
Tournefort inst. öig.
(Tab. 53-) — Jacquin. Iiorl. vind. Tnl>. 140.
('Tab. 54.) — Aniinann »tirp. rutli. 169.
(Tab. 55.) — Barreliier, plan. rar. Tab . 364.
(Tab. 56, 47.) Beckmniin Grund der dentf Landw. §. *77.
(Tab. 58-) — nm«»'"- -TCHn. II. pag, 352.
Gmclin F l. sibi. III . pag. 190.
B.-ülas F l. rofs, I. pag. 38.
T a b u l a 39, 60.
D e r w ild e Jasmin.
Philadelphus coronarius, Linn.
The while Syringa, or Muck - orange.
La Syringa à ßeurs d'Orange.
Ihr liaiimiet aus den fiullichen Ländern Europens.
Der, befonders am Abende weit umher diiftende, und dem der Orangenblülhe gleichende Ge-
nich l'einer Blumen, liat ihn bey den Liebliabern ftarker Gerüche eine befondere Vorliebe erworben,
und deffen Aufnahme in den meiflen Gärten befchleuniget. Die Handelsgärtner ver-
fchaflen ihn bey uns den Liebhabern unter den Nahmen (Pccherlhollcr). Er blühet mit der Robinia
hispida zugleicli, und pag. 30 ift auch angezeiget worden, wozu, und in welchen Verbindungen
er in Pflanzungen benutzet werden kann.
Die Blumen wachfen am Ende der jungen Triebe deffelben Jahres. In den Winkeln dev oben
fiehenden Blätter ftehen zwey kurzgefiielte Blumen , zwifchen welchen der Blumenzweig empor-
fproffet, der oben 1— 4 paar einander gegen überflehende Blumen trägt, und fich mit einer einzelnen
endiget; jede Blume hat am Grunde des Blumenftieles, der wie die jungen Zweige, mit
fieifen kurzen Haaren bedeckt ill, ein fchmahles Deckblättchen. Die Blumendecke ift in vier
eyrundfpitzige Einfchnitte getheilt, und die Blume iß vierblatlrig; hat aber die Blumendecke
fünf EinfchniUe, fo hat die Blume fünf Blumenblätter, der Griffel ift fünftheilig, und die Kapfel
fünffächerig. Jedes Fach verfchlieffet viele kleine Saamen, die feiten vollkommen zeitigen; auch
gehet die Vermehrung durcli diefelben langfam von Statten, daher mau fich zu diefem Zwecke
lieber der Ableger, der Stecklinge und der Wurzelfpröfslinge bedient.
Die zwergartige; Tab. öo. abgebildete Abart, hat niedergebogene dünne Äfte, am Ende derfelben
einzeln ftehende, feilen erlcheinende Blumen mit 8 ~ i6 Blumenblättern, und fchmählere,
an der obern Fläche mit weiffen niederliegenden, nach der Spitze des Blattes gerichteten fteifen
Haaren, befetzte Blätter. Sie wird kaum Fufs hoch, und wird durch Ableger und Stecklinge
vermehrt. Die dadurch gewonnenen Pflanzen blühen ebenfalls feiten, und bleiben im zwergarti-
gen Wuchfe unabänderlich.
Naclizulcfende Schriften.
(Tab. 59.)
(Tub. Co)
Linne. liort. Up». 12?.
Toiirnt-rort inst. 617.
Beekinann Gruntlf. der «Jeulf. Landw. $. 133.
(Ȋrlner de fruct. et sem. I. pua. 273.
Du Roi wilde Bauauucht.
Du Hamcl arb.