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des Selengafees. Man fagt, dafs er auch nicht feiten in der Gegend um Peking gefunden wird, wo
die Chinefer die langen dürren Äfte bündelweife gebunden .^uf ihren Befriedigungsmauern befefti-
gen , um durch die Stacheln diefer Atte die Neugierigen und Diebe abzuhalten.
Im Anfang des Junius erfcheinen bey 'uns die faft fiiellofen Blumen in den Winkeln der ttach-
lichten Blattliiele , und find von 3—5 kurzgeftielten Blättern umgeben , deren jedes aus vier
gleichbreiten lanzettförmigen Blättchen beßehet.
Wann mehrere Blumen in einem Blattwinkel hervorkommen, entfalten fie fich dergeftalt auf
einander folgend, dafs der Strauch faft den ganzen Sommer hindurch mit Blüthen , reifen und
unreifen Hülfen behängen ift; Im September und zuweilen auch noch im October fchmücken ihn
einzelne Blumen, und die Hülfen., welche au f die Blüthen vom Auguft folgen, bleiben bis zur
künftigen Grünezeit am Strauche.
Die Blätter der jungen Triebe flehen wechfelsweife, fie haben einen nicht abfallenden am
Ende ftachlichten gemeinfchaftlichen Blattftiel, der vier, fechs oder acht gegeneinander über flehende
gleichbreite lanzettförmige Blättchen trägt und am Grunde zw ey ftachlichte Nebenblättchen
h a t , denen im entlaubten Zuftande, die, den Stacheln nöthige Steifheit mangelt.
Die Vermehrung, die Anwendung und die Benutzung ift wie jene der Robìnia frutefcens.
Frey ßehende Sträuche bilden mit ihren durch einander liegenden Äften vier Fufs hohe halbkugelförmige
Büfche.
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D e r Zwergfchotendorn.
Robinia pygmaea Linn. AJpalathus. Amm.
The dwarf- Acacia.
Faux Acacia nain.
D ie fe r noch feltene Strauch bewohnet am häufigften die jenfeits des Baikalfees gelegenen Gegenden
Sibiriens, wo er, der Zerftörungen ungeachtet, die er durch das gewöhnliche Abbrennen des
Steppengrafes jährlich erträgt, dennoch eilenlange goldfarbige Zweige treibt, die von den dortigen
Einwohnern zu Fliegenwedeln gefammelt und in die fibirifchen Städte zu Markte gebracht werden.
An Orten, wo ihn das Feuer, und das Abweiden der Heerden nicht im Wuchfe fiöret, erlangt
er, zufolge der Anzeige des Herrn Pallas, vier bis fünf Fufs Höhe.
Die Blumen kommen im JuniuS einzeln in den Blattwinkeln zum Vorfcheine und haben kurz
e , durch einen Abfatz unterbrochene glatte Stiele, fie find von zweyen faft ungeßielten Blättern
umgeben, deren jedes aus vier oder fechs Blättchen beftehet. An den jungen Zweigen ftehen fie
einzeln wechfelsweife, und find wie diejenigen, fo die Blumen umgeben, gebildet. Mittelft der
zw e y an der Bafis des kaum merkbaren bleibenden Blattftieles, befindlichen zarten Nebenblatt-
chen werden die jungen Triebe im entlaubten Zuftande einigermailen feiaftachlicht.
Die Hülfen zeitigen im Auguft, fpringen auf und zerftreuen den Saamen. Er fcheint das im
Kleinen zu feyn, was die Rob. frutefcens im Grofsen ift, und kann fo wie diefe vermehrt, gepflogen
, und benutzet werden.
Die mit eben fo crfchöpfender Vollftandigkeit, als pvaklifcher Nutzbarkeit verfafsten Befchrei-
bungen der Arten diefcs PnniKengefchlechtes in der Flora Rojfica verdienen, wie nllc jene fo reichhaltigen
Befclircibungen ribirifchor Gewächfe in dierer Flora, den wärrnften Dank der Sachkundigen
und machen jedes weitere Detail über die Natur und Anwendung der fibirifchen Soliotendor-
nen entbehrlich.
(Tab. 3 1 , 32.)
(Tab. 33.) —
( Tab. 34, 37.)
< Tab. 35. ) —
(Tab. z<>-) -
Nachzulefende Schriften.
Beckmann Grundf. der teutfch. Laiidwirth. §.
V . Wangenheim Beyt. zur deulfch. Forflw.
3)u Rüi wilde ßaumzucht.
V . Burgsdorf Anleitung zur fichern Erzieh.
Schwedifche Abhand. i2. Band.
Büchota Briefe i. T heil.
Beckmann Grundf. der (eulfeh. Landwirlh. §.
Amman. Stirp. Ruth. N. 2gz. el 233.
Gmclin Flora Sibir. IV . N. s o , 21.
Amman. Stirp. Kulb. N. 284-
Gmelin Flor. Sibir. IV . N. 19.
Laxnian nov. comm. Pelrop. X V .
37<J.
D i e R o f s k a f t a n i e .
Aef c u l u s . Lin n.
i \ i n Ende der Zweige des vorhergehenden Jahres kommen die Blumen in aufrechtliehenden, zu-
fammengefetzten, pyramidenförmigen Sträufsern Irervor. Sie iiaben fieben, oder ac iit, mehr oder
weniger aufwärts gekrümte Staubfäden, die mit den ungleichen Blumenblättern den Fruchtknoten
umgeben, der einen einfachen pfriemenförmigen Griffel hat. Die Blumendecke ift einblältrigt, fünf-
zahnig und bauchig : die Blumeublatter find ihrem Grunde eingefügt. Die Frucht ift ein drey-
fciiaaliges Behältnifs, welches fich mit dreyen Klappen öffnet, und eine, oder zw e y , feiten drey
Nüffe enthält. Es werden oft männliche Blumen, die eigentlich griffellofe Zwitter zu feyn fcheinen,
mit Zwitterblumen vermengt, an demfelben Straufse gefunden.
Die Rofskaftanienbäume haben die feltene Eigenfchaft, nach dem .-Ausbruche des Laubes in
dreyen Woclien den Wuchs, für das ganze Jahr, zu vollenden.
T a b u 1 38.
D e r g emein e Rofskaftanienbauni.
Aefculus Ilippocaßanum. Linn.
The Horje-Chcfnut.
Le Maronier d'inde.
E l- ift urrpriinglicli im nördlichen Afien zu Haufe , der gröfse Pflanzenkenuer Clufius hat ihn
im Jahr 158S zuevft in Wien angebauet. Die SchÖnlieit und Menge feiner früh ausbrechenden
K