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Der fchöne Garten der verrvittu'^eten FürlHnn des regierenden Kaufes von Lichtenftein, zu
Hütteldorf, war bisher nur allein im Befitze diefes intereiTanten Strauches, wo er mit manchen
ändern ausdauernden Seltenheiten des Fllaozenreiches, deren gefchmackvolle Anordnung man nicht
genug bewundern kann, unter der Pflege Ihres gefchickten Gärtners Herrn Hcrrnbergers freu*
dig wächft.
Der Cornus foliis Citri anguflioribus des Amman, den Duhamel fiir.die hier befchriebene und
Tab. 70. abgebildete Art hielt, und in Sibirien wildwaclifend angab, ift ein zur Gattung des Kreuzdornes
(Rhamnus) gehöriger Strauch, zu der ihn Gmelin und Pa lla s , die ihn an feinem Geburtsorte
beobachteten, geordnet haben.
Nachzulefende Schriften.
(Tab. Ö2.) Cornus arborea involucro máximo ; foliis obcordatis. Linn. fp. pl.
Viaggio negli Stali uniti dell’ America Settentrionale da Luigi CaOiglioni negli anni 1785
— 86— 87- Tom. II. pag. 225.
Calesby Naturai Hißory o f Carolina II. p.ig. 27.
Walte r Fiora Caroliniana 8SWangenheini
Beyträge zum F o rflwefen, pag. 51.
(Tab. 63.) Cornus arborea, umbellis iiivolucrum aequaiitibus. Linn. fp. pl.
H.aller hiñoria ßirpium Helvetiae i. 362.
Tragus de fiiip. J024.
Beckmann Grundfäize der teutfchen Landwirthfchaft §. 224. 247.
Du Harael Tra ité des arbres et a rb u fie s l. 182.
Plenk Icones plantarum medicinaliuni. 3g. 64.
Icones lignotum T ab . 7. fig. 9.
(Tab. 64.) Cornus arborea, cymis nudis , foliis fiibtus fericeis. Linn. fp. pl.
Cornus ramis patulis, foliis ovatis fubtus ferrugineo - fericeis, cymis deptelTis. L ’Heritier
de Corn. Tab. 2. Nro. 6.
Ehrbart in Hirfchfelds Garten-Kalender 178J. pag. 190. Cornus rubiginofa.
D u Ro.i Cornus Amoinum.
Wangenbeim Beyt. pag. 90.
Schoepf materia medica Americana.
(Tab. <>5.) Cornus arborea, cymis nudis, tamis recurvatis. Linn. fp. pl.
Pallas Flora RoQlca. T ab . 34. pag. 31.
Müler Dicli. ediiio g. Cornus Tartarica.
Gmelin Flora Sibirica 3. Nro. 31.
(Tab. 66.) Cornus arborea, cymis nudis, ramis rectis. Linn, fp. pl.
Oeder Flora Danica T a b . 4s 1.
Pallas Flo ra Eoffica pag. 30.
Goward Siaalswirlhrchafiüehe Betrachtungen.
Beckmann Phyf. Oecou. Bibliothek 17. B. 542. i.g. B. 110.
Malhiolus Commenlarii 260. Virga Sanguinea.
Arduini Memorie di oITervazioni e di Iperlenze fopra la cultura 92. Tab . 19.
Hermann, Horii acad. Lugdunibat. calai. 190.
(Tab. 67.) Cornus ramis ßrictis foliis ovatis concoloribus nudiufculis cymis paniculatis. L ’Heritier
Corn. Tab . 4. Nro. 9.
(Tab. 68.) Cornus ramis erectis , foliis ovatis fubtus can is , cymis paniculatis. L ’Heritier Corn.
Tab . 5 . Nro. 10.
(Tab. 6^.) Cornus ramis verrucoßs , foliis orbiculatis, fubtus tomentofis can is . cvmis deotellis.
L ’Heritier Corn. Tab . 3. Nro. g. > s r
(Tab. 70.) Cornus foliis aliernis. Linn. fupp. 125.
Cornus .-iltsrna. Marshall arbuflrum Americanum 33,
Ehrhart in Hirfchfelds Gatt, Kaleiid. 1774. p . 283.
Der Spindelb aiim.
Dvonymus. Limu
D i e hier aufgejiommeoen Spindelbäiime find entweder im gernäfTigten Europa oder in Nordamerika
etnheimifch. Sie bewohnen die Laubholzwaldungen und Feldhecken, oder fie bekleiden die holten
fruchtbaren Ufer der Flülfe uud Bäche. Ea gibt Arten unter ihnen, die blofs vier - oder iünf-
männige Blumen auf abgefouderten Stämmen, und andere, die beyde vereinigt hervorbrin-
gen. Milder Zahl der kurzen, dem Fruchtbodeneingefügten, und mit getheilten Staubbeuteln gekrönten
Staubfäden , kömmt auch die Zahl der Einfchnitte der einblätterigen Blumendecke der, mitdem
Fruchtboden verwaclifenen Blumenblätter und der Fächer des auf dem Kelch ruhenden , mit einem
kurzen Griffel und einer Rümpfen Narbe verfehenen Fruchtknotens überein, der zu einer leder-
artigen , eckigen, gefärbten Frucht auswächst, und in jedem Fache 1— 3 eyrunde , oder eyrundfpi-
tzige, mit einer gefärbten, faftigen Saamendecke umhüllte Saameu verfchliefst, die am Vereinigung.s-
puncte der Fächer mit dem Fruchtfiiele mittelft eines Fadens befeftiget find, an dem fie herabhau-
gen, wenn die reifgewordene Frucht auffpringt. Aufser diefen Kennzeichen kommen auch die Spm-
delbäume darin überein, dafs ihre runden, oder vierfeitigen Zweige und die kurzgeftielten Blatter
einander gegenüber entfpringen, dafs ihre Saamenblälter oval , und ihre Wurzeln , die fich in viele
zarte, weiffe Alle theilen, eine blafsgelbe> fchwammigte, riffige Rinde umgibt, dafs alle ihre T h e iie
wenn lie im frifchen Zuftande zerrieben werden, widrig riechen und fich durch diefen ihnen ei-
gentiiümlichen Geruch, der bey fchwachen Perfonen nicht feiten Üblichkeiten verurfacht, von den
mehreften ändern Gewachfen unterfcheiden. Die angeführte genaue Übereinilimmung der Arten des
Spindelbaumes veranlafste auch den Linne, dafs er fie in eine Gattung ordnete, ob fie gleich nach
der Zahl der Staubfäden zu zweyen verfchiedenen Klaffen feines Syftems gehörten, Er fchaltete fie
in die fünfte ein.
Sie werden durch den Saamen vermehrt, der von den gemeineren Arten auf Saamenbeeten
in zwey Zoll tiefe Furchen , der der feltneren aber in flache mit frifcher nicht zu leichter Erdeange-
füllte Gartentöpfe gefäet, und einen Zoll hoch mit derErde bedeckt wird. Die Pflanzen kommen gewöhnlich
im zweiten, oft auch im dritten Jahre he rvor, fie wachfen in der Jugend langfam und
taugen vor dem dritten Jahre nicht zum Überfetzen. Gefcliwinder geht die Fortpflanzung durch A b leger
von Ratten, die fich bey hinlänglicher Anfeuchtung in einem Sommer gut bewurzeln ; oft ma-
chen die Wurzelfpröfslinge das Ablegen entbehrlich. Die felteneren Arten -werden auch mit gutem
Erfolge durch das Pfropfen und Einäugeln auf den Stämmen der gemeineren Arten vermehrt.
Das fchöne GrÜn der Blätter und die Schönheit der reifen Früchte, minder aber die Blüthen
empfehlen die Spindelbäume für unfere LuRpflanzungen. Zur Forftnutzung durfte nur die gemeine
und die breitblätterige Art dienlich feyn.