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 Die Blätter  liehen  an  den  Jahres-Schöffen  gegeneinander  über  ,  find  ungleich  gefiedert  und  
 aus  fünf  oder  neun  Blättchen  ,  mit  einem  weitgezähnten  Rande  ,  zufammengefetzet  j  Am  Ende  
 dieler  Reben  erfcheinen  im  Auguft  die  Blumen  ,  ihre  Blüthezeit  dauert  oft  bis  zur  Mitte  des  
 Septembers.  Die  Abweichungen  der  Abarten  find  in  Abficht  der  Blätter  und  Blüthen  aus  den  
 beygefügten  Abbildungen  am  deutlichften  zu  erfehen;  darunter  d ie,  auf  der  42.  Tafel  vorgeftell.  
 te  in  Öfterreich  die  feltenfte  ,  43  im  Wuchfe  die  niedrigfte  ,  und  44  die  gewöhnlichfte  ift  ;  letztere  
 T a fel  enthält  nebft  ihren,  allen  gemeinfchaftlichen Befruchtungstheilen Flg.  a.  auch die  Schote  
 Flg.  b.  den  Saamen  F g .  c.  und  ein  Stück  der  entlaubten  Rebe. 
 Höchß  feiten  dürfen  wir  hoffen  bey  uns  reifen  Saamen  zu  erzielen  ;  allein  die  leiciite  Bewurzelung  
 der  abgefchnittenen  ,  und  im  Schatten  eingepflanzten  jungen  Reben,  wann  fie  nur  der  
 Froft  nicht  befchädigt  h a t ,  erfetzet  den  Mangel  des  Saamens;  dennoch  ift  die  Ausfa at,  wann  
 man  den  Saamen  aus  feinem  Vaterlande  frifch  haben  kann,  anzurathen,  dann,  wann  gleich  die  
 Saamenpfianzen  langfam  heranwachfen  und  nicht  fobald  blühen  ,  als  die  durch  Stecklinge  erzogenen, 
  hat  man  doch  Hoffnung  neue  Abarten  zu  erlangen,  die  von  diefer  Pflanze  jedem  Garien-  
 liebhaber  willkommen  find. 
 Sommerlauben  und  Gemäuer  zu  bekleiden  ,  wo  fich  die  Reben  leicht  anklammern  können,  
 find  fie  vortrefflich  geeignet;  zu  diefem Behufe,  auch Wohngebäude  zu  befchatten,  bedienen  fich  
 die  Einwohner  Virginiens  derfelben,  und  im  letztem  Falle  haben  fie  das  Vergnügen  an  ihren  
 Fenftern,  die  durch  die  Ausdüftungen  der  Blumen  herbeygelockten  Colibris  mit  den  Fingern  fan.  
 gen  zu  können.  Wann  fie  mit  ihren  langen,  dünnen  Schnäbelchen,  um  den  Honigfäft  zu  entwenden, 
   bis  an  den  Grund  der  Blume  eindringen,  drückt  man  die  Röhre  derfelben  mit  zweyen  Fingern  
 fchnell  zufammen,  und  bemächtigt  fich  des  Vogels  ,  den  man  am  Schnabel  gefangen  hält. 
 Wann  man  diefe  Art  neben  ,Bäumen  mittlerer  Gröfse  pflanzet,  dafs  fie  fich  bis  an  die  
 Äfte  hinaufwinden  kann,  verfchafft  fie  zur  Blüthezeit  das  feltfamfte  Anfehen,  und  empfiehlt  fich  
 bey  diefer  Anwendung  vorzüglich  zu  Pflanzungen  ,  die  ein  fremdes  romantifches  Anfehen  fordern, 
   wo  man  überrafchen,  oder  durch  den  Contrail  einen  auffallenden  Eindruck  machen  will. 
 Diefes  Rebengewächs  wird  zu  den  Giftpflanzen  gerechnet. 
 Nachzulefende  Schriften. 
 ( r« ¿ .  4 , . ) --------- 
 ( Tab.  42,  43 > 44- ) 
 Jacquin  amer.  pag.  132. 
 Catesby.  Car.  1.  pag.  -19.  
 Wangenheim  Beylr.  «um  teutfcb.  
 D u   Roi  wilde  Baumzucht.  
 Seligman  ¡ 
 Catesby  Car.  I.  
 Miller  Gard.  Diet.  
 Wangenheim  Beyli. 
 T a b u l a   45. 
 D e r   Virginifche  Knopfbaum. 
 Cephalantus  occidentalis.  Linn. 
 The  Button-wood. 
 Lc  Boutonicr  de  Virginie. 
 A u d i   diefen  3—5  Fufs  hohen  Strauch  haben  wir  aus  Nordamerika  erhalten.  Kalm  und  von  
 Wangenheim  fanden  ihn  in  der  Provinz  Neu-York  an  niedrigen  und  dichtbefchattetcn  Ufern  der  
 Bäche. 
 Seine  glattrandigen  Blätter  find  dick  im  Baue  ,  und  flehen  wie  die  Zweige  ,  paarweife  oder  
 zu  dreyen  einander  gegenüber.  Die  Blumen  erfcheinen  bey  uns  im  Auguft,  oder  September  am  
 Ende  der  Äfte  des  nemlichen  Sommers  an  langen  Stielen  zu  3— 7  Stück  beyfammen,  fie  verbreiten  
 einen  fanften  Geruch,  und  bilden,  aus  vielen  kleinen  Blumen  zufammen  gefetzte  Kugeln.  
 Der  Fruchtknoten,  auf  dem  die  einblättrige,  viertheilige,  und  am  Grunde  mit  feinen  Haaren  
 verfehene  Blumendecke  ruhet,  ift  dem  gemeinfchaftlichen  kugelförmigen  Fruclitboden  eingefügt.  
 Der  Rand  der  langröhrigen  Blumenkrone  ift  in  vier  eyrunde  ,  ausgebreitete  Einfchnitte  getheilet,  
 enthält  vier  Staubfäden  und  umgiebt  den  ,  über  die  Blumenröhre  weit  vorragenden  ,  mit  einer  
 zugenindeten  Narbe  verfehenen  Griffel.  Fig.  a  ttellt  eine  folche  einzelne  Blume  vergröfsert  vor.  
 Die  Früchte  Fig.  b.  gelangen  bey  uns  nie  zur  Zeitigung  ,  fie  beflehen  aus  vielen  umgekehrt  kegelförmigen, 
   mit  der  Blumendecke  gekrönten,  zwey  oder  vierfachcrigen  Rapfeln  Fig.  c.  In  jedem  
 Fache  befindet  fich  ein  länglicher  Saame,  der  vorzüglich  zur  Fortpflanzung  dienet,  und  dazu  
 aus  feinem  Vaterlande  ,  oder  aus  einer  füdlicheren  Europäifchen  Provinz  geholet  werden  muís.  
 Die  aus  demfelben  erzogenen  Pflanzen  fordern  allezeit  ,  vorzüglich  iu  der  Jugend  ,  im  Sommer  
 vielen  Schatten  und  wiederholte  Anfeuchtung,  im  Winter  aber  Verwahrung  gegeö  den  Froft.  Er  
 läfst  fich  bequemer  durch  Ableger  und  Stecklinge  vermehren  ;  bey  letzteren  wird  die  Bewurze-  
 lung  fehr  befördert, wenn man  fie  in  ein  temperirtes j  vor  der  Sonne  verwahrtes  Lohebeet,  worauf  
 wenigftens  8  Zoll  hoch  gute  Gartenerde  gebracht  worden,  (lecket. 
 Der Knopfbaum,  den  die  fpäte  Erfcheinung  feiner  Blumen  fo  wie  den  Hibifcus,  den  Keufch-  
 baum,  die  wurzelnden  Bignonien  und  die  Bacharis  für  unfere,  an  blühenden  Sträuchen  fo  armen  
 Herbflpflanzungen  empfiehlt,  wächft  nur  im  feuchten  lockern  Grunde  ,  von  ändern  Bäumen  be-  
 fchattet,  vorzüglich  gut. 
 Nachzulefende  Schriften. 
 Kalm*  Reife  2.  T h .  220.  
 Waiißeiiheim  Be ylr.  zum  Forilw.  
 Du  Roi  wilde  Baumzucht  
 Pluk.  pliyt.  Scabiofa  Deiidroides  
 Gättaex  de  fruct.,  et  fein.  Tom.  2* 
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