Hieracium pyrcaicum mît feinen Abarten un,kränzet würde. Man hat hier abfielitlich einen TlicU
der feltenen yaterländifclien Alpengewäclife gewühlt, die durch den zuvorerwähnten Herrn Ba.
ron von Z e is , als eben fo viele neue Eroberungen, welche die Gärtnerey feinen Vertuchen ver-
danket, das Jnkolat in unfern Ludhainen erhalten haben.
a u 1 a 51-
D ie w o llig e Spierftaude.
Spiraea ioinentosa. Linn.
Scarlet Spiraea.
La Spiraea ä feuilles blanches.
Penfylvanien und Virginien lind das Vaterland diefer, der fcliönüen unter den Spierflauden, die
bey uns, aber nur in einer fchattigen La g e, i,n guten feuchten Grunde 3 - 4 Fufs hoch wird.’ Sie
blühet im Julius und Augufl, die Blumen gleiclien denen der vorhergehenden A rt, find höher
roth gefärbt, und die Spitzen der Blumenblätter fein gezähnt. Die Blumendecke, die Blumen-
ftiele, die jungen Zweige, und die untere Fläche der Blätter lind mit einer zarten fafl roftfärbi
gen Wolle bekleidet. Die Blatter fmd eyrundlanzelformig, haben einen ungleich gezähnten zu-
rückgerollten Rand, und flehen auf kurzen Stielen wechfelsweife an den Zweigen, die eine greife
Markröhre haben, und im winterlichen Zuftande, wie die kleinen Knofpen wollig lind, im Alter
aber eine braune Rinde bekommen.
Wie diefe Spierflaude für die, von der Mittagsfonne vöUig gefchützeii Theiie der Luflpflan-
zungen anzi, wenden fe y e , ili bey der vorhergehenden A r t , und bey der rothblühenden Rofska-
hanie pag. 40 bemerket worden.
1 5 2 .
D ie Schneeballblättrige Spieiftaude.
Spiraea opulifolia. Linn.
Virginian Gilder ■ Rose.
Spiraea ä feuilles d'Obier, ou. bois a sept decrees.
Unfere Pflanzungen verdanken diefe, an Gröfse alle ihre Mllarten übertreffende Spierflaude, den
Kordametikanifchen Provinzen Canada und Virginien. Sie empfiehlt lieh zur Bildung iio’lirter
Gruppen auf beblümten Rafen im Sommerhaine, wo lie im May und Junius mit der Menge ihrer
Blumen faft ganz bedeckt, den Luftwandler erfreut, und ihn auch noch im Julius und Au-
gufl mit den rofenfarbenen, den halbzeitigen Saamen des tartarifchen Ahorns an Farbe ähnli-
clien Früchten, die zwifchen den nunmehr ausgewachfenen Blättern prächtig liervorlcheinen er-
götzeb ’
Die Blumen bilden am Ende der Zweige vom nemlichen Jahre faft doldenförmige Sträufse
davon dte untenan ftehenden am Grunde ihrer Blumenftiele. kleine in zw ey oder drey Lappen
gelhetlle Deckblättchen haben. Die Zähne der Blumendecke flehen ausgcbreitel, die am vordem
Rande emgekerbten Blumenblätter find ausgehölt, und die fadenförmigen Staubfäden mit dnn-
keirolhen Staubbeuteln verfehen; meiflens drey Fruchtknoten liefern eine gleiche A n z ah l, mit
zwey bis vier kleinen eyrunden, bey uns reifenden Saamen, angefüllte Kapfeln, Die an Form und
Gröfse abweichenden Blätter flehen wechfelsweife, und haben zwey fclimalile, fein gezähnte, dem
Grunde des Bl.attftieles eingefügte Nebenblätter. Im Winter lind die Knofpen fchwarz, und die
eckigen jungen Zweige werden rund, wenn die braune Rinde fich im Nachwinter davon gelölet
bat.
J T a b u l a 53.
^ D ie S ib ir ifc lie , oder ganianderblättrige Spierftaude.
J;’ spiraea chamacdrifoUa. Linn,
Sibirian Spiraea.
Spiraea de Siberie.
N ic h t blos Daurien, wo diefer Strauch in Wäldern und Gebiifchert liäufig wächft, ift fein V a terland,
er wird auch in Krain wildwaclifend angetroffen. Man fand ihn in der Wocheim am
ürlprunge des Fluffes Feißritz.
Er wird 4—ö Fufs hoch, und trägt am Ende der Zweige deffelben Jahres fall doldenförmi-
ge, dichte Blumentrauben. Die Blumen haben einen fchwachen Geruch, und jede ift an einem befonderen
Stiele befefiiget, der vor der Entwickelung der Blüthe faft in der Mitte ein kleines
fchmahles Deckblättchen h a t, das hernach abfällt und ihn durch die hinterlaffene Narbe knieförmig
bildet. Die Einriffe der Blumendecke find zurückgebogen, und die faft runden Blumenblätter
liehen ausgebreitet. Zehn kleine ausgehölte gelbe Schuppen und viele weifse Staubfäden
mit gelben Staubbeuteln find dem Rande der Blumendecke eingefügt. F ün f, eine gefurchte Kugel
bildende Fruchtknoten, erwachfen zu kleinen, faß eyrunden glatten Kapfeln, deren Spitzen in
die Höhe gerichtet find. Viele eyrunde kleine Saamen, die bey uns vollkommen zeitigen, find in
denfelben verwahrt. Die Blätter ftehen wechfelsweife au f kurzen Stielen, fmd eyrund-fpitzig,
ungleich fägeförmig eingefchnitten, glatt und nur in der Jugend unten feinhaarig. Ihre Abänderung
in der Form, Gröfse und Einzähnung ift an denjenigen, fo die Blumeniragenden Zweige
belaubeu am deutlichften wahrzunehmen. Die jungen Äße find eckig, mit einer grauen Rinde he-
deckt, fie erfcheinen rund und rothbraun, wenn fie im Winter diefelbe ablegen.
Von diefer Spierftaude einzelne Gruppen auf rafigten Hügeln gepflanzet, verftatten im Junius,
wo fie einige Tage lang, durch die Menge der Blumen, gleichfam wie mit Schnee behecket erfcheinen
, eine angenehme Abwechfelung.
U a 5 4 .
Spiraea media.
D i e Unverändediclikeit der wefenllichen Merkmale j durch welche diefe Spierftaude fich von
den übrigen Mitarten unterfcheidet, bewog den Verfaffer lie hier unter dem Nahmen Spiraea media
als eine befondere Att anzunehmcn. Ob diefe unabänderlichen Unterfcheidungszeichen den
hier gewagten Schritt zu rechtfertigen hinreichen, überläfst man den Sachkündigen zur Beurthei-
lung, und wagt es daher nicht, ihr einen deutfchen Nahmen beyzulegen. Die auffallende Unbe-
flimmtheit der mehreflen vorhandenen Figuren und Befchreibungen , die daher entftandcne Dunkelheit
und Ungewishelt io den bisher angenommenen Eintheilungen der Spierftaudcn, und lange O