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wein und EITig mehr Scharfe zu geben. Dev innere Gebi-auch des Abfudes diefer Pflanze in arthriti-
fchen Zufällen ift von den Sachkundigen fchon längft als gefährlich und verwerflich anerkannt; dagegen
iß das zevfchnittene junge Holz, mit einem Zufatze von Kampfer in Rrantwein digerirt, ein
gewöhnliches Hausmittel zum äufseren Gebrauch, bey verjährten Gichtfchmerzen , unter dem Landvolke.
Nach dem ZeugnilTe des R. von Linné find fechs diefer Beei-en hinlänglich einen W olf zu
tödten, und mau bedient fich derfelben in den nördlichen Ländern zu diefem Zw eck e, indem man
fie mit gehacktem Fleifch vermifciit auf dem Schnee zerfireuet.
Der reichliche Stoff zu Wachs und Honig locket zwar die Bienen an; Gieditfch hat aber die
Schädlichkeit diefes Frühlingsfutters bewiefen, wenn fie fich lange davon allein nähren miijfen;der
Frühlingsfaffran,uud die männliche Pappelweide find reichhaltigere ,imd unfchädlicheree Binenpflan-
zen im erften Frühling, fo wie alle, n.angezeigte frühblühende Gewächfe,auch fürdie Bienenzucht
wichtig find.
Iu feinem natürlichen Standorte wird er kaum einen Fufs hoch, und treibet fchwache Stämme.
Im guten feuchten Boden, im dunkeln Schatten hoher Bäume ift er fähig eine anfehnliche Stärke,
und eine Hohe von 12 bis 16 Fufs zu erlangen. Er wird durch Saamen Fig. c. , durch Ableger, und
durch abgefchnitlene Zweige leicht vermehrt. D ie , aus Saamen gezogenen Stämme haben jedoch
den Vorzug; die Verpflanzung ift wegen der frühen Blüthe am ficherften im Herbfte, und je jünger
die Sätzlinge find, deflo leichter fchlagen fie an.
Die Früchte der Abart mit weifsen Blumen find g e lb , wann fie zeitigen, und nebft diefer ift
noch eine andere Spielart mit gefchecktem Laube bekannt.
T a b u l a . 1 7 -
Immergrünender Kellerlials.
Daphne Laureola. Linn.
The Spurg Laurel.
Laureóle.
D ie fe r immergrünende Strauch hat mit dem vorhergehenden gleichen Wohnplatz und gleiches Vaterland,
nur die allzu nördlichen Länder ausgenommen, auch kommt er in Abficht der Schärfe in
allen feinen Theilen fo wie in allen übrigen Eigenfchaften mit demfelben überein. Er gehört in die wenig
zahlreiche, und um defto intereffantere Claffe der allererften Frühlingsblumen, der immergrünen,
und der im allerdichteÜen Schatten wachfenden Pflanzen. Bey guter Wartung, und im feuchten
Grunde wächft diefer Strauch ó bis 7 Fufs hoch, läfst lieh durch den Saamen b. und durch
Ableger, nicht leicht aber durch abgefclinittene Zweige vermehren, und ift am ficherften in den letzten
Wintertagen zu verpflanzen.
In die Gruppe immergrüner Schattenpflanzen für Wintergärten gehören aufser diefer Daphne
noch Hederá helix. Ilex Aquifoliurn, Prunus Luflanica , Buxus fempervirens, Vinca major, auch minor,
Hypericum afcyron , Folygala Chamaebuxus, Helleborus niger, Pyrola fecunda und rotundifolia,
Linnen borealis, Cyclamen Europaeum, GauUheria procumbens, Erica herbácea unú Epigaea repens.
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D e r w oh lriechend e Kellerhals.
Daphne Cneorum. Linn.
Narrow Leav'd Wood Laurel.
Garou ä ßeurs odorantes.
D e r Aufenthalt diefes immergrünenden, kaum zw ey Spannen hohen, in Öfterreich unter dem
Nahmen (Steinröslein) bekannten Strauches, deffen Stämme meiflens an der Erde liegen, find die
füdweftlichen Abhänge der, einige Stunden von Wien gelegenen höhern Berge bey Mödling, ßer-
tholtsdorf, und Stammersdorf. Auch in Ungarn, in derSchweitz, und in dem füdlichen Deutfchland
wird diefe fchöne Pflanze angetroffen. Die häufigen doldenförmigen Blumen zieren fie vom
Anfang bis gegen das Ende des M aye s, und bekleiden den Boden mit ihrem aromatifchen Purpurteppich.
A u f die Blumen folgen kleine, länglicht eyrunde einfaatnige faftige fiifse Beeren Fig. a . , die in
der letzten Hälfte des Junitis zeitigen, und alsdann gelb oder mit Purpur fcliattiert find; fic
erwachfen fall in der Röhre der Blume, und fallen, wann fie reif find, leicht ab , fie fmd daher
äufserll feiten anzutreffen. Der Saame Fig. b. ifi eyrund fpitzig und mit einem gelblichten Striche,
der Länge nach gezeichnet, durch welchen, wie auch durch Ableger, diefe fchöne Pflanze am
ficlierflen vermehrt wird. Sie kann eben fo gut im Frühling als im Herblle verfetzt werden.
Ein kleiner Hügel, mit folgenden zugleich blühenden Pflanzen bedecket, die alle, ihrer Natur
nach, .an der Erde anliegen, würde in der Nähe eines einfamen Ruheplatzes vonRafen, eine an-
muthige Abwechslung gewähren, als Dapi.ne Cneorum und die Abart mit bunten Blättern Ftg. c.
Poiygala Chamaebuxus und amara, Cytijus purpureas u a i fupinus , Genißa piiofa, ylnthyliis
montana, Verónica proflrata und M s pumiila, mit ihren gelb und hellblaublülrenden Abarten,
Jenen Hügel mit der gleichzeitigen Blüthe höherer Stauden zu bekränzen, empfehlen fich vorzüglich
die Spirea incifa und hypericifoiia. Lonicera Alpígena und Tartarica mit weifs - und rothen
Blumen, Coronilla Emerus, Amygdalus nana, Dictaninus albus, Verónica teucrium und Scorzonera
purpurea.
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D e r A lp en -K e lle rh a ls .
Daphne Jllpina Linn.
Thymelea Candida Scop.
Alpine Wood - Laurel.
Thymelea des Alpes-
-D ie gegen Mittag liegenden felfigten Abhänge der Mittelalpen in Iftrien find der gewöhnliche
Wohnort diefes, von einem Fufs bis zu einer Elle hohen, und Fingers dicken fehr äftigen Strauches,
der auch in der Gegend von Fiume als ein fünf und mehr Fufs hoher Strauch, mit einem
zw ey Zoll im Durchmeffer haltenden Stamme angetroffen wird, wo er im April, auf den Mittelalpen
aber im May oder Junius blühet. Die weiffen Blumen ftehen an den Enden der Zw e ige , zu
fünfen, oder mehreren, feiten wenigem doldenförmig beyfammen, fie haben eine, in vier eyrund