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 Blaltftiele flehen ungleich  lange, pfriemenförmige, mit  Drüfen  gekrönte Cilien.  Die  Zweige  findrund,  
 uud  eine braune, mit  Drüfen  fparfam befäete  Rinde decket  diefelben ;  fie wird am  älteren Holze braun  
 mit  grauen  Flecken  bemahlet.  Die mit  den  Spitzen  ein wenig abftehenden  Knolpen  find  eyrund  zu-  
 gefpitzt,  und  in  eyrundfpitzige  am  Rande fparfam  behaarte  rothe  Schuppen  geJiüUet.  Die  jungen  
 frifch  befchädigten,  oder  durchgefchniitenen  Älie  haben  einen  widrigen,  der  fchwarzen  Johannisbeere  
 ähnlichen  Geruch,  dagegen  die  Wurzeln  wohlriechend  find. 
 T   a  b  u  1  a  96. 
 Alpen  Johannisbeere. 
 Ribes   alpinum  Lin. 
 Alpin  Currant. 
 Gröfeiller  des  Alpes. 
 D ie fe r   iiachellofe  Strauch  gehört  zu  den  Gewachfen,  die  aufdem  nördlichen  Theiie  unferes Weltrundes  
 einen  ausgebreiteten  Standort  erhalten  haben.  Er  bewohnet  die  gefaürgigen  Gegenden  von  
 Schweden  bis Frankreich,  fo  wie  die  von  Schottland  bis  Kamtfchatka,  wo  ihn  Steller  beobachtete.  
 Er  wird  gewöhnlich  nur 3—4 Fufs hoch,  kann  aber  im  Sciiatten  und  guten Boden  zu  acht Fufs Hohe  
 gen. 
 Seine  Blumen  entfalten  fich im May in einfachen  aufrechten Trauben.  Vollkommene,  undfrucht-  
 knotenlofe Zwitter  erfcheinen  an verfchiedenen Stämmen,  die erfteren  find  fig.  n,  c. die letzteren  ¿i.  
 natürlich  und  auch  vergröfsert  vorgeftellet,  diefe,  wenn fie  gleich  keineFrüchte  hinterlafTen  ,  geben  
 dem  Strauche  durch  ihre  gelbere  Farbe  ein  freudiges  Anfehen,  daher  er  auch  in  den  Pilanzungen  
 häufiger,  als  die  fruchttragenden  Stämme,  die in der Blüthezeit weniger fchön find ,  angetroffen wird.  
 Rothe  fitzende  Drüfen  zieren  den  allgemeinen  Blüthenftiel,  und  auch  die  Blüthenftielchen,  die  an  
 ihrer, Bafis  ein  weifses,  eyrund  lanzeltenförmiges  bleibendes Deckblättchen  haben,  das  länger  als  
 die  Blume , und  am  Randè mit geftielten Drüfen befetzet ift.  Die Früchte zeitigen  im Auguft,  find klein ,  
 und  enthalten  in  einem  fäuerlichen  faden  Safte  nurwenige  Samen.  Unter  den unbewaffneten Johannisbeeren  
 hat  diefer Strauch diekleinften  Blätter, die  fchon  einige  Ähnlichkeit mit denen der  Stachelbeere  
 haben,  fie  find  drey,  oder  fünflappig,  ungleich  grofs  und  ftumpf gezähnt,  in  der  Jugend  an  
 der  Oberfläche  mit  einigen  anliegenden  Haaren  bedeckt,  auf der  untern Fläche  glatt.  Die  Blattftiele  
 find  fein  behaart,  und  hie  und  da mit ungleich  langen  geftielten Drüfen  verfehen,  die  auch  an  ihrem  
 häutigenRande Vorkommen.  Die  jüngften  Zweige  haben in  ihrem  blätterlofen Zuftande  eine  gelblichtbraune  
 glatte  Rinde,  die  am  älteren  Holze  grau  erfcheint.  Die Knofpen  find  io  Anfehungder  übrigen  
 Arten,  dünn,lang  und  fpitzig,  ftehen aufgerichtet,  und  ungleich  gröfse,  weifslichte,  oben  mit  einer  
 kurzen, ein  wenig  abftehenden  Spitze  verfehene  Schuppen  ,  hüllen  diefelben  ein. 
 T   a  b  u  1 a  97. 
 Zweyftachelige  Stachelbeere. 
 Ribes diacantha.  Lin.  Syß. veget. 
 Twofpin'd  Goofeberry. 
 Gröfeiller  à  deux  épines. 
 D i e   thonigen  und fteinigen  Gegenden  an den  Flüffen  in Daurien,  wie auch  am  Selenga  in  Sibirien j  
 wenn  auch  der  Boden  falzig  if t ,  bringen  diefen  ftacheligen  Strauch  hervor,  deffen  Blüthe,  und 
 Früchte  noch  einige  Ähnlichkeit  mit  den  unbewaffneten  Johannisbeeren  haben,  Blätter und  Zweige  
 aber  denen  der Stachelbeeren  gleichen. 
 Er wird  3—5  Fufs  hoch ,  hat  aufgerichtete Afte , und  grünet beym erften  Eintritte  des  Frühlings.  
 Er  blühet im May  wenn  er  fchon  belaubet ift.  Die  Blumen  bilden  aufrechte  einfache  Trauben,  und  
 haben  an  der  Balis derBlüthenftielchen ein linien-lanzettenformiges Deckblättchen , das vorn  am Rande  
 fein  und  kurzbehaaret  ift.  Vollkommene  und  fruchlknotenlofe  Zwitter erfcheinen an verfchiedenen  
 Individuen;  die  erfteren  find  fig.  a ,  c ,  die letzteren  5 ,  d.  natürlich  und  auch  vergröffert  abgebildet.  
 Auch  hier  geben  die  uovoUkominenen  Zwitterblüthen  dem  Strauche  ein  freudigeres  Anfehen.  Die  
 Früchte  zeitigen  zu  Ende  des  Sommers,  fie  lind  roth,  und  enthalten  in  einem  fäuerlichen  Safte  gewöhnlich  
 nur  vier  Samen,  die  gröffer  als  die  der übrigen  welirlofen  Johannisbeere  ßnd.  Die  Blätter  
 haben  eine  etwas  keilförmige  dreylappige  Form,  find  ungleich,  grofs  und  ftumpf  gezähnt,  an  
 beyden  Flächen  glatt,  und  an  dem  fall  unmerklich  häutigen  Rande  der  Blattftiele  mit  ungleich  
 langen  ,  pfriemenförmigen ,  und mit  Drüfen  gekrönten Cilien  verfehen,  die  auch an  der  Spitze  
 der  Zähne  des Blattes, vorzüglich nahe am Blaltftiele  Vorkommen.  An jungen Sträuchen, die noch nicht  
 Blüthen tragen,  lind  die  Blätter  weniger  keilförmig,  am  Blattftiele  flach  ausgefchnitten,  und  vollkommen  
 dreylappig.  Zwey  an den  Einfügungen  der Blattftiele  ftehende kurze,  pfriemenförmige , fteife  
 Stachel,  veranlaffeten  die  Benennung diefes  Strauclies.  Im Winter  find  die jiingften Zweige  mit  einer  
 okerbraunen  Rinde  bedeckt,die am  alteren  Holze  in  ein  dunkleres  Braun  übergeht,  und mit grauen  
 Flecken  bezeichnet  ift.  Die  Knofpen  find  angedrückt,  eyrund  fpitzig,  und mit  lichtbraunen  Schuppen  
 umgeben, die fich oben mit einem abflehenden weichen Stachel  endigen.  An der Einfügung der Knofpen  
 ftehen  falt einander gegen über  zwey ,  etwas abwärts gebogene braune fteife Stachel,  womit  auch  
 die  üppigeren  Zweige  ohne  Ordnung,  und  oft  reichlich  bewaffnet  find,  die  auch  an  den  üppig-  
 wachfeuden  Äften  aller  übrigen  Stachelbeerarten  bemerket  werden. 
 b   u   1 98- 
 Anierikanifche Stachelbeere. 
 Ribes  Cynofbati.  Lin.  Syß.  veget. 
 Prikly -fruited  Goofebery. 
 Gröfeiller  dfruits  piquans- 
 D ie fe r  Mannes hohe, im nördlicheren  Amerika  einheimifche  Strauch, den  auchThumberg  in  Japan  
 fand,  hat  dünne  ausgebreitete  Zweige,  die  an  den  Einfügungen  derBlattftiele  mit  einem  pfriemen-  
 förmigen ,  faft wagerecht  flehenden Staciiel bewaffnet find.  DieBlumenkommen  imMay ,  von  einigen  
 Blättern  umgeben  hervor;  iie  bilden überhängeude,  aus  zwey  bis  fünf  Stücken beftehende  einfache  
 Trauben, und haben  am ürfprunge ihrer Blüthenftielchen ein  .diefelben faft umfaffendes, in s—5 Lappen  
 gelheiltes Deckblättchen ,  das  an der, am Ende des gemeinfchaftlichen Blülhenftieles befeftigten Blume ,  
 faft  bis  an  den  Grund  in  zwey  Theiie  getheilt,  und  am  Rande  mit  geftielten Drüfen  geziert  ift,  die  
 aucli  am  gemeinfchaftlichen Blüthenftiele,  und  an den  Blüthenftielchen  vorhanden  lind.  Der eyrunde  
 Kelch  ift  ein  wenig  aufgeblafen,  und  die  kurzen  Einfclinitte  der  Blumendecke  find  vorn  behaart  ,  
 fie  legen  fich  während  der Befruchtung  zurück,  und  fchlieffen  fich  nach  derfelben  wieder  zufammen,  
 Die  Staubfäden  find  länger  als  die  Krouenblätter;  der  Griffel  ift  in  zwey  fadenförmige  Theiie  ge-  
 tlie ilt,d ie  mit  einem  klebrigen  Stoü’e  verbunden,  und  mit  kopförmigen  Narben  gekrÖnet  find:  Es  
 kommen  auch Blumen  mit  dreytheiligem  Grifiel  vor.  Der  eyförmige  fünffeitige  Fruciilkooten  ift  mit  
 krautartigen  pfriemenförmigen  Stacheln  befetzt,  die  an  der  im Auguft  zeitigen  purpurbraunen Frucht  
 eine  feilere  Couliftenz  erhalten.  Die  Früchte  verfchlieffen in  einem  fäuerlichen  gelblichen  Safte  einige  
 harte  braune Samen.  Die  Blatter  ruhen  auf dicht  behaarten,  und  am  häutigen  Rande  mit  ungleicii