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 D ie   Itaiidige  Amorpiia.  
 Amorpha  fruUcoJa  Linn.  
 The  Baßard  Indigo.  
 Amorpha  d’Ameriqiie. 
 Unngg.eachlel  diefer  4  bis  9  Fufs  hohe  Strauch  ein  Bewohner  von Südcarolina  ift,  hält  er  in  einer  
 gefciiützten  L a g e ,  und  unter  einer  geringen  Bedeckung  bey  uns  ziemlich  gut  aus.  Den  geringen  
 Schaden,  den  ihm  unfere  gewöhnliche  Kälte  an  den  jungen  Zweigen  zufügt,  erfetzet  die  Sclinell-  
 wuchfigkeit  der Ä fte ,  und  die  Schönheit  feiner,  2  bis  7  Zoll  langen Blumenähren,  die  gewöhnlich  
 im M a y ,  und  dann  im September  abermahl  an  dem Ende der Zweige ,  zu  dreyen beyfammen  ßehend,  
 diefen  Strauch  zieren,  und  ihn  dadurch  fo wohl bey  Sommer  - als Herbflfcenen, im Geniifch mit  an-  
 dem  Sträuchen  intereifant  machen,  wo  die  hervoiTlechende Schönheit  feiner Blüthen,  und das Lebhafte  
 feines  Grüns  ihn bis  in  den  fpäteften  Herbft  auszeichnen. 
 Die  kleine  Blume  beftehet  aus  einem Blatte,  welches  unten  röhrenförmig und mit  einem  kurzen  
 Nagel an  den  zweyen kürzeren  Einfchnitten  der  fünfzäluiigen  Blumeiidecke  befefiiget  ift.  Die  
 zehn  Staubfäden  find  unten  kaum  zufammen  gewachfen,  und  ragen  mit  ihren  orangegelben Staubbeuteln  
 ausgerüftet,  in  der  ganzen Kraft  ihres  Befeuchtungsvermögens  ilolz  über  die  Blume  hervor. 
 A u f  die  Blüthen  folgen  Schoten  Fig.  a.  die  bey  günftigem  Wetter  im  October  ihre  Reife  erlangen, 
   und  meiftens  zwey  Saamen  Fig.  b.  einfchliefsen,  die  eben  fo  gut wie das Ablegen  zur Vermehrung  
 dienen, 
 Nachzulefende  Schriften. 
 (Tah.  30.)  Hortus  Atiglicus. 
 Medicus  Beyträge  zur  icböuen  GaUeakunlt. 
 Du  Rot  wilde  Baumzucbt. 
 D a   H.-imel  Iraile  des  arbtes,  et  arbiiilcs. 
 D e r   S c h o t e n d o r n . 
 Robinia.   Lin  n. 
 D i e   zw ey   erften  der  hier  vorkommenden  Arten  find  urrprüngliclie  Bewohner  des  fiidlicheren  
 Nordamerika,  die  übrigen  find  fimmtlich  in  den  weitläuftigen  Befitzungen  Rufslands,  im  nord-  
 weßliclien  Afien  zu  Haufe. 
 Sie  find  wichtige  Produkte  des  Pflanzenreiches  für  die  Land-  und  Forflwirthfchaft:,  und  die  
 Vorficht  fcheint  fie  iu  ihrem  Geburtsorte  ganz  vorzüglich  zur  Erhaltung mancher,  dort  einheimi-  
 fcher  Gefchöpfe,  beilimmt  zu  haben.  Die  häufigen  Saamen  des  amerikanifchcn  weifsblühenden  
 Schotendornes,  die  in  den  aufgefprungenen  Hülfen,  ohne  auszufallen,  den Winter  Jimdurch an  den  
 Bäumen  bleiben,  verfchaffen  den,  aus  dem  nördlicheren  Amerika  in  ungeheuerer Menge,  m  die  
 gemäfsigleren  Provinzen  ziehenden Wandertauben  eine  ergiebige  Nahrung  zu  einer  Zeit,  in  welcher  
 die  Fluren  mit  dem  tiefften  Schnee  bedecket  fmd;  fo  wie die  in  Sibirien  und  in  der  grolsen  
 Xatarey  vorkommenden  Arien  den  zahlreirben  Heerden  ein  nahrhaftes  Futter  liefern,  mit  welchen  
 die  tatarifchen Hirtenvölker  feit  Herodots  Zeiten, wie  in  unfern Tagen,  in  den  dortigen weitläuftigen  
 Steppen  umher  ziehen.  Überhaupt  erzeugt  kein  Land  fo  viele  fchotentragende Futterkräuter, 
  und  fo  viele  Kleearten,  als  diefe,  zu  den Wanderungen  nomadifcher Völker  geeigneten Wüften,  
 wo Erde  und Himmel  den  Ackerbau  und  alle  andere  Fortfchritte  der  Cultur  unmöglich  zu machen  
 fcheinen.  Alfo  befäete  die Natur  die  verbrannten Sandwüften  des  innern  Afrika mit  der  Sinnpflan-  
 z e ,  um  den  Kamelen  und  Gazellen,  bey nahe  den  einzigen  Bewohnern  diefer  unfruchtbaren  Zone,  
 diefe  für  fie  geeignete  Nahrung  zu  geben. 
 Die  Blumen  der  Schotendorne  haben  eine  einblättrige,  vier,  feiten  fünfzähnige  glockenförmige  
 Blumendecke,  bey  welcher  die  drey untern Zähne  fchmäler  find,  als  der  oben  flehende,  der  
 kaum  merkbar  eingekerbt  ift.  Die  Blumen  find  fchmetterllngförniig,  und  die  Blumenblätter  fämt-  
 lich  ftumpf.  Das  rundlich  ausgebreitete  Fähnchen  ift  gröfser,  als  die  länglich  eyrunden  und  nicht  
 anliegenden Flügel,  der  Kiel  ift  zirkelförmig  gekrümmt,  zufammengedrückt,  und  hat  mit  den  Flügeln  
 eine  beynahe  gleiche  Länge.  Er  verfchliefst  zehen  Staubfäden,  davon  neun  in  eine  Scheide  
 verwachfen  find,  der  zehnte  aber  ifolirt  flehet;  alle  tragen  rundliche  Staubbeutel. Die  Narbe  des  
 fadenähnlichen  und  aufwärts  gebogenen Griffels  ift  vorne  woUicht. Die  vielläamigen  Schoten  find  
 mehr  oder weniger  plattgedrükt,  und  fchliefsen  nierenfÖrmige  Saamen  ein. 
 Die  Blätter  flehen  wechrelsweife  an  den  Zweigen  und  find  bey  den  aus  Amerika  abftain-  
 mcnden  zweyen  erften  Arten  ungleich,  bey  den  übrigen  aber  kleiner  und  gleich  gefiedert.