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D r i t t e A h t h e i I u 71 g.
HecTtenkirfchen mit mehr als zwey Blumen a u f eijiein Hauptftiele.
T a b u l a 1 1 5 .
Ainerikanifche niedrige Symphoricarpos.
Lonicera Symphoricarpos. Lin.
Shrubby St. Peterswort.
Chevre-feuille ä petites feuilles.
D ie fe r niedrige dünnällige Strauch ill in den gemäfsigteren Provinzen von Nordamerika zu Haufe
Er wird höchflens vier Fufs hoch, und gehört in die wenig zahlreiche Claffe derjenigen Gewächfe
die iu einer fonnichten La g e, und im dichten Schatten gleich gut gedeihen. ’
Die Blumen find klein, und entfalten lieh Endes AuguR oder Anfangs September, in dichten
vielblumlgeu Doldentrauben aut einem kurzen Hauptftiele, und werden von den Blättern, die den
bogenförmig ausgebreiteten dünnen Zweigen eine gefiederte Gellalt geben, bedeckt. Sie find fiiellos,
und haben an der Bafis des eyrunden, oben verlängerten Fruchtknotens zwey einander gegen über fie.’
hende hohle Deckblättchen, und eineglockenförmige röthüche, iufunf eyrundegleiche Eiufchnitte getheilte
Blumenkrone, die fo lang als die Staubfäden, und der behaarte, mit einer gelben halbkugelförmigen
Narbe gekrönte Griffel ifl. und Fig. n, h vergröfsert abgebildet erfcheint. Die Beeren zeitigen
im October, bilden gedrängte Trauben, lind purpurroth, und fchmücken die Zweige im Winter. In
jeder Traube gelangen meifieus nur 2—3 Früchte oft auch gar keine zur Vollkommenheit, lie find mit der
Blumendecke gekrönt, und haben vier Fächer, von denen nur die zwey gröfsern, jedes einen eyrunden
Saamen enthält, die zwey kleineren aber leer find , wie folches aus der vergröfserten Abbildung
Fig. C zu fehen ilt. Die Blätter ruhen auf fehr kurzen Stielen, lie find eyförmig, vorn mit einem kraut-
artigen Stachel verfehen, au der Oberfläche glatt und dunkelgrün, ao der untern graugrün und mit
kurzen Haaren fparfam befäet. Äfie und Zweige find rund, die jüngflen haben eine mit kurzen Haaren
dicht befetzte Rinde, wodurch fie ein graues Aufehen bekommt, fie wird am älteren Holze glatt
löthlichbraun und riffig. Die Äfte uud Stämme haben an deu Theilungen, und auch da wo diejüug’.
Ilen Zweige eingefügt gewefen, höckerige Auswuchfe, Die Knofpen find klein und eyrund, mit eyrund
fpitzigen Schuppen umgeben, von denen die vier äufferen braun, die inneren aber hellroth lind.
Diefet Strauch weichet merklich von den Loniceren ab , und hat die fonderbare Befchaffeulieit im
entlaubten Zuftande dürr zu fcheinen. Lange, dünne au der Erde liegende Zweige, die dicht über der
Wurzel enlfpringen, und fich in einem Sommer genug bewurzeln, erleichtern deffen Vermehrung.
Die Wurzeln und Zweige werden nach Cafliglioni in feinem Vaterlande von den Einwohnern
als ein fidleres Mittel gegen kalte Fieber gerühmt.
T a b u l a 1 1 6 .
Staudige D ie rville ,
Lonicera Diervilla. Lin.
The Diervilla.
Chevre - feuille d'Acadie.
Tou rn e fo r t hat diefe Lonicere in eine befondere Gattung geordnet, die er nach den gelehrten Fran-
zohfchen Wundarzt Dierville nannte, der diefen Strauch zuerft in Acadien, oder Neufchotlland entdeckte,
und den auch der mayländifche Patrizier H. G. Caftiglioni in den vereinigten Provinzen von
Nordamerika an hohen und bergigen Gegenden wild wachfend fand. Er wird 2—3 Fufs hoch, ift
aus mehreren Stämmen, die eine gröfse mit röthlichem Marke angefüllte Markröhre haben, gebildet,
uud wird durch die Ausläufer feiner kriechenden Wurzeln leicht vermehrt.
Die Blumen kommen im .May oder Junius an der Spitze der jüngften Zweige, oder in den Blattwinkeln
der oben befeftigten Blätter hervor; diefe erfcheinen gewöhnlich zu dreyen auf einem Haupt-
ftiele , von denen die io der Mitte ftehende faft ungeftielt, und an der Bafis mit zwey linien • lanzet-
tenförmigen Deckblättchen verfehen i l i Die Blumenkrone ift gelb, hat eine trichterförmige Röhre,
und einen in fünf faft gleiche fchmale Einfchnitte getheilten Rand. Der unterfte diefer Einfchnitte ift
breiter als die übrigen, vorn zugerundet, inwendig mit einem orangefarbenen Flecken geziert, uud
mit weifsen kurzen Haaren dicht befäet. Die Staubfaden haben mit der Krone gleiche Länge, und
lind an den Einfügungen behaart. Der Griff'el raget über diefelben hervor, und ift von unten bis zur
Hälfte mit abflehendeiiHaaren befetzt, er ruhet auf einem eyrund länglichen zugefpitztenFruchtkno-
ten, der an einer Seite mehr ausgebogen, und mit einer, in fünf fadenförmige fpitzige lange Einfchnitte
getheilten Blumendecke gekrönt ift, und in eine vierfächerige, vielfaamige irokne Kapfel überg
eht, wodurch diefer Strauch, fo wie durch die gezähnten Blätter von den übrigen Heckenkirfcliea
ganz abweichet. Die Blatter lind eyrund länglich lang zugefpitzt, an beyden Flächen g latt, und am
Rande gezähnt, fie ruhen auf kurzen Stielen, und fallen im Herbfte ab. Die jüngften Zweige ßnd
viereckig, haben eine an der Sonnenfeite rothe Rinde, die im Winter gelbliclibraun, und am älteren
Holze grau erlclieint. Die Knofpen lind eyrund länglich zugefpitzt, an der äufferen Seite mehr ausgebogen,
mit den Spitzen den Zweigen zugekehret, und in lanzetlenfÖrmige fpitzige, in vier Reihen
ftehende Schuppen gehüllet, die an der äufferen Fläche behaart, und mit rothen Puncten befäet find.
N a c h z u l e f e n d e S c h r i f t e n .
Tab. 10 4 . leniiinalibus , foliis funimis connato - perfoliai Lamaick
Willdenow Beri.
Tab. 106.
Tab. 1 0 7 .
Tab. 10 8.
Tab. 10 9 .
Lonicera fempervirens , verticillis apbyllis
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Lonicera Periclymenum floribus ringentibus, capitatis , lermiiialibus ; folüs deciduis : omnibus dißlnctis.
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