männifchen gürften Sbrahim Slbtl ©cf)ah, Äönig« von Sija#
pur, gewefen, bet ihm ba« gürjtenthum ©attaraf) ünb eine
cintrÄgiic^e Sagljire im (Sarnatif gefchenft fjatte. ©ewagi erbte
biefe Sejt&ungen, nebfi fetneö SSaterS mtiitairifcpen ©hrenjtellen,
aber er wollte nicf)t langer Untertan fein, fonbern benufcte bie
Unruhen, bie bamal« ba« Königreich Sijaput ^erriffen unb machte
ftd) gum unabhängigen dürften.
Die 3Jtahrattett#Harben waren bamal« über bie ißrovingen
Saglana, ©anbetfh unb Serar gerjireuet; ein Xfjeil Wie in einem
3uftanbe von unabhängiger Barbarei unb .ein anberer Xffeil biente
bei ben mufelmätmifchen gürften be« Deccan als ©olbner. Slber
im Saufe weniger 3 aljte waren fte fajt fämmtlich unter ©ewagi’«
gähne vereinigt, wohin fte ebenfo fef)t burd) ben Stuf feiner frie#
gerifchen Talente, wie burd) bie Hoffnung auf ^piänberung unb
Eroberung hingegogen würben, fowie aud) butd) ben Umftanb, bafj
er felbfi ein SJtahratte unb von ihrem ©tamme war. Sluch wur#
ben fte in ihren Hoffnungen nicht betrogen.
Stach grofjen ®tücf«wed)felungen unb mehreren ©iegett, welche
©ewagi über bie alten friegögeübten Slrmeen be« Katfet« Slurung#
gebe, fowie über bie biSciplinirten Xruppen ber ^ortugiefen erfocht,
ftiftete et eine mächtige SJtonarchie, beren ©ebiet ftcf) auf ber ©ee#
lüfte von ©urate bis nach ® °a erftrecfte unb bie fßrovingen Sag#
lana, Slhmebnagur, Konlan nebft einem Xfjeile Cön Sifiaput ent#
hielt. — @r regierte fein neue« Steid) wie fein ehemalige« gürften#
thum ©atarah, von welkem er noch immer feinen Xitel beibehielt,
mit unumfchtänfter ©ewalt, unb ©atarah nach wie vor feine
Hauptflabt.
3m 3 ahre 1680 ftarb ©ewagi unb fein ©ohn ©ambajee
folgte ihm nach, unb, obgleich er mit einer Partei im Snnern unb
gegen Slurunggebe’« mächtige geinbfchaft gu fämpfen hatte, fo be#
hauptete er boch feine ©taaten unb hielt bie geerbte ©ewalt auf#
recht. Stach tetner Stegierung von neun Saljten würbe et von
einigen burch Slutunggebe gebungene SJtörber um’« Seben gebracht
unb fein ©ohn ©ewagi II. würbe fein Stachfolger.
Durch bie Slöbftnnigfett biefe« gürften unb bieXalente feine«
SJtinifter« 93allafee entfianb nun bie bereit« fcf)on früher in bie#
fern Suche erwähnte SJtacht unb Herrfchaft be« 5paifchwa. Diefet
SJtinifter, ber eine unumfchräntte ©ewalt übet ba« ©emüth feine«
fchwachen Heren erlangt hatte, überrebete benfelben nach unb nach,
bafj e« für beffen unb be« Sanbe« SBohlfahrt beffer fein würbe,
wenn er ihn auf lebenslängliche Dauer gum erften unb einigen
SJtinifter ernennen wollte, mit bem Xitel Sßatfdjwa, ober „ober#
fien SJtagijirat", unb baß ihm bamit gugleich alle ©ivilgewalt be«
©taate« übergeben werbe. Unb wiriiich würbe Saüafee mit biefet
hohen SBütbe unb h<>hen ®ewalt belehnt.
Stach feinem Xobe folgte ihm fein ältejter©oljn Safee Stao
in ber fßaifchwa#2Bürbe ohne irgenb ©infptuch unb SBiberftanb
nad). Diefer ehrgeizige Süngling erbte bie Xalente unb ben Iraft#
vollen ©haralter feine« Sater« mit beffen Söürbe, ba er aber mehr
©hrgeig befaß, fo bemächtigte er ftd) ber gangen Stegierung.
Stacpbem er fleh ber Xteue ber Xruppen unb ihrer Anführer
verwert hatte, verlegte et feine eigene Steftbeng nach ^oonat), er#
richtete feinen eigenen ©trear unb legte ftd) alle 3eid)en 13er ^
niglichen Sßürbe bei. Stunmehr überrebete er ©ewagi, ber bereit«
hoch in 3ahren war, ftd) ber ©orgen unb SJtühfeligieiten ber Sie#
gierung gänglich gu entfc|lagen unb ben Ueberreft feiner Xage in
ben SJtauern feiner Hauptfiabt ©atarah ruhig gu genießen, wa«
benn aud) von bem fchwadjen gürften angenommen würbe, inbem
er gu ©atarah fein Seben in völliger Unthätigleit befc^lof. ©eine
Stachfommen folgten ihm in ©atarah in ber SBürbe unb bem Xitel
von ©cheinfürften, bie aber gar leine SJtacht über ben ©taat hat#
ten unb vom ^aifcpwa regelmäßig in ihrem eigenen «ßalafte ge#
fangen gehalten würben. (Sergl. Kapitel 13.)
SBährenb ber 3eit, welche gwifchen Sallajee’« ©tljebung unb