Sipho war fo biinb gegen baS ihm bevorffehenbe Schidfal,
baff er nicht bie getingffe Slfjnung von bem Unglütfe f>aite, baS
ihn betraf. (Sr glaubte ffch in feiner ^auptffabt fo ftcfjer, baff er
feine ganze gamilie unb aße feine Schüfce bei ffch befielt, anftatt
ffe nach entfernteren gelungen ju fenben, wo ffe wenigffenS bem
ffegenben geinbe entgangen waren. «Seine oorneijmften ©roffen
unb aße ©inwoljner ber Stabt fegten baS nämliche 3ntrauen ju
ber Unüberwinblic^feit ihrer feften ^auptffabt, weffhalb fte auch
feine SorffchtSmaffregeln weber jur gtucht noch zur Serheim#
lichung ihrer Schaffe getroffen batten. 2)te 9tei<hthümer, bie
baber in ber Stabt gefunben unb geplünbert würben, waren un#
ermefflich-
5Bieie Solbaten, fowobi europäifcfje wie eingeborene, erwar#
ben fnb febr foftbare ©ffecten in Suwelen unb groffe Summen in
©elb. Sebr bebeutenbe Vermögen würben von vielen Ißerfonen
burdb glücf liehe ©infäufe erworben. — ©in engliffher äßunbar^t,
welker ^örte, baff bie geftung erobert fei, ffedte ungefähr 500
ffiagoben (2000 ©uiben) in bie iXafche unb ging in bie Stabt.
§ier traf er an aßen ©den Solbaten mit geplünberten Suwelen
belaben, bie ffe, ba fte beren wahren Sßerttj nicht fannten, gern
für einige ©olbffüde verfauften. Stuf biefe 2lrt erwarb ffch biefer
aßitnbarjt in ein paar ©tunben mit feinen 500 ffktgoben ein 93er#
mögen von 40,000 Ißfunb Sterling (400,000 ©ulben bamaliger
Sötönjgeltung). ©in anberer englifdjier 9lrgt begegnete einem Sol#
baten, ber auf feinem ifopfe einen ungeheueren Saßen mit ber
gröfften Seichtigfeit trug; berSolbat wuffte nicht, waS fein Saßen
enthielt; ber flügere Slrgt muthmaffte aber, baff ber Saßen, bei
feinem groffen Umfange unb feiner auffaßenben 2eicf)tigfeit, ohne
3weifei Stoffe von 2Berth enthalten muffe unb faufte ihn bem
Solbaten für eine geringfügige Summe ab. Seim Deffnen beS
SaßenS fanb er, baff beffen Snhalt aus ben ffhönffen unb fefnffen
J?af<hmir#ShawlS beffanb; er löfet'e eine noch Weit gröfere
Summe wieber barauS, als ber vorgenannte 2Bunbarjt mit feinen
3 uwelen.
9EB&hrenb ber 3 ettr baff bie englifdhe Slrmee noch bei Serin#
gapatam lagerte, war baS ©olb fo gemein unter ben europäifchen
Solbaten, baff man ffe in aßen ©den unb Sßinfeln beS Sägers
ju 2)uffenben am Soben ffffen fah, mit SBürfeln ober harten be#
fdjäftigt, jeber Solbat einen Raufen ©olb von mehreren Saufenb
fftogoben vor ffch, bie ffe bem ©lüdSfpiele anvertraueten; ein Un#
terofffeier befaff ein haar europätfehe Söürfel, ein feltfamer Slrtifel
bort, er lieh ffe ben Spielern feines SiegimenteS, bie ihm für (eben
SBurf, ben ffe bamit tffatett, eine ff3agobe fahlen mufften; er er#
warb ffch bamit in einigen SBocffen ein Sermögen von 4000 ffffb.
Sterling, er faufte ffch feinen Slbfcffieb unb ging nach §aufe.
3)ie Raufer ber Seamten, höheren StilitairS, befonberS aber
ber reichen Äaufleute unb SBedjSler, beren eS in Seringapatam
eine groffe Slnzafff gab, würben gänzlich auSgeplünbert; bie 2ßei#
ber, für ihre !perfönli<he Sicherheit beforgt, gaben gern aße 3uwe#
len her, welche ffe befaffen. 3 unt ©lüd für bie englifchen £)fff#
eiere, welche nicht, wie ihre Solbaten, beifteden fonnten, würbe
ber fftalaff beS Sultans vor ber ^ßlünberung bewahrt unb aße
9iei<hthümer, bie er enthielt, würben ber ganzen Slrmee als erober#
teS ©igenthum Vorbehalten. 2)iefe 9ieichthümer waren unermeff#
lieh unb beftanben namentlich in ©belffeinen aßer Slrt, perlen/
Schmudfachen, golbenen unb fflbernen i£afelfervicen; reichen @e#
webeftoffen, Jhtnffprobucten von aßer ©attung unb hohem Sßerthe
unb einer unzähligen -Bienge feltener unb werthvoßer ©egenftänbe.
ü)aS gemünzte ©elb, welches man vorfanb, war,, obgleich fehr
beträchtlich, bennoch Weit unter ben bavon gehegten ©Wartungen,
unb mag ffch wohl frühzeitig in geheime Kanäle verloren haben.
Slße biefe in iXippo’S ^3alafte angefjäuften, ungeheueren SReicf)^
thümer waren ohne ©efcljmacf unb Serffanb georbnet unb auf ge#
fteßt. S)ie verriebenen weitläufigen ©ebüubc beS ffiatafteS, baS
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