3enana unb bte Durbar’S (Sfjronfàie) ausgenommen, bienten ju
ber Slufbemahrung ber Schäfte; bte (Sbelfteine unb Sumeten »on
eblen «Wetatlen mürben in einem bunfeln, ffarf »ermatten 3 touner
gefunben, wo fte in großen, feEjr feff »erfchtoffenen Giften lagen.
3n gleicher SBeife mürben aucf) bie golbenen Dafetgeräthe, fomotjl
bie foliben, mie bie »on gitigran*2lrbeit (©otbbtahtarbeit) aufbe*
matjrt. 33on biefer teueren ©attung mar eine unzählige «Wenge
in ben »erfchiebenffen unb fctjönflen Slrtifetn oorijanben.
Die Sumefen maren in ©olb gefaßt unb beftanben »or^üglid)
in Slrmbänbem, Gingen, §aISbänbern, 3ieif)erbitfcf)en, Gebern k .
3n einem i)6i)er gelegenen, fehr langen 3intmer mürbe baS jtlberne
Dafelgerätl) »on aUen ©roßen unb ©attungen »ermahrt; in einer
©aüerie fanb man jmei ^jombarS ober ©tephantenfättel ganj »on
Silber. Slußerbem lagen im Cßalaft unzählige ®eratf)fct)aften »on
mafjtoem «Silber, reich mit ©olb unb ©belfteinen »eruiert.
2)er größte Sdjeil biefer Schöße muß »on ber »ertriebenen
mpforifchen fönigSfamilie, beren Weid) fi<h befanntlidß Dippo’S
Bater, §pber Sili, aneignete, fomie »on anberen, geringeren Wa*
jalfS geplünbert morben fein, nadjbem fjpber Sili unb SEippo beren
einffige, rechtmäßige Befffter umgebrad)t hatten. — 3^ei ber Ijaupt*
fä<hli<hffen Slrtilet ^atte Dippo Saib anfertigen taffen, nämlich
einen Dhron unb e*nen félephantenfattel (Rombar), beibe
»on ©olb, unb fehr reichlich mit ben foftbarfìen ©belfteinen
befeftt.
©ine Sammlung »on merth»oHen unb merfmütbigen geuer*
gemehren unb Säbeln mar befonberS für bie engtifchen ©fftciere
intereffant unb ber größte DljeM *>er S33«ffen beftanb aus ©efchen*
fen, bie Dippo früher gemalt morben maren.
3m fßataffe fah man mehrere X^ötpfofiert ganj »on ©Ifen*
bein unb ber herrlichffen Slrbeit.
3 u biefer Slufgählung »on Späßen muß man aber auch uoclj
mehrere auSgebeljnte SSorrath^häufer rechnen, bie mit bem reichffen
unb prächtigen £auSrathe unb ben foftbarften Teppichen ange*
füllt maren. Äurj, Slileö, maS «Wacht ftch »erraffen unb maS
man für ©etb laufen fonnte, befanb frch in biefer ungeheueren
Sammlung. Sogar Deleffope jeber ©röße, Slugengläfer »on jebet
Wummer, Spiegel jeber ©attung unb ©emälbe in nid)t ¿u über*
bticfenber 3aht. ^or^etlan* unb ©laSmaaten maren fo reiflich
»orhanben, baß man hätte baS größte SBaarenlager ba»on errieten
ober eine Slrmee »erfehen fönnen; alle ©egenftänbe maren aber
genau regiffrirt unb jeber Slrtifel trug bie mit bem Wegifter corre*
fponbirenbe Wummer.
Dippo, beffen Begierbe nach Anhäufung folcher Sachen un*
erfättlich mar, brachte ben größten feiner muffigen Stunben
in ber Betrachtung biefer fo prad)t»oIten unb »erfhiebenartigen
Sammlung »on Weidjthümern ju. UebrigenS liebte er auch du*
ßerbem bie Siteratur, unb er befaß, eine fehr gahlreid)e unb merf*
mürbige Bibliothef. Die Bücher, »on benen jeber Banb befonberS
unb forgfältig eingemidelt mar, mürben in »erfchloffenen tiften
angetroffen, fo baß ffe im Sltlgemeinen fehr gut erhalten maren.
(Einige ba»on, bie näher unterfudjt mürben, hdtten einen föfflid)
»erjierten ©inbanb unb maren, in ber Slrt ber römifffj*fatholifchen
«Weßbücher, aufs Sc^önfte illuminirt. Diefe, mehrere taufenb
Bänbe ftarfe Bibliotljef mürbe, mie eS behauptet mirb, »on ber
offinbifchen Slrmee ber englifd)en Wation ¿um ©efdjenfe gemacht
unb befiehl aus einer ber merfmürbigffen unb reidjhditigften Samm*
Jungen orientalifdjer ©elehrfamfeit unb ©efchichtSliteratur.
DaS in Seringapatam »orgefunbene Sirfenal übertraf baS
»on «WabraS bei SBeitem. Die auf ben SOSällen aufgepfiangten
Äanonen maren fehr ¿ahlreid). Die «Wunition für fernere ©e*
föftüfte unb «WuSfeten, bie mährenb ber Belagerung ber geftung
»erbraust morben mar, muß ungeheuer gemefen fein, benn nicht
nur hätte baS geuer ber fchmeren ©efcfjüfte ununterbrochen fort*
gebauert, fonbern mar auch megen ber »ergebenen feinblichen