baS fd^tt>äc^>ere ®efd)lecf)t »on jeijer auSgeübt worben unb öon
aßen aftatifcfyen ¿Religionen gefiattet worben ift, — ¿Die Singa#
tefcn fcfßiefen tfjre SBeiber nict)t ein unb unterwerfen jte feinen
enteljrenben Grinfdjränfungen. Die »orneljmfien grauen beö San#
beS fprecfyen öfters mit irgenb einem SRanne, ber iijnen gefaßt,
obgleicf) iljre ©Regatten gegenwärtig finb.
Die Raufer ber cingaieftfcEjen Säuern ftnb entweber aus
Setym ober ¿Roljr gebauet unb giemti(^> nacfyläfftg mit einem fangen,
jiarfen ©rafe, baS in ben Sßäfbern wäcfyft, bebecft. Sluf ber Sor#
berfeite biefer einfachen Jütten befmbet ft cf) eine Seranba ober ein
Sorbadj, unter welchem bie Sinwofjner nacf) aftatifdjem ©ebraucf)e
9RorgenS ober SlbenbS auf SRatten ober Depptcfyen jtjjen. 3f>r
hauSgerätf) befielt auS einigen irbenen Döpfen, bie in ber 9Ritte
ber hütte aufgef)ängt ftnb, »ier ober fünf ©tupfen, einigen me#
talfenen ©cpüffefn, »on benen fte if)re ©peifen geniefen, einigen
auS ¿ßalmblättem geflochtenen 2Ratten unb einigen groben, weifen
woßenen Decfen, bie ihnen als Setten bienen, fowie aus einigem
J?üd)engefcJ)irt unb Slcferbaugerätf).
Die Käufer ber ¿ßriefter, ©taatSoorftanbe, gefbfjerren unb
anberer ©rofen ftnb mit ©teinen gebauet; — obgleich fte fetten
mefjr als ein ©tocfwerf entsaften, fo ftnb fte bod) immer bequem
unb bie »ornefjmften 3 intmer oft prac|t»oß möbtirt unb gefcpmütft.
3f)re ©täbte entsaften fetten mehr atS fünfzig Käufer. Die
©tabt ßanbp ift f)übfef) gebauet unb »iel reinlicher unb gierlicper,
als bie §inbu#©täbte eS gewöhnlich gu fein pflegen. Sin ihrer
¿ßerfon unb in ihrem §aufe ftnb bie (Singatefen fetjr reinlich unb
in ber ßnbereitung ihrer ©peifen äuf erfi forgfättig. — 3 f>re .¡paupt#
natjrung befielt auS ¿Reis, ben jte mit „Surrp", einem ©emifch,
baS batb aus $ifd)en, ©eflüget, batb aus ©cfyöpfen# ober 3ießen#
fleifcf) bereitet wirb, geniefen. 3f>re ¿Religion gebietet ihnen, wie
überhaupt allen .finnbu’S, eher ben hungertob gu erleiben, atS baS
gleifd) ber 5?uh gu effen. — DaS einzige hi^ige ©etränf, baS fte
fennen, ift Straf, ihre ¿Religion aber unterfagt ben ©enuf feben
fiarfen ©etränfeS unb fte übertreten feiten baS ©ebot.
3n bem ©tamme ber Singalefen hat feber 9Rann, fetbft ber
»orneljmfte, nur ein SBeib, aber ein 2Beib hat öfters gwei @l)e#
männer, benn eS ift ertaubt unb gebräuchlich unter ihnen, baf
gwei Srüber mit einem SBeibe gufammen leben, unb bie ifinber
nennen fte beibe ohne Unterfdfieb Sater. ©olche Siefmännerei
ift übrigens in Soutan unb Dibet noch bebeutenb mehr auSge#
breitet, wo eine eingige grau mit allen SRännern einer gasreichen
gamilie in ©emeinfchaft lebt, ohne baf befwegen Siferfudjt unter
ihnen entftänbe. — ©onfi aber giebt eS fein Solf in gang Slften,
baS nicht rneljr ober weniger in ¿Polpgamie lebte, ©ie wirb burcf)
bie ¿Religion unb ©efefje »on Srahma erlaubt, obgleich fte gu aßen
3eiten unter ben -£>inbu’S weniger gebräuchlich gewefen ift, alS
unter anberen ¿Rationen beS §eftlanbeS »on Slften. — ¿ßolpanbrie
wirb jebodf burdf baS ©efeh über bie ©l)e, welches bie £inbu#
¿Religion enthält, auf baS Seflimmtefte »erboten, inbem nicht nur
ben SBeibern barin »erboten wirb, ftdf) gweimal gu »erlieirattjen,
fonbern ihnen no<h überbieS empfiehlt, ftcf) mit ihren »erftorbenen
Seemännern »erbrennen gu laffen (»ergt. £ap. 12), ein Opfer,
baS gleich einigen anberen ©ebräucpen ber brabminifdjen ¿Religion
»on ben »erfiänbigen Singalefen nie befolgt wirb, benn fte »er#
bammen biefe graufame ©ewofjnljeit als »erabfcpeuungSwürbig,
was ihnen »on ifjrem ©otte Sublfa gelehrt würbe, ber, wie fte
fagen, »om ^immel herunter fam, um bie in ben Seba’S entljal#
tenen Sehren gu »erbeffern unb gu reinigen.
¿Die dngaleftfdjen Sßeiber ftnb gute Haushälterinnen; fpar#
fam ohne ©eig, gaftfrei ohne ¿Berfcfywenbung. 3 n ©parfamfeit
unb ©aftfreunbfd)aft berühmt gu fein, ift ihre f)öd)fte S^re unb
StuSgeichnung unb man betrachtet eS als eine ©djulbigfeit ber
ÜÜRütter, biefe Dugenben ifjren Äinbern mitgutfjeifen. Dal)er fommt
eS, baf bie Singalefen bie warmherzige ©aftfreunbfcpaft unb grei#