einen glücf liehen SRittelmeg gtütftfjen Strenge unb S)tilbe, er befaf
bie feltene $unft, baS Vertrauen ber gürften unb ber Unterthanen
gleichzeitig ju gemimten, maS gemif eine fernere Aufgabe ift, er
mar unbefchmbltd) ti>ätig unb auSharrenb; er ftanb jebeit fSJtorgen
mit ber Sonne auf, befehligte bann feine Äarffana (Artillerie),
umfterte feine Gruppen, matb Stefruten an, leitete bie SDlanoeuoreS
non brei SBrigaben, fRaffte überall -fjülfSquetlen, ermunterte feine
SBaffen#, SötunitionS# unb anbere gabdfen, bie er angelegt fjatte,
burch perfönliche Aufmerffamfeit, forgte für jegliche Art oon
Äriegöoorrätljen, hielt Sieben in feinem Durbar, gab ben ©efanb#
ten unb ben SBafeel’ö Aubienjen, »ermattete bie ©ered)tigfeit, orb#
nete bie ©i»it# unb ginanzfacfen feiner Sagfire »on 30 SafS, laS
eine SJtenge SBriefe aus ben »erfchiebenften ©egenben unb über bie
mict)tigften Angelegenheiten, bietirte bie Antworten, betrieb ¡ein
»ermicfelteS Spfiem »on §ofintriguen an ben »erfchiebencn $öfen,
führte bie Dberauf(iti)t über einen 5ßri»athanbel pom betrage »ieler
Sal0, führte feine 9t echttun gen., feine lJ3ri»aicorre,fponberiz, leitete
unb förberte auf biefe SBeife eine äuferfi »ermicfelte, polttifche
SJtafchine, bie burch feine unermüdlichen Anftrengungen »ormärtS
geflohen mürbe.
Unb aUeS biefeS thgt er ohne irgenb einen europüifche» ©e#
hülfen, benn er mar gu oorftdjtig, unb in ben fßerfonen, benen er
ftch anoertrauete, fehr behutfam in ber 2B a f ) i .@r ¡pflegte ju
fggen, baf jebe ehrgeizige Sßerfon, bie jt<h einem Anderen anpet#
traue, bie ßerftörung feiner Anftchten ermatten dürfe.
DiefeS maren feine mühfamen Sefd)äftigungen por @oanen#
aufgang bis nach SJtijtternacht, unb nicht etrna für tiefen obpr je#
nen Dag, fonbern baS tagtagiicE)e ©efchüft einer Steife »on Saften.
Obgleich er bie feftefte itnb fräftigfle SeibeSeonftitution hatte, melcfe
bie menfffiefe Statur jemals heroorgtbraeft hat, fo mürbe f e bod)
burch baS Uebermaf feiner unerfchopflicfen Dfätigfeil unb grofen
Arbeitsluft allmälig angegriffen unb gcfchmacht. ©r »erlief feinen
hohen Sofien unter bem S<hmä<hegefühle angefäufter forderlicher
SSefdfmerben unb einer »erfältnifmäfig geringen Belohnung, benn
auf er feinem perföntichen Siuhme nahm er nur ein Vermögen »on
einer halben SDtiKion Ißfunb Sterling mit. Dafür hatte er aber
auch baS SooS feiner Solbaten im Sinne gehabt unb ihnen bie
Belohnung für treue Dienfie nicht »erfagt, bie bei inbifchen gürften
gerabe nicht anerfannt gu merben pflegten, ©r führte bei feiner
Armee bie menfchliche Anorbnung ein, baf jeber Dfftrier unb Sol#
bat, ber »ermunbet mürbe, ein ©efefen! an ©elbe befam, baS ber
©efahr unb SBebeutung ber SBunbe angemejfen mar, baf ferner
bie 3n»aliben feiner Druppen als lebenslängliche 5ßenfton bie
^älfte ihres SolbeS unb eine fleine Portion Sanb erhielten, baf
bie SSermanbten ber »erftorbenen Solbaten bie hinterlaffenen ©ffec#
ten empfingen, AßeS neue ©inrieftungen, melche bie Solbaten an
ifn fejfeln muften unb manches Seben erheiterte.
Stach SDtajahee Scinbiah’S Dobe unb nach ber Dfronbeftei#
gung beS StachfolgerS Domtut 9t ao Scinbiah »ermifte be
SBoigne bie gemoljnte Harmonie mit bem gürften, mie er fte bei
feinem alten ©ebieter gemohnt mar; er zog ftch auf feinen 3 a#
ghire zurücf, bis et enblich 1798 nach ©uropa, in fein Saterlanb
^etmzog.
3n bem ©ommanbo ber Armee folgte nun Dbrift ißerron,
ein granzofe, ber mit Abmiral Su ffrein als Seecabet nach Sn#
bien gefommen mar unb unter be 33oigne einige 3 ahre lang ein
SSataiUon befehligt hatte.
33an 9Jiß(etn, ßflinbien. XI, 15