Zeremonien auf ben $f>ron gefegt merben fottte. ©uttba 3iaige
fiarb 1771 eines natürlichen DobeS unb fein jüngfter ©ruber
Zhiaum Diaige mürbe auf ^ber’S ©efef)i auf ben $f)ron gefegt.
Zhiaum ftarb ohne ©achfommen im »iergetjnten Saljre feines 211*
terS. £^ber befahl, acht ober aefm Knaben, bie in geraber SHnie
auS beS JRaiaffS Familie abftammten, aus ben nachfien, um
fore fiegenben Dörfern nach ©eringahatam ju bringen, um einen
baoon jum Stajah au ermdhten. 211S bie £naben »or ihn gebracht
mürben, befahl -¡ptyber einige grüchte unter fte au »ertt)eiten unb
beobachtete genau ihr betragen nadh Zmbfang ber §rü<hte; er
bemerfte, bafi einer unter ihnen bie ihm gefchenften grücf)te feinem
©ater gab, unterhielt ft cf) mit biefem unb fanb bie meiften 2ln*
lagen bei ihm. Zr ernannte ihn aus biefem ©rwtbe in feinem
»ierten 3at)re aum JRajah aiS Zhiaum fRaige IV . Diefer ©rina
lebte bis 1796, mo er an ben ©tattern fiarb. SRadf) feinem Dobe
mollte Difmo ©aib feinen SRachfotger ernennen.
ifiSna Staige, melcher nach ber Zroberung »on ©eringapa*
tarn im 3uni 1799 oon ben Zngtdnbern auf ben 3^hron gefegt
mürbe, mar ber einaige ©ofm jeneS Zhiaum fRaige.
Siach biefer ©enealogie menben mir uns einigen SDiittheifun*
gen über ©tyfore feibft au, mie mir biefeS Sanb unb feine ©emotjner
aus unmittelbarer ©dhe fennen lernten. —
Die geftung ©eringapatain entfielt bamalS 4163 Raufer
mit 5499 gamitien ober ungefähr 20,815 Zinmohnern. ©chahar
©anjam, eine auf ber Snfet erbauete .£>inbu*©orfiabt, bie größten*
theifS mit ben »on ber Heftung gemeinfamen Zinmohnern be»öt*
fert mürbe, tj<*tte 2216 Raufer mit 3335 gamitien ober 11,080
©eeien; im ©anaen lebten alfo auf ber Snfel 31,895 Zinmohner.
Der ©oben h<*t einen git>eifachen Zharafter, einen naffen
©oben, ber Fünflfidf) bemdffert merben fann unb ber fogenannte
naffe Zrnten ober fReiS f)er»orbringt, unb einen troefenen ©oben,
ber nicht bemdffert merben fann unb bie fogenannte troefene Zrnte
5 L ,
herüorbringt, mie eine ©attung 9?eiS, bie auf troefenem ©oben
gebest, ferner SBeijen unb anbere ©etreibearten, auch eine ®aU
tung »on großen Sinfen, bie ftarf gebauet merben, Zoufou heifen
unb abgefocht bem ©ieh a«r ©<*hrung gegeben merben unb bei
©ferben bie ©teile beS £aferS »ertreten. Diefe Sinfen merben in
Snbien nicht gebauet, bienen in ©tyfore auch aut ^a^rung ber
Zfebhanten, Äameele, Drag* unb 3u<hochfen, meteije fte fef>r gern
freffen unb benen fte auch fefjr nahrhaft ftnb. Slufer biefen beiben
©obenarten giebt eS noch ©«rgout ober ©arten. — 2luf bem
bemdfferten ©oben geminnt man am ei JReiSernten im 3af)re, eine
in ber fRegenaeit, bie anbere in ber troefenen SahreSaeit. Unter
bem ©amen „© arten" »erfleht man nicht nur ©turnen * unb
©emüfegarten, fonbern auch umgrenate 2tntagen »on ZocoS*
©atmen, Stfefa* (Zatechu*) ©atmen, auch ©inarignuj»
genannt, unb ©etet^flangen. Die te^tere friert, minbet ftch
um ©tangen, fleht, auch in ihren ©tdttern, ber ©artenbohne
aiemtich ähnlich unb mirb mie biefe gejogen. ©on ©etet unb
Slrefanup mirb im ganjen Oriente ein ungeheuerer ©ebrauch ge*
macht, man hflanat unb cutti»irt fte gembhnlich aufammen. Die
aarten, giertichen ©tammchen ber Slrefabaume, bie man nie hoher,
aß 9_ io guf hoch merben tdfst, bienen ber ©etefyftanae als
©tüfce, um jt<h baran hinaufauminben.
Die gemdhntidhfto Sit*/ mie alte £inbu»ölfer ben ©etet
geniejten, ift fotgenbe: Die Slrefanuf f)at bie ©rofe einer 2RuS*
fatnuf; man Idft fte nitht re if merben, ein ©tücf ba»on, etma
ein Drittel, mirb mit ein menig gebranntem 5RufcheIfatf, etmaS
Zarbamom, 3immet, ©emüranetfen unb anberen Slromaten au
einem Deige (©uho) geformt, in ein ©etetbtatt eingemiefett, baS bie
©rofte eineS mittleren ©ohnenbfatteS hat, fo bafj baS ganae ©def*
¿hen ungefähr bie ©röfje einer gemöhntichen ©uft ha*- ®iefe
fteeft man in ben 9Runb, mo fte leitet unb tangfam aerfduet unb
fo lange im ©htnbe gehalten mirb, bis aller ©aft herauSgeaogen