fo war er »erbunben, Butter, 33rüber unb ©chweffern fo lange
gu ernähren, als ffe eg beburften.
Son bem cingaleffffhen £eimathggefefce, fo »ergeben »on
bem aller anberen affatiffhen Sölfer, fjabett wir fcfjon gerebet; eg
muff aber nocí) bemerít werben, baff wenn ein 2Betb einmal ge*
ffhieben iff, fte jící) nitfjt früher wieber »erheiraten barf, big ihr
erffet ermann felbff gum gweiten «Oíale »erheirat!)et ift.
2Bag bie ©ioiljuffig anbetrifft, fo werben aße ffSmeffe
nach bem ©runbfafce gefcijlicfjtet, baff aßeSKänner in grieben unb
greunbfchaft mit einanber leben foflen, baff fein einzelner Sfann,
fein Sang ober feine Äape in ber ©efeßffhaft möge noch fo f)ocf>
ffefjen, bag Sedjí befffe, bie Sedjte eineg Slnberen, felbff »on.ber
niebrigffen Äaffe, gu frünfen ober gu beoortljeiien; ba aber bie 2lb*
Teilung beg Solfeé in Waffen für fein ©lücf nötfywenbig iff, fo
folgt baraug aucf) bie Sothwenbigfeit, baff Sergefjungen nit^t
nach ifjrer eigentlichen ©trafbarfeit ober nach if>ren folgen, fon*
bem nach ^ang «nb Äafte ber Strafbaren beftraft werben muffen.
— @é ift augenfdheinlich, baf eine folcEje Slrt, Serbrecher gu rieh-
ten, äufferff fehlerhaft unb ungerecht iff, aber bie friebliche Satur
biefeg gutmüthigen Solfeé »erbefferte bie gehler feiner ©erechtig*
feitgpflege. — 3 wiff unb 3 anf ffnb fehr feiten bei ihnen unb fommen
Uneinigfeiten ober 3 erwürfniffe »or, fo wenben ffe ffch feiten an
einen ©erichtéhof, fonbern bitten um ©tlaubniff, bie ©acije burch
einen mit D el gefeifteten (Sib abgumachen.
Dag S«rrefeh ober baé ©ottegurtljeii iff feit ben öl*
teffen 3 «ten in aßen ^heilen »on 3 nbien befannt gewefen unb
auégeübt worben; feine Unfehlbarfeit, bie ©dhulb ober Unfchulb
eineé Slngeflagten bargutljun, wirb immer noch geglaubt. — ©g
giebt »erfchiebene Slrten ©ottegurtljeile. ¡Derjenigen, welche unter
ben ©ingalefen am gewöhnlichffen iff, habe ich einmal alé Slugen*
geuge beiwohnen fönnen. ©achen »on SBichtigfeit erlaubt man
ihnen nämlich burch ben ©ibfehwur mit heificm Del gu ent
fcheiben.
2Benn ffe biefen ©chwur ablegen foßen, befommt jebe Sartei
»on bem Statthalter beg Segirfg einen ©rlaubnifffdjein »on bem#
felben eigenhanbig getrieben; bann »errichten ffe eine aßgemeine
Slbwaffhung beg gangen ^örperg, Wag eine religiöfe ©eremonie iff.
Seibe Xijctic werben bann big gum Slugenblicfe ber ©ibleiffung
in einem $aufe gefangen gehalten unb eg wirb ein Such um ihre
rechte ^>.anb gebunben unb »erffegelt, um gu »erhinbern, baf ffe
ein 3 aubermittel anwenben, um ihre ginger gu »erwahren. 2lm
n.achffen Siorgen werben ffe herauggefüljrt, gieren reine Äleibet
an unb reinigen ihre gange S erfon, benn ffe glauben, in bie ©e*
genwart ©otteg gu treten. Sun binben ffe ben ©rtaubnifffchein
beg ©tatthalterg um ihre .¡panb unb begeben ffch unter einen Sa*
nianbaum; aße Seamte beg Diffrictg unb eine grofe Slenge Solfg
»erfammeln ffch um ffe; ©ocognüffe werben gebracht unb’ eg wirb
»or Slßer Slugen bag Del berfelben Ijerauggebrücft, bamit 3eber*
mann unter ben 3ufchauern fehen fönne, baf fein Setrug babei
obwalte.
Sluffer biefem Del hat man ein ©efäf mit ffebenbem SEBaffer
unb Äuhmift bei ber Jpanb, bag Del wirb nun ebenfaßg auf ein
geuer gefefct unb gum ©ieben gebracht. Sllgbann nimmt man ein
jungeg ©ocognuff*Slatt unb taucht eg in bag ffebenbe Del, bamit
Sebermann fehe unb übergeugt werbe, baf eg wirflich ffebe, benn
bag Slatt »erbrennt barin unb roßt ffch auf. ©inb nun aße 2ln*
wefenben überführt, baf bag Del wirflich fochenb heif iff, bann
fteßen ffch bie gwei SDMnnet jeber auf eine ©eite beg ©efäfeö unb
fagen: „Der ©ott beg ^immelg unb ber ©rbe iff 3^ugc, baf ich
bag nicht getljan habe, bejfen ich angeflagt bin!" — ober auch:
„Die »ier ©attungen ©otter ffnb 3mgen, baf bag beffrittene 8anb
mir gehört!" — DerSlnbere ffhwörtbag ©egentljeil; guerffffhwört
ber klüger unb barauf ber Slngeffagte. — Die Dücher, mit benen