oft ungeheuere Summen baran, ohne mähren Nufcen barauS gu
giehen. Sn feinem ^alafte fanb man eine grofe ÜÄenge unb
SSerfchiebenheit feltener Sabel, Dolche, ^iftolen k . , »on benen
»iete »on »ortrefflicher Arbeit mit ®olb unb Silber »ergiert unb
aufS Sd)önfte mit Tigerföpfen unb Tigerfellftreifen eingeiegt,
ober mit perftfchen unb arabif^en Sprühen in ®ofb »erfehen
maren. DaS auf biefe Art »erfchmenbete ©olb nebfi ben 3,300,000
$funb Sterling, bie er beim Schluffe beS Krieges im Saljre 1792
ben AHiirten begahien nutzte, fomie ber Umftanb, bafj »on biefer
Beit an feine Ausgaben befiänbig bie (Sinfünfte um 10 SafS ißa#
goben (400,000 *ßfb. Steri.) iäf>riicf) überfliegen, mürben bie Ur#
fache, baf ber StaatSfcfa^ in Seringapatam fehr »erminbert unb
meit unter ber allgemeinen ©Wartung gefunben mürbe. £atte
übrigens Tippo langer gelebt, fo mürbe er höcf)ft mahrfcheiniich
auf Sofien feiner Untertanen ben StaatSfcfah lieber gefüllt
hüben.
Der Sultan ftanb gemöhnlich- mit Tagesanbruch auf; —
nachbem er „champord“ (b. h- bie im gangen Drient gebraut
liehe, in Snbien tüglidh Nieberhotte Knetung unb AuSefnanbet#
giehung ber ©lieber unb ©elenfe, um ben Umlauf beS SluteS
unb ber Safte gu förbern) unb abgerieben morben mar, mufch er
ftch unb las bann eine Stunbe lang ben Koran. Slfsbann gab
er benjenigen feiner Dfftdere unb ©Mbeamten, bie ihn megen
öffentlicher Angelegenheiten fprechen muften, Aubieng; bann brachte
er etma eine halbe Stunbe mit Seftchtigung beS Sarnbar Äfana
gu, b. i. ber £)rt, mo bie Sumelen unb Kofibarfeiten aufbemahrt
mürben. Sei feiner Nücffunft fanb er fein grüljftücf gubereitet,
bei biefem Stahle maren gemöhnlich feine brei jüngften Kinber
unb ein Stoonfhie gegenmartig. Söar aber etmaS SefonbereS ab#
gumachen, fo fchlof er ftch beim grühftücf mit feinen Näthen ein
unb bie Kinber mürben bann nicht gebracht.
Seine ©ünftlinge unb ¡Diejenigen, me(d)e er am meiften um
Nath fragte, maren Steer Sabbuf, ber Sinfep Nabob, Sinb
SJlahomeb Affof, ^urneaf, Ahmub Kljan wnb fein erfter Secretair
$ubbeeb Dottai). —
SBahrenb beS grühftücfS unterhielt ftdf> Dippo meifienS übet
feine »ergangenen Kriege unb .§elbenthaten unb über feine gu«
fünftigen (Sntmürfe. Um biefe 3«t minutirte er auch bictirenb bie
Sriefe, melche er getrieben haben motlte. Seine Diüt beim
grühftücf beftanb aus SUüffen, Stanbeln, grüßten, ©eléeS unb
«SJtilch. — Nach bem grühftücfe gog er foftbare Kleiber an unb
begab ftch nach bem Durbar, mo er Aubieng ertheilte unb bie ge#
möhnlichen Angelegenheiten feines NeicljS beforgte. 3« aitberer
Beit mar feine Kleibung einfach unb aus groben Stoffen »er#
fertigt.
(SS mar feine ®emohnheit, jeben Storgen bie neuen Trugen
unb ¡Keimten gu muftern unb fte um ihre Kafte, Religion unb
Kenntniffe mie um ihr Saterlanb gu befragen. 2Bar er mit feiner
Unterfuchung gufrieben, fo mürben fte auf höheren ©olb gefegt;
fanb er fte aber in ber Kenntnifj beS muhamebanifdhen ©laubenS
mangelhaft ober gar unmijfenb, fo mürben fte bem (Sagh unb ber
(Sutcherp, gu melier fte gehörten, übergeben, um in ben ®runb#
fä^en ihrer Religion unterrichtet gu merben. Diefer (Sagh mar ber
StooHah ober gelbpriefter ber Truppen. — Solche Prüfungen
bauerten oft mehrere Stunben.
Nachmittags, menn Tippo Bei* hatte/ ritt er gemöhnlich aus,
um feine Truppen gu ererciren. (Sr fteüte ftch bann auf baS Au#
jjenmerl »or bem Sangalore ober ber öftlicJjen Thür, »on mo aus
er ihre Stanoeu»reS leitete. An anberen Tagen nahm er bie Aus#
befferungen ber geftungSmerfe unb öffentlichen ©ebüube in Augen#
fchein. Dann lehrte er in ben jßalafi gurücf, empfing bie Seriale
über AlleS, mas in ben Bcughaufern, föniglichen Stanufacturen
u. f. m. »erfertigt morben mar, bie Neuigfeiten beS TageS unb
bie Stittheilungen feiner Spione unb geheimen Agenten. Um