ber einft mäljrenb öterfährtger parier ®efangenfd)aft fo »iel »on
feiner ©raufamfeit unb Dprannei gelitten hatte! —
Dippo trug immer einen 3iing mit einem Slubin »on un#
fchäfbarem SQSertfje, ben er als ben foftbarfien ©tein in feinem
ganzen Schafte betrachtete, ©ein Turban mar ebenfalls allezeit
mit ben merth»oßften Sumelen gegiert. — ©ine anbere feiner ge#
möhnlichen 3 ierratl)en mar ein mufefmännif^er Uiofeniranj »on
perlen, melche »on auperorbentlidjer ®rofe maren. ©3 hatte ihn
»iefe 3 al)re unb unermefliche ©ummen gefoftet, um biefe großen
perlen jufammenjubringen, unb jie maren aud) ber ©tolg feines
SlnjugeS. — SebeSmal, menn er »on einer ^ßerle in ungemöl)ntid)er
©röfe hörte, rutjete er nicht eher, bis er fie befaf unb an feinen
fojibaren Siofenfran^ gereihet hatte, mo fte bann eine Heinere er#
feften mufte, bie bafür meggenommen mürbe. —
9ia<hbem fein Seichnam »on feiner gamilie als ed)t anerfannt
morben mar, mürbe er ihr übergeben unb in feines SSaterS -§>pber
Slli’S Sölaufoleum mit allem ißompe unb aller geierlichfeit beige#
feftt, mie fein Slang unb ber afiatifc^e OebraucE) eS forberten j benn
nicht gegen ben lobten, obgleich er ein Dobfehtb in .fjaf unb
bofen planen gemefen mar, moßten bie ©nglanber Ärieg führen.
Dippo hafte alle ©nglanber mit tief eingemurjeltem 2lb#
fcheu unb er bemieS biefeS jeber ßeit burch bie rot)efte Barbarei
gegen bie unglücflichen ©uropäer, melche baS @d)idfat in feine
©efangenfchaft geführt hatte. Diefe barbarifche Abneigung gegen
äße ©uropäer, mit SluSnahme ber grangofen, 'behielt er bis ¿um
lebten Slugenblicfe, benn als etma jmanjig unglüdliche S^acijgügler
»on ber englifchen Sltmee auf bem Üötarfche gegen ©eringapatam
in feine §anbe gefaßen maren, lief er fie faltblütig niebet#
hauen, felbji ein armer, Heiner Dromntelfchläger mar nicht »er#
fchont geblieben.
Slber auch feine Heine, buntfchedige Gruppe frangoftfcfjer ülben#
teurer unb £ülf3folbaten »erabfcheueten ihn als einen lieblofen
Scannen unb erzählten ben ©nglänbern unter bitteren SSermün#
fchungen bie ©chmach unb bie SDlühfeligfeiten, beren er fte unter#
morfen hatte.
35aS S5lut»ergief en bei ber ©innahme »on ©etingapatam mar
»iel geringer, als man bei ber ©roberung einer fo »otfreid)en unb
befefiigten ©tabt burch ©rfiürmung hätte ermarten bütfen, ¿umal
fie mit gasreichen ftreitbaren SDlännern angefüßt mar, bie fich noch
lange in ben ©trafen unb Raufern »ertheibigten unb mo eS nicht
an Slnreigungen aßer Slrt fehlte. ©S gereichte aber bem ©eneral
SÖairb, ber ben ©turnt führte, mie überhaupt »ielen anberen eng#
lifchen ©tabSofficieren, bie beS ©eneratS menfchenfteunbliche 53e#
mühungen unterftüftten, ¿um el)ren»oßen Stuhme, baf bem 53lut#
»ergiefen balb ©inhalt gethan mürbe; auch màhrenb ber ^lünbe#
rung, melche bie ÄriegSgefefte unter foldfen Umftünben bemUeber#
minber gefiatten, mürbe fein eingiger unbemaffneter ©inmohner
getöbtet unb fein 9Beib mit muthmißiger Slohheit behanbelt.
Daf bie frartgofifchen Siepublifaner, melche fich *n 2aph»
©aib’S Dienfìen befanben, ben 5ßarbon empfingen, ben fie menig
beanfprudfen fonnten, gefdjah mehr aus 3 « fa ll, benn aus ber
Slbficht, fie ¿u fchonen. ©ie hatten fich mit ben SSertljeibigern beS
^ßalafieS in benfelben eingefchtoffen, bis bie erfie äßuth »orüber
mar, unb ba fie fich unter jene ^alafitruppen mifchten, benen man
ben ^arbon bemißigt hatte, fo empfingen fte ihn mit, ohne ihnen
»orher ¿ugebad)t ¿u fein. 3hr äufereS SInfehn mar in jeber <£)in#
ficht fehr Häglich, nur ihr ©ommanbant erfdjien in einem befferen
3 ufianbe.
Dippo’S beibe ©ohne, bie als ©eifeln in SJlabraS gemefen
maren, ertrugen ihr ©djidfal mit männlicher unb anfiänbiger ©r#
gebenheit; fie erfuhren ihres SSaterS Dob nicht früher, als bis
man feine Seiche aufgefunben hatte; fte glaubten, mie bie @ng#
länber, er fei entflohen.
SBan SJtüi ertt, ©fltnMen. n . H 11