Infanterie liebte unb beßhalb »ermef)rte. 5000 feiner eigenen
Werbe waren als regelmäßige (SaöaCterie abgeric^tet, bie übrigen
200 fßferbe bienten einer mongolifchen (Sa»aßerie. (Sr ijatte per#
ftfdje AuSbrücfe für bie Sommanboworter gewühlt, bie »or ihm
ti>ei!6 auf englifdj, theilS auf franjoftfcf) gegeben würben; fo ijatte
er auch bie tarnen ber Srupßenabtheilungen »eranbert. Slaclj
feiner Anorbnung würbe in ber (Batterie eine ©cfjwabron »on
95 5Diann §)ewS genannt. Set©ubibar(Sapitain) hieß S)ew6#
bar, ber Semibar (Sieutenant) hieß ©urfete. (Sin Regiment
»on »ier §)ewS ein Sub, fein Dbrifi Subbar — »ier Sub’S
bilbeten einen SJiowfoub, beffen (Sommanbant 5Äowfoubbar
hieß; bie gemeinen (Saoatlerißen würben D S fu r’S genannt. —
Sn ber Infanterie würbe eine (Sompagnie »on 125 «Kann Sowf
geheißen, ber ©ubibar: Sowfbar, ber Semibar hieß ©urfele,
wie in ber (Sa»aHerie; »ier SowfS bilbeten ein Bataillon, baS
fR iffa lla genannt würbe. Sie ©ea!poh!S, ober Snfanteriefol#
baten, würben 3ifi> genannt, eine ©djilbwacfje: (Shubar, eine
Sionbe: ^irw aun, bie Carole: Sfifchane, eineSBache: 9ttun#
Ju lia . Seber Sub 1>atte zwei Steißfünber reitenber Artillerie unb
iebeS Siiffalla gwei ©echSßfünber. (Sine ÄoufcEjoon ober Si»i#
fton beßanb auS einem Sub (SaoaKerie, »ier fRiffalla’S Snfanterie
unb zwei Sld)tgei)ni)fünbern.
Sie Kanonen ber reitenben Artillerie würben »on SJiaulefeln
gezogen, alleS 3ug»iei> war (Sigentf)um beS ©ultanS. Sebe
tfoufcfjoon fjatte nur einen (Sleßhanten, um bie Äanonen bei
fdhwierigen fßaßagen zu bewegen, (Sa»a(lerie unb Snfanterie
waren beibe in blau unb weiß geftreifte ©toffe gefleibet, bie im
Sanbe Ißer »erfertigt würben.
Sippo war ein großer greunb »om Seiten unb ritt »ortreff#
licff. (Sr mißbilligte ben ©ebraud) beS fßalanfeen’S unb fjacferte’S,
einer Art ¿weiraberiger, unbei)ülflici)er, bebecfter SBagen, haupt#
füchliß) für grauen beßimmt, überhaupt alle gufjrwerle, weil, wie
er ft cf) auöbrücfte, nur SBeiber ße gebrauten follten. Sn feiner
Äleibung war er fef>r einfach, er trug gewöhnlich einen ©übel an
einem über bie ©d)ultet geworfenen 933el)rgei)änge, unb einen
Sold) in feinem ©ürtel. SebeSmal, wenn er öffentlich erfcfßen,
entweber zu fßferbe ober zu guße, war er ftetS »on einem großen
©efolge »on Wienern begleitet, Welche SDluSfeten unb Sagbgewehre
trugen, iöiit biefern ©efolge erfcfjien er öfters auf ben SßüHen
wührenb ber Belagerung.
©eine ©ebanfen waren immer auf Ärieg unb .ßriegSrüftun#
gen gerichtet; man ^)örte ihn öfters fagen: „baß er lieber ¿wei
Sage als Siger, benn ¿weifjunbert Sahre als ©chaf leben wolle."
— (Sr hatte auch |a$ 93ilb beS föniglid)en SigerS als Staats#
ftnnbilb unb Sßappen angenommen, ber Stgetfopf unb bie Streifen
beS SigerfeÜS bilbeten aucf) bie §auöt»erßerungen feines ShronS
unb aller @eräthfd)aften, bie ihm gehörten unb ihn umgaben. Auf
feinen 20affen befanb ßcf) eine (Sf)iffre aus ben SBorten: „Affu#
booKa ul ©hau lib" — mit arabifdjen Buchßaben gefcf)tieöen; ße
heißen: „ber Söwe ©otteS iß ber Ueberwinber." — Siefe äßorte
waren fo gefegt, baß ße bie Aehnlicfßeit eineS SigerfopfeS hatten.
Set Sitel eineS „Söwen ©otteS" war namlid) »on SJlahomeb
beffen ©cßwiegerfohn Ali (Allt)) gegeben worben, um bie Sapfet#
feit unb Unerfchrocfenheit bezeichnen, burd) bie er ßcff unter
ber gähne beS ßkopheten ausgezeichnet hatte. Unzühlig ßnb bie
©agen unb Segenben ber djelbentfjaten biefeS berühmten ÄriegerS.
Sultan Sippo fd)eint biefen muhamebanifchen ^eiligen als
ben ©eniuS ober ©djuhgeiß feiner ©taaten erforen zu haben, fo#
wie als befonberen ©egenßanb feiner (Sfjrfurcht unb als Beifpiel
feiner Siadjahmung; feine SBaljl beS SigerS als ©innbilb fcf)eint
aud) Ali zu ehren gefdjehen zu fein, benn bie (SinWohnet »on
§inboßan machen feinen Unterfd)ieb zwifcfien Söwen unb Sigern;
ber erftere wirb nur in ben nörblidjen Sheilen »on -fjinboßan ge#
funben, ber festere aber iß in allen ©egenben .¡pinboßanS fehr