©piße beS Gap ffZebro bis SRegombo wirb von ber Sucht ber
©ee ßarf auSgezacft, von benen mehrere Ginfchnitte, wenn fte
nicht ju (eid)t wären, ifjrer äußeren Sage nach vortreffiicfje .^afen#
pläße abgeben würben. Die beträchtlichße biefer Verbuchten er#
ßrecft ß«h beinahe burd) bie ganze Snfel von ÜIRulipatti auf ber
ößlidjen Äüße bis ju ber ©tabt Saffnapatam, an ber weß#
licken ft'üße.
Sille anberen ifüßen ber Snfel ftnb felßg unb hoch, bocf) bie^
ten fte, mit SluSnahme einiger Klippen auf ber füblichen ©eite,
bem ©eemanne feine weiteren ©efahren bar.
SBenn man längs ber füblid)en Äüße von Drincomalee
nach SRegombo feg eit, fo bietet bie Slnßdß beS SanbeS bem Sluge
ein angenehmes Sitb abwed)fe(nber Sanbfdjaften bar, ebenfo ßhön,
wie erijaben. föiit einem einigermaßen guten gernrohre erbticft
man vom ©d)iffe auS baS Sanb ftcf> an einigen ©teilen ganz all#
mälig erheben, an anberen fünften faß mit fenfredßer lüften#
wanb in bie £öhe fteigen, überall aber mit bem herrlichßen ©rün
befleibet, mit ¡Dörfern befäet, bie im ©Ratten hoher Säume ein#
laben, mit ifomfelbern überzogen, bie bem Sanbe eine regelmäßige
©intheilung geben unb oft in vielen ©egenben noch mit grünen
§ecfen eingefaßt ftnb. üBeiter im £intergrunbe erfennt man
große Ißflanjungen von Jfaffeebäumen, ganze SBälber von 3 iwmt#
bäumen unb anbere ©ewür^pßanjen, beren föftlitheS Strom vom
SBinbe weit fort über baS SBaffer getrieben wirb. £ier unb bort
ragen bie fwhen Damarinbenbäume unb GocoSpatmen mit ihren
majeftätifchen ©ipfeln über bie Sanbßhaft unb beren SBalbung
empor, bann unb wann mit bem ßoljen Sananenbaume wecfjfetnb,
womit man gern bie Umgebung ber SBohnungen befchattet, überall
aber trifft baS Sluge auf Saum unb ©trauch, bie gleichzeitig in
Slüthe unb grudß prangen. — ©anj im £intergrunbe enbtich
verliert baS Sluge bie herrlichen SBälber auS bem ©effcht unb trifft
auf bie mannigfaltigen Slbljänge himmelhoher Serge, beren fahle,
rauhe ©ipfet ftch in ben blauen öpimmelSrautn erheben ober in
hohe Söolfen eintauchen.
@6 iff felbfi für bie lebljafteße unb wärmfte GinbilbungSfraft
unmöglich, ftcf) lieblichere unb prachtvollere SanbfchaftSfcenen ju
malen. — 3ch <*uf Geplon am liebften gelebt; fo oft ich W*
¿füße entlang fuhr, wirfte baS Sitb ber Snfel immer mit neuen
9leigen auf mein Sluge unb ©efüljt, unb wohl jwanjig SDfale
fcßieb id) von bem fdjönen glecfe berGrbe mit bem SBunßhe, batb
bie Jfüße wieber erblicfen ju bürfen.
Golumbo, bie ^auptftabt ber englifchen Jg>errf<haft auf
ber Snfel unb bie Sieftbenj beS föniglichen Statthalters, ift feljr
angenehm gelegen unb zwar in einem ber fruchtbarften, obgleich
nid)t bevötfertftcn Dheife ber Snfel, inbem SteiSfelber, SBiefen unb
3immtgärten auf baS Sieblichße mit einanber abwechfetn. Die
©tabt Golumbo ift ßhön gebauet, ziemlich groß, bevölfert unb
fef)t reinlich- ©ie war früher von ben Zpollänbern ziemlich gut
befeßigt worben,*) aber burch ihre natürliche, ßarfe unb gefcßüßte
Sage feljr leicht zu einem fel>r feßen ffilaße hergußellen. ©chon
zur 3eit ber ^ollänber würbe fff« eine ©chule z«t Serbreitung
ber d)rißli(hen Religion geßiftet unb bie §oüänber ßhäßten ba#
malS bereits bie 3<ffß ber eingeborenen Ghrißen, fvwohl Jfatho#
lifen wie Ißroteftanten, auf 300,000 ©eelen, unb wenn biefe 3al)i
auch übertrieben genannt werben bürfte, fo beftanben bie Ghrifien
bo<h in großer Vnge vorzugsweife aus ben SRachfommen ber
fflortugiefen, ben Äinbern ber ^»oHänber mit eingeborenen SB ei#
bem erzeugt, unb aus ben Ißrofelpten, bie aus ber Älaffe ber
Ghanbala’S ober ffZariaffS von Geplon gemacht worben ßnb. Denn
biefe SolfSflaffe, bie in allen Sänbern, wo bie £inbu#Religion
herrfcht, ftch genugfam vorßnbet, iß ehrlosj weil ihre SOfitglieber
*) £>a8 Stuftreteu bcv $ot tdnber auf Seifen iß int erßen Sanbe
©eite 206—225 jc. bargeßetlt.