
sie soll dalier - l l . - l f t ) sie unter diesem Namen
lüer iiguriren. llire Zellen liabe ich bei einer Dicke von 4,2 ft in
den entspreclieiiden Tlieiluugszuständen von 5,7—5,9 ft bis zu 11— 11,5 ft
lang gefunden. Die Theiluiigsvorgänge sind iu den Figuren 1 und 2,
Taf. IV dargestellt. Die drei Exemplare der Fig. 1 wurden eines
Tages um 4 Ulir Nacliniittags fixirt (a). Sie zeigten noch keine Spur
einer Einsclinürung und Avaren 10— 11 f t lang; gegen Abend waren
sie sclion getlieilt und etAvas eingesclinürt (b); am näclisten Morgen
früh traf icli sie, als die Scliwesterzellen sicli eben von einander getrennt
hatten ; zAvei von ilmen zeigten Cilien und schickten sicli zum ScliAvärmen
an. Wenn die Trennung Avie in diesem Palle bald nach der Theilung
infolge des BeAveglichAverdens der Scliwesterzellen erfolgt, so ist die
Gestalt dieser zuiiäclist eine kurz eiförmige, mit etAvas abgeplattetem,
dickerem Endo (Fig. I c). Bei weiterem Wachstlium verjüngt sicli
dieses Ende und Avird Avie das andere. Wenn die ScliAvesterzellen
aber niclit in den ScliAvärrazustand übergehen, sondern, ohne ihre
Lage zu verändern, Aveiter Avaclisen, so erfolgt die Abtrennung ganz
allmählicli, indem die anfangs an der Theilungsfläche gegenseitig abgeplatteten
Enden sich immer stärker AAiölben. Als Beispiel kann der
Fall der Fig. 2 a, b dienen. Die Bildung von kurzen eiförmigen
Zellen Avird in diesem Falle gleiclisam übersprungen oder sie fällt
Avenigstens dem Beobacliter niclit auf. Diese kleinen Zellchen sehen
so verscliieden aus von den in verschiedenen Stadien der Streckung befindlichen,
lang elliptiscli-cylindrischen, etwas gekrümmten Zellen, dass
man geneigt ist, jene für eine besondere Form zu halten, wenn man
die Theiluiigsvorgänge niclit beobachtet hat. — Diese A rt scheint mir
viel verbreiteter zu sein als die vorige. In allen meinen Culturen
der rotlien Bacterien, die ich mit verschiedenstem Material anstellte,
fand ich sie jedesmal g. Zu verschiedenen Zeiten — im November-
December 1886, im Sommer 1887, endlich ununterbrochen vom December
bis März 1888 — beobachtete ich diesen Organismus in mikroskopisciien
Culturen; die dabei jeweils vorgenommenen Messungen
und zahlreichen hei derselben Vergrösserung ausgeführten Skizzen
haben die Constanz dieser Form aufs Deutlichste ergeben.
Beim Untersuchen von verschiedenem Material habe ich auch
„Uehergaiigsformen“ zwischen Ch r o m a t i u m 0 k en i i nnd C h r o m a t iu m
fl) Sie Avar massenhaft vorhanden iu dem Jenaer Material, Avelches mir
Dr. Büsgen drei Mal zuzusenden die Güte hatte, ebenso in dem dänischen.
Auch fand ich sie mehrere Male in der Umgebung Strassburgs.
W e is s ii gefunden. Eine kleinere Form als C h rom a tium W e is s ii
habe ich in einer von diesem freien Cultur 10 Tage beobachtet und
mich überzeugt, dass sie nicht zu der Grösse von C lirom a tium
W e is s ii heranwächst, sondern bei successiven Theilungen ihre Dimensionen
behält. Sie ist regelmässig elliptisch, 3 ¡j, dick und 3,5—7
lang. (Taf. IV, Fig. 5). Ich nenne sie C h rom a tium m in u s .
C h rom a tium v in o s um (Fig. 6, 7) ist unzweifelhaft mit M o n a s
v in o s a von Cohn identisch. Die Cohn’schen Monaden waren von
regelmässiger Kugel- oder Ovalform; die kugeligen erreichten einen
Durclimesser von 2,5 ft. Das trifi't nngefälir auch für meine zu, nur
sind selbst die kleinsten Exemplare nicht regelmässig kugelig, sondern
etwas länglich; die grössten sind lang elliptisch 2,1 ft dick, 5 ft lang.
Keine der Chromatiumformen ist mir so gut bekannt, wie diese. In
einer mit Typlia-Kliizomstücken und Schlamm (mit Zusatz von Gyps)
angestellten Cultur erschien diese Form spontan im April 1887 und
vermehrte sich so stark, dass sie bald in Gemeinschaft mit kleinen
Chroococcaceen, aber ohne jede Spur von anderen Cliromatien oder
sonstigen Schwefelbacterien, die Wände des grossen Gefässes als lebhaft
pfirsicliblütlirotlie Haut auskleidete. Ich cultivirte dieses Material
dann auch in mikroskopischer Cultur während drei Wochen. Vom
August bis November liess icli das Gefäss im Dunkeln stehen. Im
November fand icli die rotlie Haut fast verschwunden (ein HgS-Gelialt
Avar nur noch in einer vom Boden des Gefässes vorsichtig geschöpften
Wasserprobe nachzuAveisen), n u r am Boden Avar noch ein kleiner
i'other Streifen bemerkbar, welcher, Avie die mikroskopisclie Untersuchung
zeigte, aussciiliesslich aus denselben kleinen Chromatien bestand.
Ich setzte dann Avieder einige kleine Eliizomstücke und Gyps hinzu
nnd rief dadurch wieder die HjS-Bildung hervor. Nacli 14 Tagen
Avar AA’ieder die ganze Lichtseite des Gefässes mit einer prachtvollen
Haut bedeckt. Ich stellte dann mit diesem Material im Zeitraum
von November bis März 1888 im Ganzen 5 Objectträgerculturen an,
welche ich je 35 bis 50 Tage im Gange erhielt und zu Ernährungsund
Bewegungsversuclien benützte. Die kleine Bacterie behielt während
dieser Beobachtuiigszeit ihre morphologisclien Merkmale ohne jede
Veränderung bei. Es Avaren freilich aucli etwas kleinere, grössere oder
rundere Exemplare zu finden, von Avelchen es nicht immer sicher zu
entscheiden Avar, ob sie in den Formenkreis e in e r oder mehrerer
selir nahevei'Avandter Formen gehören; im Ganzen geivahrten aber die
Culturen ein vollkommen gleichartiges Bild. Fast ein Jah r also unter
wechselnden Bedingungen cultivirt, erwies sich diese Form als constant.
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