Vorwort.
D a s vorliegende Heft bildet die Fortsetzung meiner in der
Botanischen Zeitungi) erschienenen Abhandlung „H e b e r S c liw e f e l-
b a c t e r i e n “, in welcher ich die Ernährungsphysiologie einer eigen-
thümlichen von mir S c h w e f e lb a c t e r i e n genannten Gruppe von
Organismen in den wesentlichsten Zügen dargestellt habe. Schon
beim Abschlüsse meiner erwähnten Untersuchung lag mir eine Eeihe
von morphologischen Beobachtungen vor, deren Resultate ich a. a. 0.
kurz angedeutet habe. Die Morphologie der Schwefelbacterien schien
mir aber einer ausführlicheren Untersuchung werth, da sich das
Stadium dieser Objecte für die Aufklärung allgemeiner Fragen der
Bacterien-Morphologie förderlich und in methodologischer Beziehung
interessant erwies. Vor allem regte mich der diesen Organismen
zugeschriebeiie exquisite P le om o r p h i sm u s dazu an, ihre verwickelten
genetischen Beziehungen durch die Feststellung des Entwickelungsganges
einzelner Formen klar zu legen, wodurch ich dem Wesen des
Pleomorphismus hei den Bacterien überhaupt etwas näher zu treten
hoffte. Auf die Genauigkeit und Sicherheit der Beobaclituugsmethode
war in diesem schwierigen Palle besonders zu achten, und es hat sich
gezeigt, dass a u s s c h lie s s l i c h die continuirliche, möglichst weit geführte
Beobachtung des Eutwickelungsganges einzelner Formen in
mikroskopischen Culturen hier zum Ziele führen kann. Das Princip der
‘) 1887. No. 31^37.