©ie f)at ja auch in ihrer ganzen gorm unb 33auart feine ©leichheit mit
5er SBilbtutg, 5ie 5en meljreßen SJtießmufdjeln fo gewöhnlich unb na;
türlidj iß. ginne ^>at ja auci) hauptfächlid) um ifjrentwilien eine bt-
fonbere Slbthetlung im ©efdßechte ber SJtießmufcljeltt peranßalten mi'iffert.
Sa aber ginne biefe ©tufchel aud bem ©efd)Ied)te ber Stuffern Ijerauö;
gehoben unb fie ben Mytiüs bepgefeliet, worinnen ihm pon 33orn unb
©ronop gefolget; ba ferner auci) würflich bet) berfelben eine cardo
linearis ober eine linea fubulata excavata, bie bad .fjauptunterfcbei«
5ungs5eid)en ber SJiießmufcheln attdmacht, porhanbett iff; fo mag icfj eg
nid)t wagen, fie auf» neue pon ben Mytiiis 51t trennen, weil ich cd mir
ium ©efe§e gemacht, ohne Stotf) unb bringenbe Urfadjen, niemals
pon ber £>rbnung bed allgemeinen' gef)rerd ber Slaturgefcf)id)te, bed
unßerblidj perbienten ginne, abzugeljett.
Sen wichtigen ttnterfchieb, welchen einige unter biefen Sttufdjeln
machen, wenn fie biejenigen, fo ba perlen tragen, Mat. perlarum foe-
cundas, unb biejenigen, fo berfelben Porjeijt ermangeln, fteriles nennen,
halte ich für unnörhtg unb ungegrünbct. SBer über ben ttrfprung ber
perlen ernßlich nachgebacht, unb ftd) baoon überzeuget/ bah man bie
Serien für nidjtd anberd, ald für -öeilpfTafier ber burch jPholaben unb
^Ohrwürmer burd)bohrten unb perlegten (Schalen anjufehett habe, bem
wirb ed befio ffarler einleuchten, baß ed gar nicht ratbfatn, Ptelntef)r
(ehr unfd)icflicb fet>, ■ bie gberlenmufd)eln fernerhin in fruchtbare unb
unfruchtbare abjuthcilen.
Sie fperlenmuttermufcheln hobt** eine halbcirfulrunbe gorm unb
fel>r Piele Slehnlictßeit mit ben Sämmmußheln. Stuf ber einen ©eite
ßcßct ein oerfürzted, auf ber anbern ein perlängerted £>i)r, weldjed fa|i
einem glügel gleichet. Unter bem pcrtfirften £>ljre fielet man eine merf?
liehe Sefnuttg ber ©d)alen, baraud ber 33ewo()ner einen borjienartkjen
95üfcf>el hetporjfrecfet, unb ftd) bannt an ©teine, gelfen unb anbere
©eeförper Peffe hänget. Stuf ber breiten ©d)iofflcid)e lieget ein biefed,
fchwarzed, fnorpelhafted, ßeinharfed 25anb, baraud ber fogenannte
fpfauenjiein perfertiget wirb. (Ed fpiclen auf einem folchen ©teine, ber?
gleichen auch aud bem ©djloßfnorpel unb gigamente einiger anbern
93tufd)elgattungen bereitet werben fann, bie reigenben garben einer
fPfanenfebcr ober eined jpfattenfd)Wanzcd. 5 k bem 3ten Sljeile bed
ginneifchen Staturfhßemd wirb biefer permeinte ©tein an einem X)rte,
wo wir ed nimmer Permuthen feilten / nämlich unter ben goßilten unb
SGer?
Serßeineruttgen Pom ginne p. 165. befchrieben. (Er heißt bafetbjl Heiniintholichus
Androdamas, gemma e viridi et caeruleo nidditlimo pro fitu
et flexione verfus lucem varians. Mytili margaritiferi tendo cardinis indu-
ratus stpolitus hanc gemmam praebet ab ardficibus elaborandam.
Sie äußere nicht fonberlidj hochgewölbte Oberfläche biefer SKufdjel
fiftet Poller fproben, zerbrechlichen, blätterichteit ©chuppen, Welche febidj?
tenweife übereinanber liegen, unb bie @d>ale ganz rauh unb fd)ilferidjt
machen. Sie .Oßinbifchett haben gemeiniglich ein bunfelgrüned garben?
fleib, weldjed burch breite weife Pom Wirbel bid zum Staube herab?
(aufenbe ©tragen nicht wenig Perfd)6nert unb perebtet wirb. Stuf bett
mehreren SEBeßinbißhen ftnbe id) rot()braune ©trahlen, welche Sllbro?
panbud gemeinet zu h^en fcheiuet, weil er ber pou ihm betriebenen
(perienmuttermufd)el colorem ex rubro flammeum bepleget. Stuf bett in?
neren Sßänben erblicfet man ben fchönßen ©überglänz, barauf noch bie
fdjöitßen garben bed Stegen&ogend fpielen. Ser innere Staub wirb Pon
einem bunflen fwmartigen äuferff fproben (Saume wie umgeben unb
eingefafet, woburch bentt bie prädjtige ©ilberfarbe bed ^erlenmutter?
glanjed noch mehr gehoben wirb.
Sie fperlenmuttermufcheln crwadjfen z« einer fehr anfehnlid)en
©röße. (Einzelne ©chalen, welche bie gänge unb 25reite einer -£>anb,
unb fajt bie Sicfe eined golled haben, werben in SJtenge auf großen
•jpanbelöplägen, befonberd an .Orten wo Oßtnbißhe Compagnien finb,
pevfauft. M a r t in i will und berebett, man ßttbe Soubletten Pon bie?
fer ©attung, bie zween guß breit wären. Sa bie ©chalen biefer tOtu?
fchel pou mand)en Zünftlern bet) ihren ^unßarbeiten fehr jlarf gebraucht
werben, fo iß ber Aanbel mit biefen ©chalen allerbingd groß unb be?
trädjtlidj.
(Ed wohnen bie fperlenmuttermufdjeln bepbed in ben SBefinbifdjen
unb Sßinbifchen tOteeren. Stilein bie £>(tinbifchen ftnb größer, biefer,
fdjmerer, beliebter, brauchbarer unb berühmter. SSSer pon ihren ^3er^
ien unb ber gifdjerei berfelben Piel Unterl)altenbed nachlefen will, ben
Perweife id) auf bed fei. SJtartini allgemeine ©efdfchte ber Slatur
tom. 4. p. 467—5 17 .
Sn ber ^erlenmuttermufchel, welche ich h*er abzeidjnen lafen,
pranget eine große runbe, fehr pollfommene orientalifdhe jperle. Sch
befthe nod) eine (Schale aud ‘SBeßinbien, barinnen eine *J>erle, weld>e
noch einmal fo groß iß, ald bie jefeige, peße fi§et. SUleitt bie ©röße
St 2 iß