Iten perbienten übet^aupc »oßl eine große« Slufmetffamfeit als man iß;
nen bisher gegómtet, aber befonberS »«re .ju wünfdjen, baß ftd) jernanb
ber jpßolaben recht erbarmen, unb ftd) ißrer »ie perlaffen gebliebener
©cßafe beftenö amteßnten móge. Ser |)err öïunpperwalter ©pengler
hat baju einen herrlichen Stnfang gemacht , wie »ir im folgenben »eitet
boren »erben. Sßirb er nicht ermüben hierinnen fortjitfaßren, fo »er?
ben » ir bie ©rdnjen biefeS ©efd)led)teS halb erweitert feilen.
Sie spßolaben ftnb alle auf ber -fnnterfeite biefer unb raußer, »ie
auf ber föorberfeite. ©ie gleichen bafelbp einem ïPeibeifen. Stile haben
in jeber ©cßale unter bem S&irbel einen etwas gefrümmten, auSgeßößlten,
ßafen; unb lèffelfórmigen gal», ©ie haben aud) alle einen eingerollten
SBirbelfcßnabel unb eine »eit übergebogene SOßirbellippe. Ser a3e»oßner
tp ein aßajferfprüßer, welcher feinen mit Äueerringen oft parf befeßten
Probofcidem bepnt fcßnabelförmigeii Enbe ber ©egalen ßerporpreefet.
«£Bte fomnten aber, »erben manche neugierigß fragen, bie jpßola;
ben mit ißren bünnen ßöchpjerbrechlicßen ©egalen in bie ßdrtepen Seifen
hinein? »ie ip eS möglich, baß fie fid) barinnen einnipeln unb eine gel?
fenßoßle auSßöljlett unb auSbofjrcn tonnen? unb »ie »irb benn ihre Sott;
pßanjung bewürfet, ba jebe für ftd) im eingefchloflfenen ©efdngniffe lebet,
unb an nachbarliche unb freunbfcßaftlidße a3efucße, unb eheliche ^Serbin;
bungen unb Umarmungen gar nid)t gebacht »irb ?
SSonanni hat ben Einfall, bie fPßolaben mochten »ohl juerp nur
ganj fleine SBürmer fepn, bie fid) aber ßernacßntalS, wenn fte ftch ein
wenig eingeboßret, als Snfecten ju »erwanbeln wüßten unb ^Mjolaben
würben. Stilein bet) folcßen Srdumen unb Einbilbungen fönnenwir unS
nicht aufhalten, ©opiel ift befannt; bie jpßolaben bleiben nur auf ber
«Oberfläche ber gelfett unb Klippen »oßnenb, ohne jemals ihre SBoßnun;
gen in ber Siefe pon ganjen gaben unb klaftern anjulegcn, SBenn ße
aud) noch fo flein ftnb, unb nur bie ©töße eines SftoßrtfamenS unb ©enf;
fornS haben, fo fangen fie hoch fd)on an ju bohren, unb Höhlen unb gó;
d)er ju oerfertigett. Sa fte auch phofphorifd) ftnb, unb im puffern leuch?
ten, fo »erben anbere ©eethiere bepo eher perßinbert, ihnen in ihren
fünplicßen ©efcßäften befd)»erlich ju fallen, »ie»ohl fie ihnen in ihren
fteßern gelfenßößlen oßnebem nicht »oßl bepfommen noch etwas anhaben
tónnen. 33 o n a n n i leihet ihnen, um ihre fcßwereßteinßauerarbeit befto
eher beforgen ju tónnen, ein paar paßlßarte fdgefórmige gähne, bie er ju
unferer befto gewifferen Belehrung unb Ueberjeugung im Muf. Kircheriano
p.412. fig.xo. auf ber bafelbft befindlichen ftupfertafel porpellen laßen. 211?
lein ba fonfi niemanb bergleichen gaßne jemals bet) ihnen gefehen noch ge,
funben, unb felbfi g ift er bet) feinen anatomifeßen Itnterfucßungen ber
^ßolaben fie nicht entbeefet, fo ßnbet bies Sßorgeben wenig, ja gar fei,
nen ©lauben. Saß ber ©chifßbohrwitrm, Teredo navaiis ober Xyiopha-
güs mit folcßen UBerfjeugen oerfeßen fep, »eld)e ben gdßnen, bie 53 0;
nanni ben fPßoIaben jueignet, ein flein wenig gleichen, »irb man am
beften aus ber Slbßanblung erfeßenfönnen, welche ber Jjevv öfunpoerwal;
ter ©pengler jum brepjeßtttett ©tücfe beS SPaturforfcßerS geliefert, ba.
rinnen er ben Teredo fo grünblich befeßrieben, als er nie jupor befdjrie;
ben worben.
Sie rauhe ©cßale ber jpßolaben pertritt bet) ißren Arbeiten bie
©teile beS beften Sße’tbeifenS unb ber fcßdrfpen %tfpel unb geile. Sem
aSemoßner bienen bie unter bem SÜSirbel ßerportretettben langen frttmm;
gebogenen gaßne jum »aßren ^ebebaume, um feine ©cßale befto eher
pon einer ©eite jur anbern bewegen, unb fo beptn juneßmenben 3BacßS,
tßum beS Körpers unb ber ©cßale feine Jöößle auch erweitern unb per;
größertt ju fönnett. Einige meptten, baß er aud) einen dfjenben, eßig;
fauren, frejfenbett ©aft bet) ftd) füßre, ber bie ©teilte mürbe unb lodet
maeße, unb bte Slrbeit bepnt Slusboßren ungemein erleichtere, »oju auch
bie beftänbige Bewegung ber ©cßalen bet) benen unter SBaffer peßenben
©teinen »ieleS beptrage, »eil es jebem ©teinßauer »oßl befannt fep, baß
ein naffer ©teilt ftd) leid)ter bearbeiten lajfe, als ein Pöllig troefener.
S3ottantti will bewertet haben, baß bie Eycremente ber fPßolaben fanbig
unb »oller peinigten Sßeilcßen gewefen, unb baßer ben ©djlttß machen,
baß bie Cpfjolaben in bem abgefeßabten ©anbe unb ©taube ber Seifen ißre
fJtaßnmg unb eine 2lrt beS Unterhaltes fdnben, »elcßeS gerne eingerdu;
met unb Jttgegebett »erben famt. Ser ©ebattfe, baß ftd) auch bie ßdr.
tepen Sftarmorpeine unb gelfenflippett pon folcßen Perdcßtlicß fheinettben
^Jßolaben jermalmen, auSßößlen, burcßwüßlett unb perpören laffen müß.
ten, bringet ben 330nanni auf folgettbe erbaulicße Slnmerfung, bie im
Mufeo Kircheriano pag.415 gelefett »irb.* Adeo comprobatur nullam po-
tentiarn, vim nullam in toto terrarum orbe inveniri, quae ab alia infringi et
omnino fuperari non poilk, dum a parvis tenuiflimisque beftiolis
Mors etiam faxis marmoribusque venit.
Sie ^jßolaben ftnb eßbar unb feßr »oßlfcßmecfenb. ©ie fönnen »ie 2lu,
pem gleich frifcß unb lebenbig genopen »erben. -
SSßie es mit ber gortpflanjung ber 93ßolaben jugeße, IdPet fteß Hießt
■»oßl bepimmen. Senn jenes Vergeben mancher Sfoncßpliologen, baß
es