bei) bet 23efcf>reibung beßo Kirjcr faßen 5« bürfen. #ier 5« ganbe geltet
bte blaue 1h!teßmufd)el $uv Sat)l bet allergememßen unb bebanttteßen ®u;
fcbeln. Unfere ©trmtbbauren bringen $ur üßtnterSSett ganje iSßagen »oll
nacf) gopenhagen, ttnb setf entfett fte SJtehenweife für ein geringes ©elb.
gletfd>, wenn es gefocl)t worben/ fielet fo gelblich aus wie ein (£per«
botter, unb wirb nicf>t nur, wie ginne irrig eotgiebet, son bett -£>eUärt<
bern, unb sott ben Plebejis ber Sßorbtfchen gänber begierig!! gettoßen, foit;
bern and) bet) einigen ber sornehmßen Safeln mitSlppetit serfpeifet. 1235emt
aber biefe SSftufdjeln jur Unjeic, etwa mitten im ©emmcr, ober bet) ber
gröfseßen JDi|e, ober wenn fte nicl)t tnel)r recht frifd) futb, fd)on haibitt
gäulniß ftbergegattgett, ober eben trächtig ftttb unb if)t*e Sungen gebähren
wollen, genoßen, ba$u in Stenge genoßen Werben, fo bantt ihr begieriger
©enttß bie fd)äbltd)ßen golgen haben, uttb bie fdjredlichften Sranfpeitett
seranlaßen. Sa siele son benen, weld)eEoncht)ltologtfd)e ©chriften ge«
fcbriebett, gugleid) Slergte gewefen, fo laßen fte eS att heilfamen ^atl)fcl)I&
gen gegen folche Sranbheiten nicht fehlen. @ie geben uns ben 3iatl>, bet)
ben gcringßcn unangenehmen ©mpßitöungen, bie wir nach bern ©emtfj
fold)er etwa serborbenen uttb ungefuttbctt SJUtfcheln bemerken möchten, fo*
gleich ein gutes son SKeer&wiebeleßtg ttnb Jpontg bereitetes 23red)mittel
eiuptnehntett, aud) häufig reitteS mit €ßtg unb ©als serntifd)teS 3Baßer,
ober aud) Seinöl uttb bergt, ttachjutrinfett, unb lieber biefe Wufd)dn fünf
tig, um allen ©chaben beßo fid>erer 511 serl)fiten, in lauter faurett S3r£il)ett
ju serätl)ren. geute welche triefenbe Singen haben, pflegen itt ©rönlanb
nad) bern Berichte beS P>errn jpaß. ga b ric tuS itt feiner Fauna, biefe
5Kufd)eltt gattij roh unb ungebocht |u genießen; auch bienen biefe SObufcfjeln
jttr gewöhnlichßen Nahrung ber©rönlänbtfd)en^auShunbe. SaS gleifch
ber fleitteren wirb son ben ©eesögeln, infonberheit son ber ©pberente bv
gierig!! aufgefud)et, aud) wiffen eS bie gifd)er fehr gut £um Stöber att
ihre 3tngelfd)näre 51t gebrauchen.
£ie inneren Sifeile beS Bewohners son biefer ©attung ftttb tont
g tfie r, SSafier, S a rg e n s ille , infonberheit auch u°n unfern ®äl<
Jer fo genau jergliebert unb unterfuchet worben, baß nicht leicht ietnatto
etwas neues bäbeo wirb entbed'en unb l)in$ufägen fönnett. «Olerfwärbig
ift eS, was ßktßor g a bric iuS in feiner Fauna Groenl. sott ihrer fRafp
rung anffibvet, wenn er fchreibet: Licet faepiffime illum Mytilum attendi
nun quam viftum ejus obfervare potüi. Animalcula quidem illi appropinquant,
vidi femper autem intafta-, hinc aqua fola ammalculis infuforiis fub fluxu re-
fluxurque maris magis minuique foeta illum vivere fufpicor. Viviparus eil verno
enim tempore pullos minutiffimos vix capitulo acus majores tnatri fimilli-
Boe in cavitate teftae ad cardinem quiefeentes faepe offendi.
55ott ben ^h^aben lebet eine febe für ftch, wie ein ©inßebler in einer
3lber unter biefen SJtießmufcheln herfettet bie größte greunbfdhaft
uttb ©efelligbeit. SKatt ßnbet fte hunbert unb taufenbweife bet) einanber.
gef) habe ©teine, barauf wohl hunbert fleine ftch neben einattber selige#
bauet. @ie hänge« ftch bitrch einen Byffum, ber aber nicht allemal ber
feittjieifi, fonbern oftmals me|r einen groben -£)anfe als einer ©eibe glei#
c^et, sefie aneinanber.
gilt ne läßt bet) ber 2$efchrribung biefer tUlufchel ein 5Bort fallen,
»eichet ich bet) meiner gattj auSttel)tnenben Ergebenheit gegen ben ginne
bettnod) nicht fogleich als Sßahrheit unterfchreiben möchte, (fr behauptet,
unter ben SBenbecirfuIn fielen bie größeren son biefer ©attung, aber bie
flemfien, tbie »on allen ,(£ond)t)üen alfo aud) non biefer 2(rt, ftnbe
mau in ben entfernten Sßorbißhen ©ewäifern, unb unter bern 9?orbpol.
3ch fettne siele Eand)t)iien, bie man bet) 3ßlanb unb ©röttlanb, wieatt^
beont äufferßen mitternächtlichen Ufer sott Norwegen fo groß, sortreflicl)
uttb farbenreich ftttbet, als man eö ntmmer aus fo falten ^teeren sermutl)en
feilte. Sie größeren Soubletten son biefer blauen 5)ließmnfd)el, welche
oftbret) bis sier S^U lang futb, befommen wir htefelbj! son Sßlanb unb-
©röttlanb.
@ie haben bet) einer brepfeirigen gorm eine glatte, fchwär&ttd) t)tm#
tttelblaue ©chale, welche bet) ihren SBivbeln biefer, unb bafelbfi weiß ;tt
feptt pfleget. @ie laffett fich anfS beße poltren unb fo glatt machen, baß
fte wie ein ©ptegel glänjen. SSenn man ihre ©thalen mit einem glühen#
bettStfen, baS unten cirfulntnb iß, brennet, fo entßel>en an foldjett ge#
brannten Srten golbgelbe ^Hinge, welche ftch auf betn.himmelbianen ©run#
be fehr sorthetlhaft herauö;eichiten. Slttfättger im .©onchpltologtfdten
©tubio lönnten son gewtnnfüchtigen 9!aturaltenhänblern leichte serffthret
werben, folche erfünßelte ©n'tcfe für neitentbedte auS ben entlegenßctt
Weltmeeren baf)ergebommene ©attungeu an^ufehen, unb fte fehr treuer
befahlen. Saher ich ihnen biefe geheime leid)te Suttß hiemit bebannt ma#
d)ett wollen.
Sie innerße fJöhiung biefer gemeinßen SWießmußheln tß weiß unb
bei)m 5lanbe blau. 3d) beftije eine ©chale, barinnen bte fchönßen perlen
fi|en, unb noch eine anbere, bte ich auch auf ber iqtenStgttette bet) lit.a.
Zeichnen laßen, barinnen ein ßngerbteber Slttfaf) , ber einer bleuten 2£etn#
3) 3 traube