perldngerfen fpißwinfelidjten ©c^tiabel. ©ie 303irbel# «ttb ©dwabelfpt#
ßen ber bepben ©cbalen liegen nicht glatt unb biente auf einanber, fon#
bern fte entfernen ftd) poneinanber. ©aber rebet g o r f f ä l Pon cardinibus
divergentibus. ©ie innere faß Pieredigte, an if)ren 3ö3änben mit einer
göerlenmutterrinbe bebeefte -hoble/ welche bem 23e»obnet r a Sßobnßeße
gebienet, erffreefet ficb nur bis jur Hälfte ber ©djalenlänge. 3ene iu
gißerS Hift. Conchyl. tab.199. fig. 3 3. abgebilbete305eßinbifd)eWufdjel
frfjeinet bet^m erden Slnblicf mit ber jeijigen völlig übereinsufomnten. 211#
lein fte bat »eiße balbperlenmutterartige @d)alen unb bepnt ©dßoße £er#
ben unb Sdbne. ©aber fte ben Hüftbein mit Pielgeferbten unb Pielge#
jabnten ©djloße bepgefellet/ unb bet) ber ©attttng, »eiche baS-hal&ol)r
beiffet, mit eingefd)altet »erben rnuf;. ©iefe jefjige ermangelt im ©dßoße
aller Säbne. 3 b« ©cbalen »erben burd) ein leberartiges 23anb, »elcbeS
tn einer beendigten ©d)ttabelgrube ftßet, peße sufamtnengebalten.
Tab. 72. Fig. 668.
Ex Mufeo noltro.
£Me fdlfdjltd) fo genannte Oftrea diluviana Linnaei.
Oftrea falfo fic dicta diluviana Linnaei, tefta rudi, fciilili, obtufe plicata,
obfeure violacea, penes cardinem in unaquaque yalva frequentibus
rimulis notata.'
SSSie ber ttun perßorbene einzige ©obn beS großen ginne/ (tod#
d)er feinem perebrungSmürbigßen Klater bet)beS am geibe unb ©eiße fo
undbnlicb gewefen) oor einigen fahren aus granfretd) unb ©ngelanb
jurüdfant/ Unb bureb Kopenhagen reifete/ aud) bet) ber ©elegenbeit
einigemal mein Koitd)t)iiencabtnet befuebete, fo zeigte ich tbnt biefe ge#
genmärtige feltene 2tußer/ um feine ©ebanfen unb Urtbeile pon berfel;
ben su erfahren. ©r behauptete fogleicb fel)r breiße unb etttfd)eibenb/
bieS fet> bie »abre natürliche Oftrea diluviana, bergleicbett fein fei. 33a#
ter im ©pßem no. 208. (»omit man ja aus tom. g. Sylt. Nat. pag. 165.
no. 8- Pergleicben muß) befd>rieben/ unb bauen er nur Perßeinerte ein#
Seine (Schalen gehabt unb gefannt. 3 d> trauete sttperftdjtlicb feinen
^Borten, unb »ar Pott fersen froh in meiner (Sammlung ein .Original
jener Wufcbel *u beft^ert, bauen ginne unter ben jpetrißcatett unb
goßilien bezeuget/ fte gehöre ad teftacea deperdita, beren natürliche Ori#
ginale man bisher nod) nirgenbS entbedet. 2lUein »ie ich bewad)malS
eine nähere Prüfung unb genauere ttnterfucbung anßellete, fo perfcbtpanb
gar
gar balb meine greube unb ©äufebuttg, unb ich erfuhr es benn auch
ben biefer ©attuttg/ »ie bet) fo Pielen anberett/ baß ber junge ginne
tnt Kbncbpltologifcben gad)e ein grembling, unb gar ber Wann nicht
fco, bet) bem man ftd) 2iatl)S erbosen, unb auf beffen 2lufagen man
fid> mit (Sicherheit perlaffen föttne. gittne macht uns bet) ber Oftrea
diluviana auf folgettbe Äennjeicben aufmerffam. Margo introrfum eredus
ad angulum rectum cum tefta. Valvulae cymbiformes cardii cardiffae latp-
re altero anguftiore. Dentes marginis perfecte acutanguli quafi ferra excifi,
extus videntur conftare lamellis imbricatis, intus habent ftrias transverfas-.
Sßttn alle biefe ^ennjeid)en permißet man PöHig bet) ber 2fttßcr, pott »el#
eßer »ir hier rebett. Stßie fönnte eS benn Oftrea diluviana Linnaei fet)tt ?
Sßorn g>rof. 9t best US erhielt ich balb nachher Pier sufammenge»adj#
jene (Sdjalett Pon ber Perßeitterten Oftrea diluviana Linnaei, unb nun
»arb eS mir noch einle«ct>tenbeu, baß biefe hier abgebilbete 2lußer Pon
ber Oftr. diluv. gdnSticb Perfd)ieben fep. ©ie ©djalen ber hier Porge«
ßelltett Wufd)el ftnb fel)r ungleich- Senn bie Oberfcbale iß um PieleS
fleiner unb ßacber als bie größere unb mehr pertiefte Unterfcbale. S3epbe
(Schalen beßeben aus einer rauben fd)ilferid)ten unebenen ®ajfe/ auf
ber ftd) bet) Der Unterfcbale »obl Sehen ßumpfe tbeilS größere tbeilS
kleinere galten/ bie gar feßr ben galten ber ^)abnenfammmufd)eln glei#
d)en, unterfeßeiben laßen, ©aß habet) ber äußere ©djalenranb gar
ungleid) auSfallen/ unb gar tnerfltdje S3ettgttngen unb Sfrömmungett
haben mäße/ fann man leichte erratben. ©ettitod) fcbließett bet)be (Scßa#
len genau auf einattber. 3 br garbenfleib iß fdjwarsbratm, unb ein
bunfleS föiolet. ©ie glatten 2Bänbe ber inneren Höhlung ßttb bepnt
Sßanbe fcb»arsbraun/ unb näher bepnt (Schloße febmußig »eiß; auch be#
merfet man in jeber (Schale einen großen ßarfen Wuffulßedett. S3epm
©cßloße perldttgert ftd) bie Unterfcbale in einen (Sd)ttabel / »ie bet) ben
Älappmufcbeltt (Spondylis). 3« ber Witte biefeS ©cßnabelS ftebet man
bie ben 2lußern fo eigentl)ämlid)e brepedigte ©rttbe mit bem ßh»arsen
fnorpelid)ten gigament. 2luf bepben (Seiten beS (Sd)loßeS erblicfet man
itt jeber ©cbale einige rimulas ober ftrias laterales transverfas. 303er fte
recht feben » ill, muß ein gutes 9ßergrößerungSgiaS |u -hülfe nehmen,
©ie gdnge biefer feltetten 2(ußer betraget Pier Soll / bie ©reite brep Soll
Sehen gittien. ©ie iß am Ufer beS WeereS bepK^tta gefuttbett »orben.
© 2 Tab.