benen Organe öffnen. Den weissen Körper des Polypen, innerhalb des Skelett*
kann man nicht unterscheiden; man sieht aber der Länge nach, eine Abtheilung
für das Röhrchen der Organe, und verschiedene schwarze Flecken, die, meines
Erachtens, dem thierischen Körper zugehören.
Als ich diese Millepore mit Salpetersäure behandelte, löfste das kalkige Skelett
sich vollkommen auf, und es blieb der saftlose Körper des Polypen, wie bey
andern Milleporen übrig. So ist also das Geschlecht Cellulara aus dem System zu
verwerfen, und dafür eine Unterabtheilung: Milleporae ramosae zu machen.
Von der Ser tular ia eburnea ’ ).
Auch diese Art*) ist als eine Millepore anzusehen, indem sich ihr Skelett voll*
kommen in Salpetersäure auflöfst, und dann nur der, davon bekleidete Körper des
Polypen übrig bleibt. Sie findet sich in den Grotten des Lazareths, und von
Mar morto. Zwar habe ich ihre Organe nicht im Leben beobachten können, allein
ich zweifle nicht, dafs bey ihnen dieselben Bedingungen, wie bey denen der eben
beschriebenen Millepore statt finden. Ich behalte mir daher vor, diese nachher
genauer zu beschreiben, und sage jetzt noch einiges über die Milleporen, mit deren
Beschreibung ich die vorige Abhandlung anfieng bey dieser Gelegenheit werde
ich noch einiger andern Erzeugnisse des Meeres erwähnen, die an ihrem Orte
besonders beschrieben werden sollen..
Schon Donati sähe und beschrieb die Millepora truncata des Linne, und
ich habe seine Entdeckungen in meiner ersten Abhandlung um vieles erweitert,
will aber jetzt alle noch übrigen Lücken ausfüllen, und so ihre Beschreibung
ganz vollständig machen. Von der, unter dem Namen Isolotto bekannten Klippe .
bey der Gajola sammelte ich neuerdings wieder mehrere Exemplare dieser Millepore
ein, und trug dabey Sorge, ihre Stämme nicht zu verletzen, sondern sie mit
den Steinen selbst von der Klippe abzulösen. Sie ist, wie auch. Marsilli bemerkt,
von blafs purpurrother Farbe, indem der purpurne Körper des Polypen durch das
weisse, halb durchsichtige Skelett hindurchscheint. Die ganze Oberfläche ist mit
polypenförmigen Organen besetzt, die, mit Ausnahme der weifslichen Tentakeln,
ebenfalls von purpurrother Farbe sind, und wie ich durch die Loupe mit wahrem
Vergnügen bemerkte, keinen Augenblick still stehen, sondern bald einzeln, bald
alle zugleich, plötzlich hervortrelen, und dann wieder verschwinden; ausserdem
verrichten sie mit ihren Tentakeln noch hundert andre Bewegungen : bald schlagen
sie dieselben zurück, bald beugen sie sie nach dem Mittelpunkte hin; und diesen
Bewegungen entspricht allezeit eine wellenförmige Bewegung des Körpers dieser
Organe selbst. Das Merkwürdigste an letztem aber ist eine äufsre Röhre mit der
sie umgeben sind, und ein Deckel, der, wie an einem Scharniere beweglich, die
Oeffnung verschliefst, woraus sie hervordrangen ; doch findet ein solches Scharnier
nicht wirklich statt, denn der Deckel ist, wie bey den Purpurschnecken, an
dem Körper des Organs selbst befestigt, und kommt nicht aus der Richtung, durch
die er, wenn es nöthig ist, an den Rand der Oeffnung angedrückt wird. Wenn
das Organ also' hervortreten will, so erhebt sich zuerst der vorher angedrückte
Deckel; dann tritt zur Seite desselben die rothe äussere Röhre, die mit ihm ungefähr
von gleicher Länge ist, und aus dieser wieder das Organ hervor, das als eine
zweyte schmälere, auswendig weisse und unebne, inwendig mit dem rothen Darme
versehene Röhre, wie bey allen Milleporen, erscheint, und dann die Tentakeln-
krone trägt*). Beym Zurückziehen schlägt diese sich, wie ein Fächer zusammen,
tritt in die obere, und diese wieder in die untere Röhre zurück, die bisweilen,
mit dem Deckel zur Seite, auswendig stehen bleibt, bisweilen auch zurücktritt,
und dann den, an ihrer Seite befestigten Deckel mit sich nach unten zieht, so
dafs er die Oeffnung nicht ganz bedeckt, sondern nur halb verschliefst. Gewöhnlich
steht die Krone in der Form eines Bechers, dessen oberer Rand, nach aussen
gebogen ist, oft beugt sie sich aber auch nach innen, um die kleinen Körper nach
unten zu schieben, die von der Röhre des Organes nach ihrer Oeffnung gezogen
werden; hier befindet sich der Mund, welcher jene Speisen verschlingt, und die
Ueberbleibsel davon, wie ich selbst gesehen, in kleinen Kügelchen wieder von
sich giebt.
In meiner ersten Abhandlung beschrieb ich eine Millepore, die Cellepora spon-
gites des Linne', und gab zwey Abbildungen davon, wo ich sie Einmal auf einem
Stück Marmor, das andremal auf dem Stiel einer Sertularie vorstellte. Jetzt
wende ich mich zur Beschreibung andrer, die sich so wie jene an verschiedene
Körper, besonders die Blätter des Tangs, und der Alga vetraria anheftet. Diefs ist
die Cellepora hyalina Linne'. Auf den dunkelgrünen Blättern jener Alga, die sich
besonders in den kleinen sandigen Buchten der Küste von Posilipo findet, bemerkt
man durchsichtige ästige Streifen von weisser Farbe und von der Dicke eines Zwirnsfadens,
die einen sehr artigen Anblick gewähren und aus mehreren Reihen, dicht
bey einander stehender Bläschen bestehen; an den Enden.und zur Seite jener Streifen
zeigen sich noch einzelne solche Bläschen, wodurch jene verlängert werden oder
neue Nebenäste bekommen**). Hat man ein solches Blatt der Alga nun ins Gefäfs
gebracht, und betrachtet die weissen Streifen mit der Loupe im Profil, so wird man
sie mit einem Sammt oder Flaum bedeckt finden, der, bey genauer Untersuchung,
aus einer unzähligen Menge polypenförmiger Organe besteht; jedes derselben tritt
aus der Oeffnung eines von den erwähnten Bläschen, und hat seinen röhrenförmigen
Körper auf dem eine Fühlerkrone steht. Um indessen den Bau dieser Organe genauer
zu beobachten, schnitt ich ein Stück der Alga ab, und brachte es unter das Mikroskop
; obwol nur die Millepore hier fortlebte, so konnte ich doch meinen Zweck
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