migen Näpfen auf der Pflanze selbst. Auch das Lycopodium denticulatum des
Linne' bringt doppelte Saamen hervor, deren einige, von runder Gestalt, und mit
kleinen Dornen versehen, sich in einem ltlappigen Perikavpium befinden, und
andre sehr kleine, von zinnoberrother Farbe, von herzförmigen Ferikarpien eingeschlossen
werden; beyde Perikarpien befinden sich in den Blattachseln, und
wenn gleich Linne' von den. kleinem Kügelchen glaubte, sie enthielten den
männlichen Saamen, und ihr Perikarpium sey die Anthere , so bin ich doch durch
viele Beobachtungen im vorigen Winter vom Gegen theile überzeugt worden ; so
wie denn auch jene Kügelchen in den Kapseln der Moose, in denen Linne' den
männlichen Saamen enthalten glaubte, für wahre Saamen erkannt worden sind. .
Die folgende Sertularie, die, wie ich bey ihrer Beschreibung genauer zeigen
werde, in der Mitte des Saamens, parasitisch auf der unsern wächst, ,und ihr
die beste Nahrung nimmt, macht dafs diese an ihren Blüthen, und den äufser-
sten Aesten abstirbt; da indessen jene nur den August hindurch lebt, so erhält
sich, die unsrige, die dann ihren vollen Saft wieder bekommt, sehr bald, und
stellt ihre,Aeste und Blüthen wieder her. Ueberdiefs, vervielfältigt'sie auch im
vollkommen gesunden Zustande ihre Aeste, indem aus den Stielen der Organe
die jungen Schöf&linge als Knöpfe hervortreiben, die wie bey der Ser talaria Pen-
naria vom Mark gebildet, mit der hornigen Haut bekleidet sind ; und sich fast
auf eben die Weise wie bey jener entwickeln, so dafs ich mich also ihrer weitem
Beschreibung überheben kann*). Bios das will ich bemerken,, dafs einer dieser
Schöfslinge innerhalb einer oder zwey Stunden, da ich ihn im Glase mit der
Loupe beobachtete, die Rudimente seiner Fühlfäden, von denen im Anfänge
nichts zu sehen war, entwickelte; woraus man also auf "die ungemein schnelle
Ausbildung dieser Spröfslinge schliefsen kann. — Aus allem diesen geht also hervor,
dafs Eyer und Schöfslinge bey den Polypen dasselbe sind, und dafs der
Trembleysche Polyp, ,von dem die lebenden Jungen sich afisondern, nur sehr
wenig von der Gorgonie und Sertularie verschieden ist." Bey dieser haben wir
gesehen, wie F.yer und Schöfslinge sich blofs in der äufsern Form unterscheidenJ
wir werden aber noch bemerken, dafs erstre nur durch eine Auflösung des Körpers
des Polypen selbst entstehen, und dafs diese Auflösung bald ausserhalb, bald
im Innern 'geschieht : Die traubenförmigen Eyer nämlich sind als vollkommene
Stückchen des Polypen ausserhalb des Körpers, die derrfolgenden Sertularie, als
der Körper selbst zu betrachten, der sich in diese ausgebildetph Eyer abgesondert
hat.
Ausser den beschriebenen Schöfslingen an der •vollkommenen Sertularie;
giebt es noch Andre, die, den wurmförniigen Anhängen am Bauche der Organe
ähnlich, ganz dünn, mit Ringen versehen, anfangen, sich dann erweitern, längs
ihrer Ave eine am Ende geschlossene Hole haben, und aller hornigen Rinde entbehren.
Was soll man von diesen Fortsätzen des Thieres halten, als dafs- es) in
jene spröde Scheide eingeschlossen, wegen seiner Lebenskraft sich zu erweitern
f) Fig. 2 , e, f.
«rebt, und aufser den Organen, in denen es hervortritt, die Fesseln, von denen
es umgeben wird, zerbricht, und auf eine noch .andre Art, auswendig erscheint?
Weil wir aber gesehen haben, wie diese Sertularie ihre Aeste her v.oi treibt,
so ist auch begreiflich, dafs sie verstümmelte Theile ersetzen wird: wenn ich sie
vom Felsen losrifs, und mit der Pennaria zusammen, im Meere auffteng, so verlängerte
sie, wie diese ihre Wurzeln und Aeste, und trieb Blüthen daraus hervor;
was besonders die Wurzeln anbetrifft, so hatten sich dieselben in 8 Tagen
ungefähr um J Linie verlängert ; das angesetzte Stück bestand in einem mit Ringen
versehenen hornigen Cylinder, worin das Mark zu dieser Zeit noch etwas
tiefer stand. Auf der Platte*) habe ich eine .solche Wurzel vorgestellt, die in a
verstümmelt worden war.:, a,—:-a ist das ,alte Stück ; von a bis d hat sich die
Röhre mit ihren 5 Ringen in :b gebildet; das Mark ist aber nur erst bis c vorge-
dnmgen. In Bezug .auf die Waedererzeugung der Aeste bemerkt man mancherley
Erscheinungen, die indessen Alle den beschriebenen analog sind: hier sähe man
das Mark, wegen der, bey der Verstümmelung erlittenen Wunde hinabgestiegen,
um sich nachher zu verlängern.; dort war.es, um sich nach oben hin verlängern
zu können, unten ungemein dünn geworden ; oder ,es drang aus der entleerten
Röhre in Gestalt eines rothen Schöfslings hervor, und so erlangten die verstümmelten
Aeste und Wurzeln der ..Sertularie in so bis 1 2 Tagen ihre vollkommene
.natürliche Beschaffenheit wieder.
y on der Ser tular ia parasit ic a.
W i r haben oben gesehen, dafs die ‘Sertularia racemosa im May und August
ihre doppelt gestalteten Eyer hervorbringt. ln der Zwischenzeit aber wird sie
gänzlich zerstört , und es bleibt blos der Stamm und die Wurzel übrig um das
Leben in sich zu erhalten : Dann sieht man in den beyden zusammenhängenden
Grotten'der Gajola, und auf der linken Seite an der Mündung der Grotte
des Lazareths nicht mehr jene Sertularia racemosa, sondern eine andre, die
auf dem Gewürzei von jener hervorspriefst, und ihr, wenn auch nicht ganz,
doch in der Verästelung und der dufikelrothen Farbe ähnlich ist. Der Stamm
lind die Aeste dieser neuen Sertularie 'SmdXzwar dicker, als bey der racemosa,
aber weit zarter, und so durchsichtig, ■ dafe’ man das innere rothe Mark sehr
deutlich erkennt**). Die Aeste endigen sich in Organe, welche Schöfslingen
ähnlich, unregelmäfsig mit Fühlfäden besetzt sind, und, wie gewöhnlich, ver-
**) Tab. VI. Fig. ö.
L a I *) Fig. 15.